Trend Zero Waste: Verpackungsfrei leben

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Um ganze 29 Prozent stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Plastik in Deutschland von 2005 bis 2015. Rund 37 Kilogramm Plastikmüll produzierte ein Einwohner 2015. Damit liegen die deutschen über dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch in der EU. Allerdings muss auch betont werden, dass in Deutschland knapp die Hälfte des Mülls wieder verwertet wird, während in der EU die durchschnittliche Recycling-Quote bei 40 Prozent liegt. Tatsachen wie diese lassen einen Trend immer mehr aufsteigen: Zero Waste!

Zero Waste bedeutet, Abfall so weit wie möglich zu vermeiden und Lebenszyklen von Ressourcen neu zu gestalten, so dass Produkte wieder verwendet werden können.

Plastikmüll ist deshalb so problematisch, weil beim Verbrennen umwelt- und gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt werden. Aber auch das Kunststoff, dass nicht verbrannt wird, landet irgendwann in den Ozeanen und sorgt hier für Probleme. Tiere vergiften sich oder verhungern, da sie das Plastik nicht ausscheiden können. Und auch für den Menschen kann Kunststoff gefährlich werden. Mikroplastik, also kleine Plastikteilchen, kann sich nicht nur in Speisefischen befinden sondern auch im Trinkwasser. Dabei kann es sich um krebserregende oder hormonverändernde Schadstoffe handeln.

tulip flowers on table

Was können wir also tun, um dies zu vermeiden?

  1. Verpackungsfrei einkaufen

Wir können schon mit einfachen Dingen beginnen. Einfach selber eine Stofftasche zum Einkaufen mitnehmen und im Supermarkt nach verpackungsfreien Obst und Gemüse Ausschau halten. Oder ihr kauft euch eine wiederverwendbare Flasche und füllt diese immer wieder mit Wasser auf, statt neue Plastikflaschen zu kaufen. Auch sehr praktisch sind wiederverwendbare Kaffee- oder Teebecher, die ihr oftmals auch bei eurem Lieblingscafé befüllen lassen könnt. Manchmal bekommt ihr dafür sogar noch einen kleinen Rabatt. Wer noch weiter gehen möchte, kann auch in verpackungsfreien Supermärkten einkaufen gehen. Diese gibt es mittlerweile schon in jeder großen Stadt in Deutschland. Dabei könnt ihr eure eigenen Behälter und Gläser mitnehmen und diese mit den Lebensmitteln auffüllen.

clear glass canister lot on table2. Produkte selber herstellen

Viele Produkte, die ihr sonst mit einer Plastikverpackung kaufen müsstet, könnt ihr auch ganz einfach selber herstellen. Im Internet gibt es haufenweise DIY-Ideen, so könnt ihr z.B. Körperseifen, Peelings und Cremes selber machen. Kunststoffpartikel befinden sich auch in vielen Shampoos oder Cremes, welche in Deutschland frei zugänglich zum Verkauf angeboten werden. Wenn ihr diese selber macht, könnt ihr also sicher sein, dass sich darin keine Teilchen befinden. Aber auch andere Haushaltsprodukte wie Reiniger kannst du natürlich herstellen. Damit tust du nicht nur etwas Gutes für die Umwelt sondern sparst dir auch noch paar Euros. Hier haben wir fünf Rezepte für Bio-Reiniger zusammengestellt, die du ganz leicht nachmachen kannst. 

brown bar and beans3. Alternatives Material ausprobieren

Mittlerweile gibt es viele Alltagsgegenstände, die es auch aus anderem Material gibt. Eure Zahnbürste könnt ihr zum Beispiel durch eine Bambus-Zahnbürste ersetzen. Plastik-Strohhalme können ganz leicht durch wiederverwendbare Metall-Strohhalme ausgetauscht werden. Auch Bürsten und Kämme könnt ihr aus Holz oder Bambus kaufen. Es gibt viele Möglichkeiten Kunststoff zu vermeiden und alternative Produkte zu finden, wenn man sich ausreichend informiert und Ausschau nach diesen hält.

brown wooden toothbrush