Bestimmte Songs und Spielzeuge aus unserer Jugendzeit lösen bei uns Emotionen aus. Doch auch Geschäfte, in die wir als Kinder mit unseren Eltern (oder auch allein) gegangen sind, können bei uns Nostalgie auslösen. Kein Wunder, dass wir sie vermissen und wehmütig auf sie zurückschauen. Wir haben für Sie etwas in der Erinnerung gekramt.

Umso trauriger ist es, dass es viele dieser Geschäfte einfach nicht mehr gibt. Zum Glück haben wir das allwissende Internet und wir können dank alter Fotos unserer Erinnerung etwas nachhelfen und uns in alte Zeiten zurückträumen.
Hier sind also die Geschäfte, die uns so richtig nostalgisch machen…

1. Videotheken
Ja, da kommt Nostalgie auf! Unsere geliebten Videotheken. Wenn uns das Abendprogramm zu langweilig war (nein, nicht schon wieder die ARD-Hitparade!) und wir mal so einen richtig tollen Film sehen wollten, dann sind wir einfach in den nächsten Videoladen gegangen. Und die gab es damals wie Sand am Meer.
Heutzutage gibt es weltweit kaum noch Videotheken…

…stattdessen streamen die meisten von uns über Dienste wie Netflix oder Amazon Prime. Eigentlich traurig. Deutschlands älteste Videothek (vielleicht sogar der Welt) ist übrigens der “Film-Shop” in Kassel. Schauen Sie doch einfach mal bei ihrem nächsten Kassel-Besuch vorbei. Es lohnt sich bestimmt.
Aber auch Supermärkte verschwinden von heute auf morgen…

2. Plus Supermarkt
Plus-Läden gab es seit Anfang der 70er Jahre. Doch leider musste der Supermarkt vor neun Jahren für immer schließen. Er wurde von Edeka übernommen und wird heute durch die Tochterfirma Netto Marken-Discount geführt. Netto möchte die alten Pluskunden natürlich nicht verlieren und wirbt jetzt mit “Gelb ist das neue Orange”. Doch was ist aus den kleinen Preisen geworden?

Die kleinen Preise sind seit Anfang Januar 2019 leider auch komplett verschwunden. Denn da hat sich auch die Plus-Webseite für immer verabschiedet. Für ganze große Fans der kleinen orangenen Dinger bleibt zumindest die Werbung auf Videoportalen wie Youtube erhalten. Sie können also aufatmen.
Auch der nächste Supermarkt musste leider schließen:

3. Minimal
Minimal war einmal. Der erste Minimal wurde 1973 eröffnet und war ab 1989 Teil der Rewe-Gruppe. 2006 hat die Rewe Group, die übrigens ihren Sitz in Köln hat, alle Vollsortiment-Märkte unter der Marke Rewe zusammengefasst. Rewe gibt es bereits seit…

…1927 und gehört damit zu den Senioren unter den Handelsketten. Eigentlich passend, dass sie auch eine private Rentenversicherung anbieten. Mit der Zusammenschließung seiner Märkte will Rewe übrigens etwas Großes erreichen: Man will internationaler werden und besonders nach Osteuropa expandieren. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie bei Ihrer nächsten Osteuropa-Reise auf einen Rewe-Supermarkt stoßen. Da hätte man auch gleich zu Hause bleiben können.
Aber nicht nur Supermärkte wurden geschlossen…

4. Ihr Platz
Sie erinnern Sich bestimmt noch an den Drogeriemarkt mit der freundlichen Kamillenblüte, der übrigens vor 1973 noch “der seifen-platz” hieß und eigentlich mal eine Seifenfabrik war. Leider war sein Untergang nicht so freundlich und man sorgte kurz vor Schluss noch für ein paar Skandale…

Ab 2007 gehörte “ihr Platz” zu Schlecker und ging mit Schlecker langsam unter. 2012 kam mit seiner Auflösung das endgültige Ende. Und deshalb mussten wir von dem Drogeriemarkt mit der Kamillenblüte für immer Abschied nehmen.
Der nächste Supermarkt hatte einfach alles, deshalb ist sein Verschwinden um so mysteriöser.

5. Walmart
Walmart der mit seinen Slogan „Immer Niedrigpreise – immer Walmart“ warb war richtig groß, wie man es von amerikanischen Supermärkten so gewöhnt ist. Man fand hier einfach alles, was man brauchte: von Elektrogeräten über Drogerieartikel bis zu Lebensmitteln. Und das alles zu Schnäppchenpreisen! Wallmart hatte es aber bei uns richtig schwer, wir erinnern nur an den “Flirtskandal”, und so machte der Superdiscounter am Ende nur noch Verluste und zog sich deshalb aus Deutschland zurück.

Walmart ist natürlich nicht komplett von der Landkarte verschwunden. Wenn Sie in die Vereinigten Staaten verreisen, wird Ihnen Walmart fast an jeder Ecke begegnen. Denn Walmart gehört noch immer zu einem der Top 500 Unternehmen der Welt und ist in Amerika äußerst beliebt.
Der nächste Laden ist etwas kleiner:

6. Der Kaufmannsladen
Mit dem Kaufmannsladen konnten wir shoppen, was das Zeug hält, und wurden nicht mal ärmer, sondern sogar reicher, nämlich an Spielerfahrung. Dieser Laden sorgte für stundenlangen Spielspaß und wenn wir ehrlich sind, dann wünschen wir uns manchmal in die Kindheit zurück, um noch einmal mit ihm spielen zu können…

Doch zum Glück gibt es ja den Nachwuchs in unseren Familien und wenn es nicht die eigenen Kinder sind, dann zumindest unsere Neffen und Nichten, die noch so einen Laden haben. Und so können wir heimlich unsere Kindheitserlebnisse aufleben lassen, wenn die lieben Kleinen im Bett liegen oder andersweitig beschäftigt sind.
Der nächste Laden war richtig süß…

7. Der Zeitungskiosk 
Wenn Mutti oder Vati sich Zeitungen oder Zigaretten kaufen gingen und uns mitnahmen, dann waren wir zu Recht aufgeregt. Denn der Zeitungskiosk hatte so ziemlich alles, was Kinderherzen höher schlagen ließ, von Baby-Schnuller-Lutschern über Traubenzucker-Uhren bis zu Kaugummizigaretten (ja, das waren noch Zeiten) gab es wirklich alles, was unser Kinderherz begehrte.

Und wenn der Zeitungskiosk noch einen Kaugummiautomaten hatte, dann waren wir im Siebten Himmel. Mit etwas Glück spuckte der nämlich nicht nur Kaugummis aus (denn die wollte kaum einer) sondern auch Ringe, Schlüsselanhänger und Überraschungskugeln.
Im nächsten Laden ging es so richtig rund!

8. WOM – World of Music
Im WOM – World of Music gab es Schallplatten, CDs und auch die konstenlose Musik-Zeitschrift “WOM Magazin”, die man später auch abonnieren konnte. Der erste Plattenladen wurde übrigens 1986 in Berlin eröffnet. Die Blütezeit von WOM kam Mitte der 80er Jahre, als es mit dem Kaufhaus Hertie fusionierte.

Leider ging WOM mit Hertie unter. Und so schloss sich ein weiteres Kapitel der 80er Jahre und lebt nur in unseren Erinnerungen weiter. Vielleicht haben Sie auch noch irgendwo eine CD mit dem WOM-Aufkleber?

Mal sehen, ob das nächste Geschäft Ihnen noch was sagt…

9. Drospa
Der Drospa-Markt erinnerte mit seiner Kamillienblüte nicht nur an “ihr Platz” sondern gehörte auch tatsächlich zu der Drogeriekette.

Im nächsten Geschäft konnte man ewig Zeit verbringen:

10. Der Club Bertelsmann
Im Bertelsmann Club, der aus dem Bertelsmann Lesering der 50er Jahre entstand, gab es  Bücher, CDs, Filme und später auch PC-Spiele. Weil der Club seine Medien mit zeitlicher Verzögerung zu der Originalausgabe herausgab, konnte er sie günstiger anbieten. Es war also für jedermann etwas dabei!

Im nächsten Geschäft gab es “alles” zu kaufen:

11. Allkauf
Bei Allkauf gab es wie der Name schon sagt, einfach alles, so konnte man bei Allkauf nicht nur Lebensmittel und Elektrowaren kaufen, sondern auch Reisen buchen. Nach der Wiedervereinigung kam Allkauf besonders in Ostdeutschland gut an und konnte dadurch hohe Gewinne erzielen. Doch dann kam Wal-Mart …

… und die Margen im Lebensmitteleinzelhandel wurden immer kleiner. 1998 wurde Allkauf von der Metro AG übernommen, die Wal-Mart dem Kampf ansagte. Viele Allkauf-Filialen mussten schließen und ein paar wurden unter dem Namen „real,-“ weitergeführt. Allkauf ist aber nicht komplett verschwunden! Es gibt noch die allkauf-haus-GmbH, die mit SB-Häusern ganz gut Geld macht.
An das nächste Geschäft können Sie sich vielleicht nicht mehr erinnern.

12. Der Tante-Emma-Laden
In diesem Laden konnte man vergeblich nach “Tante Emma” suchen. Es war nur eine liebenswerte Bezeichnung für kleine Geschäfte, in denen man einfach alles kaufen konnte – von Lebensmitteln bis zu Gebrauchsgegenständen wie Zahnpasta oder Schuhputzcreme. Und da in der Nachkriegszeit, als diese Läden wie Pilze aus dem Boden sprossen, Emma ein beliebter Vorame war und diese Läden eher von Frauen geführt wurden,  kam es zu diesem Spitznamen.

Heutzutage müssen sie zunehmend Handelsketten weichen und sind wie die Zeitungskioske vom Aussterben bedroht. Mit etwas Glück können Sie einen solches Einzelhandelsgeschäft aber immer noch finden. Nur die Bezeichnung Tante-Emma-Laden wäre etwas unpassend. Wie wäre es mit Onkel-Christian- oder Tante Julia-Laden? Denn das waren die beliebtesten Vornamen der 80er. Vielleicht heißen Sie ja auch so.
Im nächsten Geschäft quengelten wir gern:

13. Jean Pascale
Jean Pascale klang so schön französisch, war aber eine Deutsche Mode-Marke mit Sitz in Berlin, der nach Übernahme durch die Prager Textilfirma Kenvelo nach Norderstedt (Schleswig-Holstein) verlegt wurde. 2004 …

… musste die beliebte Modekette jedoch Insolvenz anmelden und kurz darauf schließen. Und das, obwohl Kenvelo den deutschen Markt erobern und mit H&M konkurrieren wollte. Es ging sichtlich daneben. Nach vielem hin und her hat die KENVELO Germany GmbH 2009 endgültig Deutschland verlassen.
Und noch ein Lebensmittelgeschäft reiht sich in die Riege unserer Kindheitserinnerungen:

14. Schlecker
Schlecker ist nicht einfach so eine Namenskreation, wie viele vermuten, sondern wurde im Jahr 1975 von Anton Schlecker gegründet. Schlecker war eine sehr beliebte Drogeriefiliale, die deutschlandweit und später auch in halb Europa expandierte. Der Gang zum Schlecker, um sich mit Shampoo, Reinigungsmitteln und sonstigen Drogerieprodukten einzudecken, war für jedes Kind der 90er ganz selbstverständlich.

Deshalb kam das Aus im Jahre 2012 kam für viele sehr überraschend. Ein langwieriges Insolvenzverfahren führte zu Entlassungen und der entgültigen Schließung der Restfilialen. Schlecker gibt esheute jedoch noch unter schlecker.com im Internet. Da findet man allerdings außer Brillen und Fotobüchern nicht viel.
Und ein weiterer Supermarkt ist bei uns heute nicht mehr zu finden… (Auf der nächsten Seite gehts weiter!)

15. Coop
Die Coop ist nicht wirkich verschwunden sondern hat sich mit Rewe zusammengeschlossen, um schuldenfrei zu werden. Rewe übernahm jedoch die Führung. Und so wurde aus Coop erst Sky und jetzt Rewe.

Wie viele Supermarktketten, gehören alle ehemaligen Coop-Fillialen nun zur Rewe Group. Kaum einer erinnert sich noch an Coop. Zumindest wir in der Redaktion hatten leichte Gedächtnisprobleme.
Das nächste Kaufhaus wird von vielen auch heute noch vermisst:

16. Brinkmann
Brinkmann war eine riesige Kaufhaus-Kette und hatte bis zu 4000 Angestellte. Das Unternehmen wurde 1929 von Rolf Brinkmann, einem Werkzeughändler, gegründet. Es gab hier vor allem Eletrogeräte, aber auch Musikinstrumente und Spielwaren

Einem anderen bekannten Kaufhaus erging es ähnlich:

17. Hertie

1882 gründete Oscar Tietz mit dem Geld seines Onkels Herrmann Tietz ein Geschäft in Gera. Und jetzt wissen wir auch wie Hertie zu seinem Namen kam. Man eröffnete Filialen in Weimar, Bamberg, München und Hamburg. 1900 wurde der Firmensitz nach Berlin gelegt.

In der Leipziger Straße wurde dann ein riesiges Herrmann-Tietz-Warenhaus eröffnet, das sogar eine eigene Kellerei besaß. Die Geschichte von Hertie ist lang und deshalb ist es um so trauriger, dass es das beliebte Kaufhaus nicht mehr gibt. 1993 wurde es von Karstadt übernommen. Doch eine Rettung der Kaufhäuser war aussichtslos und 2009 kam es zum endgültigen Aus. Vielleicht ist es für sie ein Trost, dass zumindest der Name Herti nicht komplett verloren ging, denn er lebt online als “Hertie.de” weiter.

Das nächste Geschäft war ganz schön praktisch …

18. Praktiker
In diesem Baumarkt konnte man für sein Heim so ziemlich alles finden: Von Bodenfliesen bis zu Tiernahrung. Auf die letzter gab es aus rechtlichen Gründen aber nicht die berühmten 20 Prozent Rabatt und deshalb warb Praktiker kurioserweise mit dem Slogan Praktiker warb seit 2003 mit dem Slogan „20 % auf alles – außer Tiernahrung“.

Während der Weltwirtschaftskrise 2009 kriselte es auch bei Praktiker. Man konnte sich nie richtig erholen und so wurde wurde die Baumarktkette 2014 aufgelöst. Praktiker gibt es praktisch also nicht mehr. Denn mit praktiker.de hat es nur den Namen gemeinsam. Die Namensrechte wurde nämlich nach der Insolvenz verkauft.

Auch der nächste Laden hat sich aufgelöst und dazu noch ein ganzes Land.

19. HO
Dieser Supermarkt ist vermutlich den Jüngeren kein Begriff, schließlich konnte man ihn nur in der damaligen DDR finden. HO stand für Handelsorganisation und vertrieb von Lebensmitteln bis zu Haushaltswaren so ziemlich alles, was es in der damaligen DDR gab. Das war jedoch nicht besonders viel.

Mit einem heutigen Supermarkt war ein HO-Laden auch nicht zu vergleichen und hieß auch gar nicht so, man nannte ihn schlicht Kaufhalle. In Westdeutschland war das Wort Kaufhalle allerdings bis zur Wende komplett ungebräuchlich. Mit der Wende verschwand nicht nur die DDR sondern auch die HO-Kaufhalle, weshalb ehemalige DDR-Bürger besonders “ostalgisch” werden.

20. Intershops

Auch Intershops gab es nur in der DDR. In den Intershops gab es allerlei Produkte, von denen man in der ehemaligen DDR nur träumen konnte. Bezahlt wurde mit Westgeld und später auch mit sogenannten Forumschecks, nur nicht mit der DDR Mark.

In den Intershops gab es Nahrungsmittel, Alkohol-  und Tabakwaren, Kleidung, Spielwaren, Schmuck, Kosmetika, technische Geräte und vieles mehr. Der Intershop ging ebenfalls mit der Wende unter. Leider gibt es nur wenige Fotos, die das Innenleben eines Intershops zeigen, da das Fotografieren in so einem Shop nicht erlaubt war. Aber wer im Internet stöbert, findet bestimmt das eine oder andere.

Obwohl wir all diese eben genannten Geschäfte sehr vermissen, müssen wir nicht traurig sein. Es kommen immer wieder neue Geschäfte dazu. Und irgendwann wird die nächste Generation genau diese Geschäfte vermissen. Also viel Spaß beim Shopping!