Im zweiten Weltkrieg lief man die Gefahr durch Regimeuntreue und Opposition sich in Gefahr zu bringen. Verfolgte Juden und andere Minderheiten bot sich oft nur noch die Flucht aus Europa, um den Deportationen in die Konzentrationslager der NS zu entkommen.

Zahlreiche mutige Personen haben sich durch Zivilcourage und Empathie der grausamen Ideologie widersetzt und tatenvoll jüdische Verfolgte, KZ-Insassen und Zwangsarbeiter, trotz des Risikos des Auffliegens, vor dem Tod gerettet.

Auf den nächsten Seiten haben wir einige von vielen Namen zusammengefasst, die im zweiten Weltkrieg verfolgte Juden und Angehörige anderer Minderheiten retteten.

01. Oskar Schindler 

Die Geschichte um Oskar Schindler scheint sicherlich vielen durch den Film Schindler’s Liste bekannt zu sein. Er bewahrte seine jüdischen Mitarbeiter, aus seiner Emailefabrik, vor der Deportation in das Konzentrationslager und rette somit die Leben von mehr als 1000 Juden. Schindler war als opportunistischer Geschäftsmann bekannt, jedoch war sein Motiv der Hilfe, durch seine Verachtung über die unmenschliche Behandlung jüdischer Mitmenschen geprägt.

Seine Fabrik wurde 1943 als Rüstungstungsbetrieb offiziell anerkannt. Somit war es ihm möglich, von der SS kontrollierte Juden in seine Fabrik abzuziehen und jüdische Beschäftige (und als Beschäftigte getarnte) als unabdinglich für sein Geschäft und dem währenden Krieg zu deklarieren. Somit bekam seine Firma einen Sonderstatus und auch einige Bestechungsgelder an die SS halfen ihm und seiner Frau, Menschenleben zu retten.

02. Irena Sendler 

Die mutige Sozialarbeiterin und Kinderpflegerin gründete das Kinderreferat der Żegota, eine polnische Untergrundorganisation, auch Rat der Unterstützung der Juden, genannt. Irena Sendler rettete mit ihrer Organisation etwa 2500 jüdische Kinder, indem sie und ihrer Mithelfer, diese aus dem Warschauer Judenghettos schmuggelte…

…und in Waisenhäusern, sowie polnischen Familien unterbrachte. 1943 wurde sie von der Gestapo zum Tode verurteilt, wurde jedoch durch Bestechungszahlungen durch die Żegota  freigelassen und  von den Folterungen der Gestapo befreit. 1965 wurde sie vom Holocaust Erinnerungs-Zentrum Yad Vashem in Jerusalem geehrt und erhielt die Ehrung der Gerechten unter den Völkern.

03. Geertruida Wijsmuller-Meijer 

Die Niederländerin wurde auch liebevoll Tante Truus, die Dampfwalze genannt, denn sie war als unerschütterliche und liebevolle Retterinund von 10 000 Kinderleben bekannt. Die bescheidene Ehefrau eines Bankiers, begann in den 1930ern bereits, für das  Niederländische Komitee für jüdische Belange zu arbeiten und half, Medikamente und Lebensmittel im notständigen Europa zu transportieren.

Mit Hilfe von Adolf Eichmann, der Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien, gelang es ihr innerhalb von fünf Tagen, rund 600 Kinder nach England zu bringen. Daraufhin folgten ungefähr 74 weitere Kindertransporte aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei, die jüdische und ‘nicht-arische’ Kinder nach Großbritannien in die Sicherheit brachten.

04. Dimitar Peshev 

Der bulgarische Rechtsanwalt und spätere Abgeordnete im bulgarischen Parlament, setzte sich aktiv für den Schutz bulgarischer Juden ein. Als am 8. März 1943 Zugwaggons für den Abtransport in das Konzentrationslager Treblinka bereitstanden, sprach er sich gegen den Abtransport aus. Als mittlerweile stellvertretender Parlamentspräsidenten, gelang es ihm, die Deportation zu verhindern.

Er arbeitete dann ein Manifest aus, dass zum Schutz der bulgarischen Juden von 42 weiteren Abgeordneten unterschrieben wurden. Rund 48 000 bulgarische Juden wurden durch seine Initative vor der Deportation gerettet. 2000 wurde zu Gedenken seiner Proaktivität ein Baum im Garten der Gerechten in der Holocausts-Gedenkstätte des Yad Vashm geplanzt.

05. António de Oliveira Salazar

Der Premierminister Portugals stellte sich strickt gegen die Nürnberger Gesetze der Nationalsozialisten und bewahrte Portugals Neutralität während dem zweiten Weltkrieges. Er sprach sich philosophischaus das Portugal „das heidnische Ideal und (den) Anti-Mensch, um eine Rasse oder ein Reich zu vergöttern” beinhalte.

Er gewährte tausenden Kriegsflüchtlingen Sicherheit in Portugal und authoristierte, nach Frankreichs Kapitulation, die Verlegung des Sitzes der Hebrew Immigrant Aid Society (HIAS) von Paris nach Lissabon.

06. Ángel Sanz Briz 

Der spanische Diplomat war im Jahre 1942 an der spanischen Botschaft in Ungarn beschäftigt. Zunächst war Ungarn vom Holocaust verschont worden, dies änderte sich jedoch 1944 mit der Besetzung Ungarns.

In Anbetracht der Lage, organisierte er sich von der spanischen Regierung, eine Lizenz zur Austellung spanischer Papiere an Sepharden (iberische Juden) und mietete Gebäude an, welche er als angehörig zur spanischen Botschaft deklarierte. Ihm war es so möglich, rund 5200 Juden vor dem Holocaust zu retten.

07. Chiune Sugihara 

Chiune Sugihara war ein japanischer Botschafter in Lithauen. Wie viele andere Botschafter und diplomatisch involvierte Personen, stellte er Juden Visen für die Ausreise nach Japan aus. Zirca 20 000 Juden fanden sich im Ghetto von Shanghai zusammen,…

von denen eine signifikante Zahl durch Sugiharas Hilfe, teilweise über die Sowjetunion reisend,  nach Japan fanden. Er wird als der japanische Schindler gesehen,  aufgrund der heldenhaften Rettung von rund 6000 lithauischen Juden während seiner Amtszeit.

09. Otto Hahn

Otto Hahns pazifistische Einstellung wurde auch durch das Nazi-Regime nicht erschüttert. Er setzte sich immer wieder über der Aufforderung zum Beitritt der NSDAP-Partei hinweg und hielt stets seine Anti-Nazi Haltung aufrecht.

Dem Entdecker der Kernspaltung und seiner Ehefrau Edith waren es durch ihre Stellung und ihrem Widerstand möglich, viele Privat- und Institutspersonen vor der Deportation, durch Selbstlosigkeit und Zivilcourage, zu retten.

10. Miep Gies

Miep Gies, in Deutschland geboren als Hermine Santrouschitz, kam als junges Mädchen in die Niederlande und wuchs, im Rahmen eines Projektes für unterernährte Kinder, bei einer Gastfamilie auf. Später zog sie mit ihnen nach Amsterdam, wo sie sich 1933

als Sekretärin bei Otto Franks niederländischen Opekta-Filiale bewarb. Durch Otto Frank, dem Vater Anne Franks, kam sie mit der Familie in engen freundschaftlichen Kontakt und gab Ihnen Unterschlupf, als 1942 Ehefrau Margot Frank aufgefordert wurde, sich in einem Arbeitslager zu melden. Die Familie und weitere Personen, wurden 1944 aufgespürt und bis auf Otto Frank und Miep Gies, welche sich als schützend als Wienerin ausgab, deportiert.

11. Pius XII 

Pius XII sprach sich außerordentlich gegen die Greueltaten des NS-Regimes aus. Er betätigte sich aktiv in der Kriegsverhinderung und verurteilte die Verbrechen an Juden, Kranke sowie behinderte Menschen im zweiten Weltkrieg.

Er lobbyierte zahlreiche Staatsmänner um sich der Invasion der Nazis gegenzustellen. Er verhinderte die weitere Deportation slowakischer Juden welche durch die Regierung geduldet wurde.

12. Ho Feng-Shan 

Ho Feng-Schan wird auch als der chinesische Schindler genannt, denn auch er bemühte sich erfolgreich in der Rettung jüdischer Flüchtlinge. Der chinesische Diplomat, welcher in Wien positioniert war, stellte sich gegen die Anweisung des chinesischen Botschafters Chien Jie in Berlin…

…und stellte Visen für die Einreise nach Shanghai aus. Ho Feng-Shan stellte über 2000 Visen aus, die genaue Zahl ist jedoch nicht bekannt. Auch er wurde 2001, vier Jahre nach seinen Ableben,  mit dem Titel der Gerechten unter den Völkern in Jerusalem geehrt.

13. Manuel L. Quezon 

Manuel L. Quezon zeigte aktive Anteilnahme und Zivilcourage, indem er tausenden jüdischen Flüchtlingen die Einreise in die Phillippinen ermöglichte. der ehemalige Staatspräsident beschloss gemeinsam mit US-Representaten Paul V. McNutt, entgegen anti-semitischer Propaganda der Faschisten, Flüchtlinge einreisen zu lassen.

Schätzungsweise 70 000 Juden wurden in verschiedenen Orte angesiedelt. Quezon stellte Land bereit, gleich neben seinem Familiensitz in Marikina, und stellte dieses für 10 Jahre dem jüdischen Flüchtlingskomitee bereit, um dort obdachlose Flüchtlinge ansiedeln zu lassen.

14.  Frank Foley 

Frank Foley war ein Nachrichtendienstler des britischen Geheimdienstes MI6, der in Berlin, offiziell getarnt als Beamter für Passangelegenheiten, bei der britischen Botschaft tätig war. Ihm war es möglich, deutsche Agenten als Doppelagenten auf seine Seite zu ziehen und war der erste britische Agent, der einen NS-Politiker verhörte.

Aber noch wichtiger war sein humanitärer Einsatz, indem er verfolgte Juden in der eigenen Wohnung unterbrachte und versteckte. Für diesen mutigen Einsatz wurde Foley 1959 mit einem Gedächtnishain und 1999 mit den Titel der Gerechten unter den Völkern in Jerusalem geehrt.

15. Witold Pilecki

Der polnische Offizier war während des zweiten Weltkrieges Mitglied der Armia Krajowa (Heimatarmee) und gründete die Widerstandorganisation Tajna Armia Polska (Geheime Armee Polens). 1939 schleuste er sich, durch eine Festnahme bei einer Razzia auf der Straße, in das KZ Auschwitz unter den Namen Tomasz Serafiński ein.

Im KZ Auschwitz versuchte er Informationen über die Organisation des Konzentrations-lagers herauszufinden, initiierte den KZ-Aufstand von 1940 und informierte die Alliierten über den Zustand innerhalb des Lagers. 945 Tage dauerte die sogenannte Auschwitz-Kampagne an, bis er schließlich 1943 floh.

16. Karl Plagge

Karl Plagge wurde von der deutschen Wehrmacht als Ingenieuroffizier im September 1939 eingezogen – im selben Jahr, in dessen er seine acht-jährige Mitgliedschaft in der NSDAP beendete. Im wurde zunehmend klar, dass das NS Regime eine verbrecherische Kriegspolitik verfolgte. Stationiert in Wilna, heute Vilnius in Litauen, deklarierte er die jüdischen Arbeiter in seinem Arbeitslager als ‘unentbehrliche Arbeitskräfte’ und verhinderte somit ihre Deportation.

Er gründete ein weiteres Arbeitslager um mehr Menschen schützen zu können und richtete Textilfabriken ein, um Frauen unterzubringen. Vor seiner Ablöse warnte er die Zwangsarbeiter vor der drohenen Übernahme durch die NS, wodurch sich einige hunderte Menschen in Sicherheit bringen konnten.

18. Adolfo Kaminsky

2009 wurde sein turbulentes Leben als Ausweisfälscher in Frankreich, in einer von seiner Tochter Sarah Kaminsky veröffentlichten Biographie über ihn, bekannt. Während des zweiten Weltkrieges, war er rege im Untergrund aktiv und betätigte sich nur als Fälscher, sondern…

auch als Widerstandskämpfer. Als Chemiker war er als Mitglied der Widerstandsbewegung im Untergrund damit beschäftigt, Papiere und Dokumente präzise zu fälschen und ermöglichte Verfolgten, die rettende Ausreise nach Palästina.

21. Albert Göring

Albert Göring ist der jüngere Bruder Hermann Görings – letzterer war aktives NSDAP-Mitglied, ab 1932 Reichstagspräsident und maßgeblich an der Errichtung von Konzentrationslagern und der Gründung der Gestapo beteiligt. Im Vergleich zu seinem Bruder, war Albert Göring gegen das NS-Regime und verhalf Verfolgten in die Freiheit.

Albert Göring nahm aus Widerstand und Protest die österreichische Staatsbürgerschaft an nutzte seine Position als späterer Exportchef bei den Škoda-Werken in Pilsen aus –  er forderte Lastwagen aus dem KZ mit “Zwangsarbeitern” an – diese Wagen hielten (geplant) auf der Strecke an, um den Häftlingen die Flucht in die Freiheit zu gewähren.

22. Kálmán Ferenczfalvi

Als Versorgungsoffizier der ungarischen Armee, war Kálmán Ferenczfalvi mit nur 23 Jahren weniger besorgt um sich, sondern vielmehr um das Wohlergehen der Verfolgten. Seine Empörung über die unmenschliche Behandlung der Zwangsarbeiter in den Todesmärschen veranlasste ihn,…

…zahlreiche Lebensmittel und Soldbücher zu fälschen. Er nahm sogar eine jüdische Familie in seinem eigenen Familienhaus auf und schmuggelte unter einer Pferdedecke zahlreiche Menschen aus den Ghettos und Sammellagern. Mit seinen mutigen Taten, rettete er etwa 2000 Menschen das Leben.

23. Youra Livchitz

Youra Livchitz beweiste Mut und Courage als er am 26. Juni 1943 gemeinsam mit seinem Bruder Alexandre Livchitz den 20. Deportationszug nach Ausschwitz stoppte. Mit weiteren Freunden, einer Laterne und einer 6,35 mm Browning Waffe, war es ihnen gelungen, den Waggonzug aufzuhalten.

1618 Juden waren in dem Transport vom belgischen SS-Sammellager Mechelen nach Ausschwitz unterwegs. Sein Plan war es, anschließend über Frankfreich nach England zu fliehen, jedoch wurde er veraten und gemeinsam mit seinem Bruder von der Gestapo im Februar 1944 hingerichtet.

24. Corrie ten Boom

Corrie ten Boom war eine praktizierende Christin und stammt einer Großfamilie ab, welche als Uhrenmacher bekannt waren. Mit der Invasion der Niederlande im Jahre 1940, versteckte sie einige jüdische Familien in ihrem Familienhaus, welches aufgrund der weniger werdenen Ressourcen, sich als immer schwieriger gestaltete.

Im April 1944 wurde sie von einem Kollaborateur verraten. Daraufhin wurde ihre Familie denunziert und sie, sowie Ihre Schwester Bianca, deportiert. Corrie überlebte die Zeit im KZ und widmete sich der Rehabilitationsarbeit nach Ende des Krieges.