Bekanntermaßen wird viel Aufwand und Geld in die Errichtung von Sportstätten gesteckt, sei es für die Olympischen Spiele oder die örtliche Sportgemeinde. Doch außer Ziegelstein und Mörtel fließen auch Leidenschaft und Hingabe der Bewohner in den Bau und spiegeln sich später im Gebäude wider.

Bei all dem Aufwand rund um diese Stadien, fragt man sich später, wie es dazu kommen konnte, dass einige später völlig verlassen sind, obwohl sie den umliegenden Gemeinden oftmals den Weg geebnet haben. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber etwas trifft auf sie alle zu – es sind unheimlich düstere Orte, die an die Geister der Vergangenheit erinnern.
Hier sind einige der berühmtesten Sportstadien der Welt, die heute verlassen und verwahrlost sind.

01. Tiger Stadium, Detroit
Seit 1984 sind die Detroit Tigers auf der Suche nach einem Sieg in der World Series. Seit 2009 suchen die Fans zudem nach den Leuten, die für den Abriss ihres geliebten Tiger Stadiums verantwortlich sind. Von 1912 bis 1999 war das Tiger Stadium die Heimat der Detroit Tigers und von 1938 bis 1974 nannten die Lions das Tiger Stadium ihr Zuhause.

1975 wurde die Stätte zum historischen Denkmal des Staates Michigan erklärt und 1989 wurde das heiliggesprochene Gelände in die Liste der historischen Orte aufgenommen. Das hinderte jedoch keinen, das Stadium im Jahr 2009 abzureißen. Im Jahr 2000 zogen die Tiger in ihr heutiges Heimstadion, den Comerica Park.

02. Beachvolleyball-Stadion, Athen
Die Olympischen Spiele 2004 waren eine Art Heimkehr der Olympioniken, wenn man bedenkt, dass die gesamte olympische Idee im alten Griechenland entstanden ist. Was für die Griechen eine freudige Angelegenheit sein sollte, wurde tatsächlich zu einem wiederkehrenden Albtraum, der sich noch nicht vollständig in Luft aufgelöst hat. Die Spiele von 2004 wurden im Großen und Ganzen jedoch als Erfolg gewertet. Das Wettbewerbsniveau war beachtlich, die Austragungsorte waren schön, und keine größeren negativen Ereignisse beeinträchtigten das Wohl der Athleten.


Allerdings belegten die Griechen in der Gesamtmedaillenzahl nur den 15. Platz, nicht  gerade eine ideale Platzierung für ein Gastgeberland. Hinzu kommt, dass nach den Spielen die griechische Wirtschaft zusammenbrach. Infolgedessen ist die überwiegende Mehrheit der speziell für die Spiele errichteten Veranstaltungsorte heute verlassen und dem Verfall ausgesetzt.

03. Olympiastadion, Rio
Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro waren aus vielen Gründen einzigartig: Es waren die ersten Olympischen Spiele auf südamerikanischen Boden sowie die erste Sommerolympiade, die in der Wintersaison des Gastgeberlandes stattfand. Zudem war Brasilien nach Mexiko das zweite Entwicklungsland, das die Olympischen Spiele ausrichten durfte.

Im Vorfeld der Spiele beschäftigten sich viele Menschen mit der Zika-Virus-Epidemie und der Verschmutzung der Guanabara Bay, in der viele Veranstaltungen stattfanden. Glücklicherweise blieb der Virus fern und alle Wettbewerbe in der Bucht verliefen reibungslos. Nach den Olympischen Spielen, bei denen Brasilien sieben Goldmedaillen gewann, wurde die überwiegende Mehrheit der Stadien und Veranstaltungsorte aufgegeben.

04. Nationalstadion, Peking
Aus heutiger Sicht hätte die Wasserqualität und nicht die Luftqualität das Hauptanliegen im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking sein sollen. Die Olympischen Spiele 2008 waren die teuersten Sommerspiele aller Zeiten und die zweitteuersten insgesamt. Doch alles in allem wurden die Spiele als Erfolg gewertet. Einer dieser Erfolge war die Hochwertigkeit der Anlagen, die vor den Olympischen Spielen in China errichtet wurden.


Wie viele andere olympische Gastgeberstädte verwandelten sich die Spielstätten jedoch nach Abschluss der Spiele in ungenutzte Betonmonolithen. Stadien und Arenen wurden zu Schandflecken, die das Stadtbild verschmutzen. Einer dieser Schandflecke, der heute eher wie ein dreckiger Wassergraben einer verlassenen Burg aussieht, ist der Shunyi Kanu- und Kajakwasserpark.

05. NRG Astrodome, Houston
Die Stadt Houston brauchte eine Sensation, und sie bekam diese in Form eines gewölbten Stadions. Der Astrodome wurde 1965 mit viel Fanfare eröffnet. Das “Achte Weltwunder” aus Houston war ein früher Anwender von Kunstrasen. Der Rasen, der später auch Astro-Kunstrasen genannt wurde, war eines von vielen schrillen Elementen unter dem höhlenartigen Kuppeldach, das sowohl die Astros als auch die Oilers jahrzehntelang als Heimat betrachteten.

Im Jahr 2014 wurde der Astrodome in den USA als „National Historic Landmark“ (NHL; deutsch: Nationales historisches Wahrzeichen) eingestuft. Heute bleibt Houstons bekannteste Kuppel weitgehend ungenutzt und befindet sich in einem teilweise verfallenen Zustand. Während des Hurrikans „Katrina“ wurde der Astrodome zu einem vorübergehenden Zufluchtsort für Tausende von Hurrikanopfern aus dem Südosten der USA.

06. Olympiastadion, Sarajevo
Der Ort, an dem sich heute vermutlich Jugendliche nach Einbruch der Dunkelheit treffen und illegalen Aktivitäten nachgehen, war einst die olympische Rodel- und Bobbahn der Olympischen Winterspiele 1984. Diese mit Graffiti beschmierten Wände waren einst kahle Betonplatten, die mit einer dünnen Eisschicht bedeckt waren. Die Olympischen Winterspiele in Sarajevo, die einst Hauptstadt des inzwischen aufgelösten Staates Jugoslawien war, verliefen jedoch weniger spektakulär.

Der aufregendste Teil dieser Spiele ist tatsächlich das, was inzwischen aus dem Veranstaltungsort geworden ist. Seit dem Bosnienkrieg ist die ehemalige Stätte der Winterspiele zu einem Areal geworden, auf dem Graffiti-Schmierereien und wuchernde Vegetation sich die Hand geben. Dazu kommen Einschusslöcher aus der Zeit des Konfliktes. Kein schönder Anblick.

07. Kingdome, Seattle
Ist dies eine Militärbasis in Sibirien oder etwa der Hafen einer US-amerikanischen Großstadt? Wenn Sie auf die erste Option getippt haben, dann liegen Sie knapp daneben. Das Foto zeigte eine Außenaufnahme von Seattles berühmtem Kingdome, der  ab Ende der 70er Jahre Heimat der Seahawks und Mariners war. Der Kingdome war bei Seattle-Anhängern trotz seines ungewöhnlichen Aussehens sehr beliebt, brachte aber so einige Probleme mit sich.

1994 brach ein Teil der Decke vor Spielbeginn während der Aufwärmübungen der Mariners zusammen. Diese knapp vermiedene Katastrophe war zusammen mit anderen kleineren Vorfällen der Anstoß für die Stadt, die Finanzierung neuer Stadien zu genehmigen. Am 26. März 2000 wurde der Kingdome durch Implosion abgerissen.

08. Silverdome, Michigan
Vielleicht haben die Probleme der Lions nicht auf dem Feld, sondern mit diesem schrecklichen Stadion angefangen. Der „Pontiac Silverdome“ wurde 1975 in Pontiac, Michigan mit viel Tamtam eröffnet. Das Stadion war das größte in der NFL und enthielt viele architektonische Neuerungen wie die teflonbeschichtete Kuppel. Aber wie die Automarke ihres Namensgebers war auch die Silberkuppel dem Untergang geweiht.

Der Silverdome, ein isolierter Schandfleck in der Michigan-Tundra, diente bis 2001 den Lions als Löwenkäfig. Als die Lions schließlich nach Ford Field aufbrachen, blieb die Kuppel weitgehend ungenutzt und leer stehen. Im Jahr 2017, nach Jahren der Nichtnutzung, wurde die Kuppel teilweise abgerissen. Im Jahr 2018 brachten die letzten Schläge einer Abrissbirne den Rest der Kuppel zum Einsturz.

09. Nansen Skisprungschanze, New Hampshire
Mit einer Bevölkerung von etwa 1.000 Menschen ist Mailand, New Hampshire, nur ein kleiner Punkt auf dem Radar. Doch schon 1936 war Mailand dank der neu errichteten Nansen-Skisprungschanze das Thema der ganzen Stadt und Umgebung. Damals war es die größte Skisprungschanze im Osten der Vereinigten Staaten und der Ort, an dem Olympioniken der amerikanischen Ostküste trainierten.

Die glorreichen Tage des Nansen-Skisprungs gingen so schnell vorbei, wie sie gekommen waren, und  so wurde 1988 die einst so gelobte Sprungschanze außer Betrieb gesetzt und dem Verfall überlassen. In jüngster Zeit wurden Naturschutzmaßnahmen eingeleitet, um den Ort der Sprungschanze in seine ursprüngliche Schönheit zu verwandeln. Noch heute steht die Sprungschanze inmitten eines vom Staat verwalteten Parks.

10. Shea Stadium
Das eigenwillige Stadion im New Yorker Stadtteil Queens stand von 1964 bis 2008 und war als Zuhause der aufsteigenden New York Mets berühmt. Obwohl „Shea“ bei den Fans sehr beliebt war, entschied sich der Eigentümer, in einer Zeit in der viele Stadien modernisiert wurden, dem Geist der Zeit zu folgen und ein neues Stadion zu errichten.

Im Jahr 2009 zogen die Mets an ihren neuen Wohnsitz, das Citi Field, ein und ließen das alte Shea Stadium verlassen und vergessen zurück. Der Abriss von „Shea“ wurde Anfang 2009 abgeschlossen, sehr zum Leidwesen der treuen Fanclubmitglieder, die sich weigerten, das Schicksal ihres alten Stadions hinzunehmen.

11. Berliner Olympiastadion
Die  Olympischen Spiele 1936 in Berlin waren die ersten im Fernsehen übertragenen Spiele und galten damals als die bisher dekadentesten. Mit 49 teilnehmenden Nationen und 3961 Athleten stellten die Olympischen Spiele in Berlin einen neuen Teilnehmerrekord auf. Die Atmospähre hinter der aufwendigen Fassade der schönen Veranstaltungsorte war jedoch politisch aufgeladen.

Nach den Olympischen Spielen wurde das Areal um das Stadium von der Reichsakademie für Leibesübungen genutzt. Und auch nach dem Krieg fand das Stadion  schnell Verwendung und diente der Britischen Besatzungsmacht als Spionagezentrale. Insgesamt ist das Gelände weitestgehend von größeren Zerstörungen im Krieg verschont geblieben. Der Glockenturm am Ostwall  wurde 1962 wieder rekonstruiert. 1963 zog der Fußballverein Hertha BSC in das Stadion ein. In den Jahren 2000 bis 2004 wurde das Olympiastadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 grundlegend umgebaut und modernisiert. Es ist nach wie vor die Heimstätte von Hertha und ein gutes Beispiel dafür, dass ein Stadion nicht immer gleich abgerissen werden muss, wenn es nicht mehr zeitgemäß ist.

12. Orange Bowl
Diese orangene Schüssel war bis 2007 die Heimat der Hurricanes und bis zur Eröffnung des Dolphin Stadium 1987 spielten hier auch die legendären Miami Dolphins aus der NFL. Die Orange-Bowl-Trophäe, die eigentlich nach diesem Stadion benannt wurde, wird mittlerweile im neuen Stadium der Dolphins ausgespielt.

Außer Football-Spielen fanden hier auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt. 2008 wurde das Orange Bowl Stadium abgerissen. Heute steht an der Stelle, wo einst das Orange Bowl stand, ein eher ungewöhnliches Baseballstadion.

13. Boothferry Park
Bei allem Respekt, Boothferry Park, sah aus wie eine absolute Müllhalde. Das Stadion fasste etwa 16.000 Menschen und war wie die Leuchttürme ein Wahrzeichen der englischen Stadt, Hall. Kombinieren Sie den immerwährenden trostlosen, grauen Himmel Englands mit einem Stadium, dem es an Farbe, Persönlichkeit und allen Annehmlichkeiten mangelt, und Sie haben den Boothferry Park.

Von 1946 bis 2002 war es das Heimstadion des Hull City A.F.C. Nachdem der Fußballclub in ein neues Stadion umgezogen war, blieb es jahrelang verlassen, abgesehen von den Vandalen und Graffitikünstlern, die das Stadion nach Lust und Laune verschönerten. Im Jahr 2011 fand der endgültige Abriss statt, der Hull von dieser Monstrosität befreite.

14. Olympiasportstätten in Athen
Wieder zurück nach Athen, los geht’s. Was gibt es noch zu den Olympischen Spielen von 2004 zu sagen? Wir erwähnten den wirtschaftlichen Zusammenbruch nach den Spielen, wir erwähnten die immense Menge an Fetakäse und Fladenbrot, die konsumiert wurde (oder hatten wir das vergessen), und wir sprachen darüber, wie die Spiele ohne größere Zwischenfälle kamen und gingen. Wir haben auch darüber gesprochen, dass Athen seine Olympiastätten völlig vernachlässigt hat.

Unten abgebildet ist das Softballfeld, auf dem einst einige der größten Softballspieler der Welt massive Dinger nach Sparta schlugen und schneller warfen, als jeder griechische Gott jemals seinen Speer werfen konnte. Heute ist der Veranstaltungsort verlassen, Unkraut und Gestrüpp haben das Innenfeld erobert.

15. Olympiapark Montreal
Was Sie hier sehen, ist der Olympiapark, der für die Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal gebaut wurde. Die Spiele von 1976 gelten allgemein als glanzlos und hat Montreal jahrzehntelang nach den Spielen mit Schulden belastet. Die Spiele wurden zudem auch von dutzenden Nationen boykottiert, was zu einem politisch aufgeladenen Klima mit weniger Wettbewerb führte.

Weitere Probleme waren das unglaublich teure, aber hochgradig dysfunktionale Olympiastadion, das im Hintergrund zu sehen ist. Der Bau des Stadions überschritt das Budget bei weitem und sollte mit einem versenkbaren Dach ausgestattet sein. Das Dach, wie sich herausstellte, funktionierte nie vollständig und bereitete vielen große Kopfschmerzen.

16. Ruinen der Winterspiele, Sarajevo
Dieses unheimliche Bild zeigt, wie verheerend der Bosnienkrieg Mitte der 90er Jahre war. Das Feld, das heute von Hunderten von Grabsteinen geprägt ist, war einst Teil der Olympischen Spiele von Sarajevo 1984. Das Stadion im Hintergrund, das so aussieht, als hätte es Dutzende von Raketen absorbiert, war einst das Gebiet, in dem sich die besten Athleten der Welt versammelt haben.

Heute ist es nichts anderes als eine Erinnerung an die Gewalt und den Tod, die sich ein Jahrzehnt nach Abschluss der Spiele ereignet haben. Ostdeutschland führte die Spiele 1984 mit neun Goldmedaillen an, während die Sowjetunion mit 25 Medaillien die Gesamtwertung aller Länder anführte.

17. Dongdaemun-Stadion
Die Olympischen Spiele 1988 in Seoul, Südkorea, waren die letzten Spiele an denen die Sowjetunion und Ostdeutschland teilnahmen. Die Sowjets, die mit einem Knall aussteigen wollten, dominierten die Medaillenzahl. Diese Spiele waren auch das letzte Mal, dass das US-amerikanische Basketballteam ausschließlich von Amateuren vertreten wurde.

Viele der Austragungsorte der Spiele von 1988 sind noch vorhanden und wurden modernisiert. Das Dongdaemun-Stadion gehört jedoch nicht dazu. Das 1925 eröffnete Stadion zählte rund 23.000 Zuschauerplätze. Im Jahr 2008, nach Jahren der Ungenutzung, wurde das Stadion abgerissen. Vor dem Abriss wurde das Stadion als Flohmarkt und Parkplatz genutzt.

18. Estadi Sarrià 
Wussten Sie, dass Barcelona zwei Teams hat? Die Mannschaft, die jeder kennt, ist der F.C. Barcelona, der Verein, in dem der weltbeste Fußballspieler Lionel Messi sich hochspielte. Den anderen Club in Barcelona, der RCD Espanyol, kennt außer seinen treusten Anhängern kaum niemand.

RCD Espanyol spielt derzeit seine Heimspiele im RCDE Stadion, das 2009 eröffnet wurde. Davor spielte RCD Espanyol von 1923 bis 1997 im heutigen Estadi de Sarria (unten) und von 1997-2009 im Estadi Olimpic Lluis Companys. Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 wurden im Stadion fünf Fußballspiele ausgetragen.

19. Stone Mountain Tennis Center, Atlanta
Das eigentliche Problem des Stone Mountain Tennis Center war nicht die Kapazität (es war groß) oder die Qualität der Anlage (es wurde für die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta gebaut), es war die Tatsache, dass dieses große Tenniszentrum im Herzen des American-Football-Landes gebaut wurde. Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 lagen die Vereinigten Staaten zum ersten Mal seit 1984 wieder an der Spitze der Medaillenliste.

Der Bau des Stone Mountain Tennis Center kostete 22 Millionen Dollar. Stone Mountain setzte auf 12.000 Fans und war auf dem neuesten Stand der Technik. Doch nur 11 Jahre nach seiner Eröffnung schloss die riesige Tennishalle und wurde inzwischen abgerissen.

20. Giants Stadium
Das Riesenstadion wurde von 1976 bis 2010 betrieben. Es war in erster Linie das Heimstadion der NFL-Teams New York Giants und Jets. Für die Giants war dieses Stadion die Heimat großer Erfolge. Für die Jets jedoch, nicht so sehr. Diese Franchise versinkt seit etlichen Jahren im Elend. Vielleicht dachte der Besitzer, dass ein Szenenwechsel, in Gestalt eines neuen Stadions, etwas an dieser Sache ändern würde.

Nein, falsch gedacht. Seitdem die Giants/Jets 2010 ins MetLife Stadium gezogen sind, haben die Giants zwar einen Super Bowl gewonnen, die Jets sind jedoch eines der aussichtslosesten Teams in der NFL geblieben. Im Jahr 2010 wurde das Riesenstadion abgerissen und ist seitdem ein riesiger Parkplatz.

21. Chicago Stadium
Das „Madhouse on Madison” (deutsch: Irrenhaus von Madison), wie es von den Chicagoer Fans umgangssprachlich genannt wurde, war die Arena, in der die Chicago Bulls von 1967-1994 und die Chicago Blackhawks von 1929 bis 1994 untergebracht waren. Der Spitzname entstand aus der lärmenden, tollwütigen Menge, die nächtlich die dicht gepackte Arena füllte.

Eine weitere Besonderheit, die den Blackhawks zweifellos geholfen hat, war die Eisbahn, die vor der NHL gebaut wurde. Diese kürzere Eisbahn verschaffte den Blackhawks einen deutlichen Vorteil, indem es dem Team einen aggressiveren Hockeystil ermöglichte, an den andere Teams nicht gewöhnt waren. Im Jahr 1995 wurde die geschätzte Arena abgerissen. Doch die Chicagoer Fans hatten Glück, der Erfolg der Bulls brachte ihnen ein neues Zuhause, das United Center.

22. Old Yankee Stadium, New York
Das Yankee Stadium war ein Baseballstadion im Süden der Bronx, New York, in dem die Yankees für ein halbes Jahrhundert die Welt des amerikanischen Baseballs dominierten. Das ursprüngliche Yankee Stadion wurde 1923 eröffnet und sah, wie die Yankees 26 Mal die World Series gewannen. Obwohl das Stadion viele einzigartige Merkmale hatte und bei den Fans sehr beliebt war, …

… hielt der Besitzer den klassischen Baseballplatz im Hinblick auf die Zukunft für ungeeignet und entschied sich für den Bau eines Multi-Milliarden-Dollar-Stadions in der Bronx, dass auch Yankee Stadion genannt wird. Das ursprüngliche Stadion wurde 2008 geschlossen und 2010 abgerissen. Heute liegt der Heritage Park auf dem Gelände des ursprünglichen Baseball-Parks.

23. RFK Stadium, Washington D.C.
Was für eine tolle Aufnahme. Sie bekommen das Robert F. Kennedy Memorial Stadium, das Capitol Building und das Washington Monument in einem Bild zu sehen. Was man nicht zu sehen bekommt, sind all die Verluste, die bei „RFK entstanden sind. „RFK war von 1961 bis 1996 das Stadion der Redskins und von 2005-2007 der Nationals. Das Stadion konnte man wohl am ehesten als durchschnittlich bezeichnen …

… was das Schlagen von Homeruns zu einer herausfordernden Aufgabe machte. Für den Football war das Oberdeck weiter entfernt als traditionelle Stadien, die für den Football konzipiert waren. Heute ist das Stadion ohne festen Mieter und wartet auf seinen Abriss.

24. Buffalo Memorial Auditorium
Das wichtigste Team, das im Buffalo Memorial Auditorium, oder kurz „Auditorium, unterkam, waren die Buffalo Sabres. Buffalo machte dieses Betonrelikt von 1970 bis 1996 zu seinem Heimstadion. Der Veranstaltungsort ähnelt anderen Gebäuden seiner Zeit, mit seinen hautnahen Fans und hohem Geräuschpegel.

Das Problem für die Buffalo Sabres war, dass sie nicht in der Lage waren, von den Bemühungen ihrer Fangemeinde zu profitieren und den Stanley Cup zu gewinnen. Nachdem die Sabres weg waren, blieb das Stadium leer, bis die Stadt Buffalo es 2009 abriss. Vor dem Abriss litt das Auditorium unter schwerem Vandalismus und Plünderungen.

25. Baltimore Memorial Stadium
Das war nicht das erste, das der Stadt Baltimore aus den Händen gerissen wurde. Diese Besonderheit gebührt den Colts, die die Stadt 1984 mitten in der Nacht verlassen haben. Erst 1996 kehrte der Football in die größte Stadt Marylands zurück. Als die Ravens ihr Debüt feierten, taten sie dies im Baltimore Memorial Stadium, dem hässlichen Backsteinbau, den die Orioles von 1954 bis 1991 als Zuhause bezeichneten.

Im Jahr 2001 wurde das Stadion über einen Zeitraum von zehn Monaten abgerissen. Der Schutt aus dem Abriss wurde dann verwendet, um ein künstliches Riff in der Chesapeake Bay zu schaffen. Also für die leidenschaftlichen Baltimore Fans, die sich nach einer Chance sehnen, das Baltimore Memorial Stadion zu besuchen, um der alten Zeiten willen. Macht den Tauchschein und geht tauchen.

26. Miami Marine Stadium
Das Miami Marine Stadium, das 1963 als zweites Stadion in Miami gebaut wurde, ist das erste Stadion, das speziell für den Motorbootrennsport in den Vereinigten Staaten gebaut wurde. Im Jahr 2018 wurde das Miami Marine Stadium in das „National Register of Historic Places  aufgenommen.

Das Stadion war auch Schauplatz vieler gefeierter Redner und renommierter Musiker wie Elvis und Sammy Davis Jr. Obwohl das Stadion sichtbar seine besseren Tage hinter sich hat, haben viele Einheimische vor Ort Anstrengungen unternommen, um es zu säubern und in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.

27. Kolosseum, Rom
Nun, genau betrachtet ist das Römische Kolosseum eine verlassene Sportarena, die  Stätte jahrtausendealter Spiele war. Das Kolosseum wurde ursprünglich als riesiger Veranstaltungsort gebaut, damit man Gladiatoren beim Todeskampf zusehen konnte. Die erstaunlich große und technologisch fortschrittliche Arena (für ihre Zeit) beherbergte auch Seekriegsspiele, da man sie mit Wasser überfluten konnte.

Schon verrückt, dass die Römer ohne den Einsatz von Baukränen derartig beeindruckende Dinge bauen könnten. Heute ist ein Großteil des Bauwerks zerstört, aber was bleibt, ist ein Beweis für die Qualität der Baukunst der Römer.

28. Avanhard Stadium, Pripyat
Hätte die Olympiade jemals in der Atomstadt Pripjat stattfinden sollen, wo sich 1986 die Atomkatastrophe von Tschernobyl ereignet hat? Wahrscheinlich nicht. Sollte Pripyat jemals eine große Fußballmannschaft bekomen. Nein. Aber die Atomstadt hatte eine beträchtliche Gemeinde von 50.000 Einwohnern und diese Gemeinde ging gern zu Sportveranstaltungen.

So baute man ein Stadion, etwa so groß wie ein traditionelles High-School-Stadion in den USA. Leider wurde die Stadt evakuiert, nachdem einer der Atomreaktoren in Tschernobyl explodiert war, was zu einer internationalen Krise führte. Die Katastrophe hinterließ eine unheimliche Geisterstadt, voll von Relikten und Artefakten, die seit Jahrzehnten nicht mehr gestört wurden.

29. Altes Wembley-Stadion
Pele, der größte Fußballspieler der Welt, sagte einmal: „Wembley ist die Kathedrale des Fußballs. Es ist die Hauptstadt des Fußballs und das Herz des Fußballs. Das größte Stadion Englands, Wembley, war von 1923 bis 2000 die Heimat der englischen Nationalmannschaft. Das Stadion war veraltet und verfügte nur über wenig, wenn nicht sogar keine moderne Infrastruktur, und wenn England jemals seine Nationalmannschaft wieder auf Kurs bringen sollte, brauchten sie ein neues Stadion.

Nachdem die Nationalmannschaft in das neue Wembley-Stadion gezogen war, blieb das alte zwei Jahre lang leerstehen, bevor es 2002 abgerissen wurde. Zum Entsetzen von Millionen von Fans weltweit, wurden die beiden weißen Türme nicht vor dem Abriss gerettet.

30. Civic Arena, Pittsburgh
Die „Mellon Arena  war von 1967 bis 2010 die Heimat der Pittsburgher Pinguine. Die Mellon Arena, die auch als Iglu bezeichnet wurde, war leicht durch ihre klassische Kuppelform zu erkennen. Die Kuppel sollte einfahrbar sein, was aber sehr heikel war und viele Probleme bereitete. Die Betreiber der Kuppel hielten nach 1995 alle vollständigen Klappen der Kuppel an. Nach 2001 blieb die Kuppel dauerhaft geschlossen.

Abgesehen von dem eigenwilligen und raffinierten Dach war die „Mellon Area  ein architektonischer Erfolg und ein Wahrzeichen, das von der Stadt Pittsburgh geliebt wurde. Der Abriss des historischen Hockeyplatzes wurde 2012 abgeschlossen, trotz der Proteste von Einheimischen, die glaubten, dass der legendäre Ort intakt bleiben sollte.

31. Stadion Dziesieciolecia, Warschau
Das 1955 eröffnete Stadion Dziesieciolecia war das größte Stadion in Warschau, Polen, und eines der führenden Stadien des Landes. Mit einer Kapazität von 71.000 Plätzen wurde das Stadion für Festivals und Fußballturniere genutzt. Aufgrund seiner großen Kapazität war das Stadion bis 1983 auch Sitz der polnischen Nationalmannschaft.

In den 80er Jahren begann das Stadion jedoch zu zerfallen, und es verwandelte sich langsam von einem erstklassigen Stadion zu einem massiven, aber leeren Veranstaltungsort ohne ständigen Mieter. Ab Ende der 80er Jahre wurde das Stadion Dziesieciolecia zu einem riesigen Markt und Basar, wo die Menschen von Software bis zur Kartoffel alles feilbieten konnten. Im Jahr 2008 wurde das Stadion endgültig geschlossen.

32. Stadion des Stand Athletic F.C.
Stand Athletic F.C. wurde 1964 gegründet. Der Verein löste sich 2009 auf, nachdem er jahrelang in den unteren Spielklassen des englischen Fußballsystems gespielt hatte. Wie Sie im untenstehenden Bild sehen können, war Stand Athletic F.C. nie wirklich dazu bestimmt, große Dinge zu tun. So wie es aussieht, konnte das Stadion höchstens etwa 100 Menschen aufnehmen.

Es gibt nicht mehr viel zu sagen über diesen Club, der nicht mehr spielt. Ja, ihre leidenschaftliche Fangemeinde, egal ob groß oder klein, ist vielleicht verärgert, dass ihr Club weg ist. Aber wenn sie so leidenschaftlich daran interessiert waren, Stand Athletic F.C. zu halten, hätten sie vielleicht etwas mehr als 200 Euro in ihr Feld und ihr Fußballstadion investieren sollen …

33. Green Point Stadium, Kapstadt
Green Point Stadium war ein Stadion in Kapstadt, Südafrika, das etwa 18.000 Menschen Platz bot. Green Point wurde hauptsächlich als Fußballstadion genutzt und war die Heimat von zwei großen südafrikanischen Fußballvereinen, dem Santos Football Club und Ajax Cape Town.

Als es keinen Fußball gab, fungierte Green Point als Konzerthalle, die einige der größten Namen der Branche anzog, darunter Janet und Michael Jackson, Whitney Houston, Def Leppard, U2 und viele mehr. Im Jahr 2007 wurde das Stadion teilweise abgerissen, um Platz für das Cape Town Stadion zu schaffen, das für die Weltmeisterschaft 2010 gebaut wurde.

34. Rubber Bowl, Akron
Von der Eröffnung der Rubber Bowl in den Jahren 1940 bis 2008 diente die Rubber Bowl als Heimat des Akron Zips Football-Teams im Nordosten Ohios. Das malerische Stadion am Rande von Akron hatte eine Kapazität von 35.000 Sitzplätzen. Im Jahr 2009 wechselten die Akron Zips auf das InfoCision Stadium–Summa Field , ein neues Stadion mit reduzierter Kapazität.

Außerhalb des Fußballs veranstaltete man im Rubber Bowl zahlreiche Konzerte, darunter Bon Jovi, Tom Petty, Bob Dylan und viele mehr. Im Jahr 2017 erwarb die Stadt Akron das Recht auf das alternde, heruntergekommene Stadion mit der Absicht, es zu zerstören, was sie 2018 auch taten.

35. Maple Leaf Gardens, Toronto
Maple Leaf Gardens, eine der heiligsten Anlagen im Hockey, diente von 1931 bis 1999 als Heimat der Toronto Maple Leafs, die in der National Hockey League spielen. Während dieser Zeitspanne gewannen die Leafs 11 Stanley-Cup-Titel. Maple Leaf Gardens war auch die Heimat der Toronto Raptors, wenn auch nur für sechs Spiele von 1997 bis 1999, als das Rogers Centre, ihr erstes Zuhause, nicht verfügbar war.

Das Stadion hatte eine Kapazität von 15.000 bis 16.000 Plätzen, und wie andere alte Stadien wurde auch der Maple Leaf Gardens mit versperrten Aussichtspunkten, kleinen Gängen und steilen Sitzen gebaut, was den Fans ein intimes, nahes Erlebnis bot. Durch die Nähe der Fans hatten die Leafs oft einen großen Heimvorteil.