Als wir noch Kinder waren, träumten wir alle davon, unser eigenes Haustier zu haben. Wenn man Glück hatte, dann schenkten uns die Eltern einen Goldfisch, ein Kaninchen, eine Katze oder vielleicht sogar einen Hund. Ein Kind hat kürzlich etwas ganz anderes Haustier von seinen Eltern bekommen. Um fair zu sein, war dieses Kind bereits 18 Jahre alt und hatte nicht gerade Angst vor einer neuen Herausforderung. Er ging bereits aufs College, war aber an diesem Wochenende bei seinen Eltern zu Hause und sie gingen gemeinsam einkaufen.
Auf dem Parkplatz des Geschäfts bemerkte er in einem Einkaufswagen etwas, das wie ein ausgesetzter Welpe aussah. Er fragte seine Eltern, ob es in Ordnung wäre, sich um den Welpen zu kümmern und ihn mit nach Hause zu nehmen. Er musste seine Eltern nicht lange überzeugen, denn sie waren große Tierfreunde – und ein Tier in Not ist ein Tier in Not. Sie waren sofort bereit, dem Hund zu helfen …
Ein Plan
Ein weiterer Grund, warum die Familie froh war, den Welpen mit nach Hause zu nehmen, war, dass sie hofften, er würde ihrem Sohn etwas sehr Wichtiges fürs Leben beibringen. Und das war Verantwortung.
Sie waren der Meinung, dass er, wenn er sich um den Welpen kümmern würde, endlich lernen würde, sein Leben ein wenig besser in den Griff zu bekommen. Ihr Plan ging am Ende auf, aber sie hatten keine Ahnung, worauf sie sich da einließen.
Etwas Verantwortung
Sie brachten den kleinen braunen Welpen zu sich nach Hause. Er war in einem erbärmlichen Zustand: Er war untergewichtig, das Fell war dick und ungepflegt, die Augen besaßen eine ungesunde orange-rote Färbung.
Es war klar, dass der Welpe eine Menge Liebe brauchen würde, um wieder auf die Beine zu kommen. Aber war der Junge dieser großen Aufgabe überhaupt gewachsen? Die Eltern waren sich nicht ganz sicher und boten ihrem Sohn Unterstützung an.
Ein seltsam aussehender Welpe
Die Familie beschloss, sich gemeinsam um den kleinen Welpen zu kümmern und leistete unglaubliche Arbeit. Sie taten wirklich alles für dieses kleine Hündchen. Aber es gab etwas, das sie bei all der Pflege und Aufmerksamkeit, die sie ihm entgegenbrachten, nicht bemerkten.
Das Ganze geschah sehr langsam, und niemand in der Familie oder in der Umgebung des Welpen schien es zu bemerken. Aber im Vergleich zu den anderen Hunden aus seiner Umgebung entwickelte sich ihr Welpe anders und verhielt sich irgendwie seltsam …
Keiner bemerkte es
Eine Sache, die sie sofort bemerkten, war, wie sehr das Tier an seinem neuen Besitzer hing. Der 18-Jährige, der ihn aufgesammelt hatte, liebte den Vierbeiner offensichtlich auch und hätte alles für den kleinen Kerl getan.
Allerdings hatte der Hund keine Verbindung zu jemand anderem in der Familie. Nur zu dem Sohn der Familie. Es war ein seltsames Verhalten für einen Hund. Irgendwie war er anders als alle anderen seiner Artgenossen.
Seltsames Verhalten
Dieses Tier schien dieser einen Person gegenüber viel treuer zu sein als jeder andere Hund auf der Welt. Aber nur seinem Besitzer gegenüber. An den anderen Menschen im Haushalt war er nicht interessiert.
Da Hunde ja gerne ihre Zuneigung zu den Menschen ausdrücken, die ihnen am nächsten stehen, war es seltsam, dass er sich nicht von anderen Familienmitgliedern streicheln lassen wollte.
Loyalität hat ihre Grenzen
Der Vierbeiner interessierte sich nur für eine Person und das auch noch über die Maßen. Er war den ganzen Tag über unruhig, wenn sein Besitzer nicht da war und war unglaublich aufgeregt, wenn dieser nach Hause kam.
Es war toll, dass die beiden eine so starke Bindung hatten, aber es war definitiv nicht ganz normal. Dieses seltsame Verhalten begann mit der Zeit, Probleme zu verursachen. Und diese Probleme traten immer häufiger auf.
Eine zu starke Bindung
Die Familie konnte das Tier nicht mehr allein im Haus lassen. Wenn sein bester Freund nicht da war, um auf ihn aufzupassen, würde er ganze Zimmer auseinandernehmen. Deshalb dachte die Familie, er wäre glücklicher draußen im Freien.
Die Familie hatte einen eingezäunten Garten, also ließen sie ihn tagsüber nach draußen, wo er auf seine Besitzer warten konnte. Die meisten Hunde sind froh darüber, wenn sie nicht den ganzen Tag im Haus verbringen müssen.
Das neue Haustier wurde unruhig
Sie hofften, dass der Aufenthalt im Freien ihm helfen würde, sich wie die anderen Hunde in der Nachbarschaft zu verhalten, und dass er vielleicht sogar über den Gartenzaun hinweg Freunde finden würde.
Dieser Hund war jedoch nicht daran interessiert, sich mit den anderen Hunden, die er traf, anzufreunden. Stattdessen verursachte er gleich am ersten Tag draußen einen riesigen Tumult.
Freunde finden
Dieser Vierbeiner, der inzwischen zu einer beachtlichen Größe herangewachsen und zudem auch äußerst kräftig war, hatte keinen Respekt vor dem winzigen Holzzaun, der den Garten umgab.
Er konnte mit einem Schwung über den Zaun springen und tat dies auch. Die Familie war erstaunt über seine athletischen Fähigkeiten, die er ihnen bei der ersten Gelegenheit vorführte.
Ein athletisches Tier
Seine unglaubliche Kraft und Wendigkeit waren der Grund, warum die Familie dem Vierbeiner einen ungewöhnlichen Namen gab. Sie nannten ihn Neo, nach der Hauptfigur aus dem Film “The Matrix”.
In diesem Film war der Protagonist Neo in der Lage, sich über die Gesetze des Universums hinwegzusetzen. Die Welt wurde für ihn zu einer Art Spielball. Das Gleiche schien auch für das gleichnamige Haustier Neo zu gelten.
Der Name passte zu ihm
Er hatte definitiv keine Angst zu tun, was er wollte. Neo verhielt sich in dem Film wie ein dem Menschen überlegenes Wesen. Und Neo, der Haushund, verhielt sich in vielerlei Hinsicht so, als wäre er ein Hund einer höher entwickelten Hunderasse.
Der Name, den sein Besitzer für ihn gewählt hatte, passte zu dem furchtlosen Tier wie die Faust aufs Auge. Neo war etwas Besonderes und das spiegelte sich auch in seinem außergewöhnlichen Namen wider.
Ein furchtloses Haustier
Obwohl Neo oft allein blieb und sich in vielerlei Hinsicht nicht wie ein Deutscher Schäferhund verhielt, spielte er gerne mit seinem Besitzer und einem befreundeten Hund. Abgesehen von diesem einen befreundeten Hund hatte Neo aber keine weiteren Vierbeinerfreunde.
Aber eigentlich war es nicht verwunderlich, dass Neo sich diesen einen Hund als Freund ausgesucht hatte, denn dieser Hund war ihm im Vergleich zu den anderen Hunden in seiner Nachbarschaft wohl am ähnlichsten.
Eine Ausnahme
Neo hatte normalerweise nur Zeit für seinen Besitzer, aber er genoss auch das Zusammensein mit einem Hund. Der Nachbar hatte einen Deutschen Schäferhund und Neo brach oft aus dem Garten aus, um mit dem Hund von nebenan zu spielen.
Die Nachbarn waren darüber nicht sonderlich glücklich. Sie wussten, dass ihre Hündin ein reinrassiger Deutscher Schäferhund war und sie wollten nicht, dass sie sich mit einem fremden Hund paart.
Ein Freund von nebenan
Für die Familie nebenan war Neo eine Gefahr für ihren Hund und auch für ihre eigene Sicherheit. Das Ehepaar war schon etwas älter und lebte bereits im Ruhestand. Wie die meisten Rentner wollten auch sie ihren Lebensabend in Ruhe genießen. Und da passte Neo nicht ins Bild.
Und obwohl sie es lange Zeit genossen hatten, neben der jungen Familie zu wohnen, machte Neos Anwesenheit die Situation immer schwieriger, und das gefiel ihnen überhaupt nicht, wie wir gleich sehen werden.
Die Nachbarn von nebenan
Neo beeinträchtigte nicht nur ihr Leben, indem er versuchte, sich mit der reinrassigen Hündin zu paaren, er war auch eine Gefahr für den gemeinschaftlichen Gartenzaun. Der athletische Hund grub sich an seinen rastlosen Tagen immer wieder einen Weg auf die andere Seite des Zauns.
Da dies immer häufiger vorkam, wurde die Reparatur des Zaunes bald zu einer kostspieligen Angelegenheit. Und eines Tages hatte das ältere Ehepaar endgültig die Nase voll und ließ es ihre Nachbarn auch wissen.
Störendes Verhalten
Die Nachbarn warfen einen Blick auf Neo und erkannten, dass, was auch immer er war, er kein reinrassiges Tier war. Ihre schlimmste Befürchtung war, dass er sich mit ihrer reinrassigen Hündin paaren und einen Wurf von Mischlingen produzieren würde.
Sie wollten diese merkwürdige Bestie weit weg von ihrer geliebten Hündin halten. Schließlich hatten sie keine Ahnung, womit sie es bei diesem Hund zu tun hatten. Und wie sich später herausstellte, hatte das auch niemand.
Ein unwillkommener Gast
Die Besitzer des Deutschen Schäferhundes waren eigentlich sehr friedliche Nachbarn. Sie wollten wirklich nicht unfreundlich sein. Und als Neo dann eines Tages ausbrach und in ihren Garten eindrang, brachten sie ihn einfach wieder nach Hause und baten die Besitzer, sich mehr Mühe zu geben.
Schließlich hatten sie einen Deutschen Schäferhund, und wussten, wie schwer es sein kann, ein so großes Tier aufzuhalten, wenn es ausbrechen möchte. Bei Neo war es allerdings unmöglich.
Zu groß, um ihn zu bändigen
Neos Besitzer bauten einen komplett neuen Zaun um ihr Grundstück. Dieser Zaun war nun viel zu hoch für Neo, um darüber springen zu können. Also dachten die Besitzer, sie hätten das Problem damit endgültig gelöst.
Sie versicherten den Nachbarn, dass sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchten und dass Neo nicht mit ihrem Liebling spielen würde. Sie haben sich getäuscht. Und zwar gewaltig.
Kein Zaun konnte ihn halten
Als die Familie am nächsten Tag nach Hause kam und in den Garten ging, um Neo zu füttern, war dieser verschwunden. Sie konnten es nicht glauben. War er wirklich über den Zaun gesprungen? Er war drei Meter hoch – das war unmöglich!
Es stellte sich heraus, dass Neo nicht über den Zaun gesprungen war. Was glauben Sie, wie er wohl entkommen war? Es stellte sich heraus, dass seine Flucht dieses Mal noch erstaunlicher war als die letzten Male.
Eine Flucht à la David Copperfield
Neo hatte sich durch den Gartenzaun gefressen. Das sollte für einen Hund eigentlich nicht möglich sein, aber Neo hatte es trotzdem fertiggebracht. War Neo der stärkste Hund der Welt?
War er etwa der Auserwählte, genau wie sein Film-Pendant? Oder gab es eine verborgene Wahrheit über diesen ungewöhnlichen Hund, die von der Familie noch nicht entdeckt wurde?
Stärker als alle anderen
Dieses Mal waren die Nachbarn wirklich wütend auf Neos Besitzer. Sie mahnten sie ein letztes Mal. Der Zaun hatte die Familie ein hübsches Sümmchen gekostet, und nun war er vollständig zerstört.
Irgendwie hatte Neo es geschafft, unter, über und sogar durch sämtliche Zäune zu gelangen, die die Familie aufgestellt hatte, und nun gingen ihnen langsam die Ideen aus. Sie brauchten dringend eine andere Lösung.
Gar nicht mehr so klein
Je größer Neo wurde, desto offensichtlicher wurde es, dass etwas nicht stimmte. Aber seine Familie hat es einfach nicht erkannt. Sie liebten Neo und versorgten ihn, seit er ein Welpe war. Sie waren zu nah am Problem dran, um zu sehen, dass etwas nicht in Ordnung war.
Die Familie liebte ihren kleinen Hund so sehr, obwohl er bei näherer Betrachtung gar nicht mehr so klein war. Streng genommen war er riesig. Aber die Familie wollte es einfach nicht wahrhaben.
Irgendetwas stimmte nicht
Mit der Zeit kamen sich Neo und der Sohn der Familie immer näher. Aber obwohl sie beide eine so starke Bindung zueinander hatten, hatte Neo Schwierigkeiten, Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen. Außerdem war er einfach nicht bereit, seinen Halter mit jemand anderem zu teilen.
Neo begann unglaublich beschützerisch zu werden, und obwohl sein Besitzer fleißig an seinem Verhalten arbeitete, funktionierte nichts wirklich. Die Familie sah sich Videos an, las Bücher und probierte viele bewährte Taktiken aus, aber sein Verhalten blieb unverändert.
Keine Lösung in Sicht
Es schien, dass normale Hundetrainingstechniken bei Neo niemals funktionieren würden. Der Familie gingen langsam die Lösungen aus. Sie liebten Neo, wussten aber, dass sie ihn nicht unter Kontrolle bringen konnten.
Die Situation spitzte sich immer mehr zu. Es fühlte sich für die Familie an, als wären sie Gäste in Neos Haus und nicht mehr umgekehrt. So konnte es nicht weitergehen. Es musste etwas geschehen.
Neo weigerte sich, ein Haustier zu sein
Neo verbrachte einen Großteil des Tages damit, seine unmittelbare Umgebung zu beobachten. Während dies für einen Hund völlig normal klingt, war die Art und Weise, wie Neo seine Umgebung observierte, es ganz und gar nicht.
Er war weitaus misstrauischer als jeder andere Hund, den die Familie kannte, und schien die ganze Zeit Intrigen zu spinnen und Komplotte zu schmieden. Irgendetwas war an seinem Verhalten ungewöhnlich.
Ein Störenfried
Während die meisten Anwohner und sogar die Besitzer langsam begannen, Neo als einen typischen Störenfried wahrzunehmen, war es klar, dass Neo auch sie als Störfaktoren betrachtete.
Er hatte nur Zeit für eine Person in seinem Leben und alles andere war entweder ein Störfaktor oder eine Bedrohung für diese einzigartige Verbindung. Und das zeigte er allen sehr deutlich.
Neo hatte nur Zeit für eine Person
Wann immer jemand seinem Haupthalter Zuneigung zeigte, wurde Neo sehr eifersüchtig. An einem guten Tag würde er nur versuchen, die Zuneigung seines Besitzers zurückzugewinnen, aber an einem schlechten Tag würde er den Fremden anknurren und seine Zähne zeigen.
Hunde können oft furchterregend wirken, wenn sie Menschen anknurren. Aber wenn Neo seine Zähne zeigte, war es wirklich furchteinflößend. Nur wenige Hunde waren so furchterregend wie er.
Ein temperamentvoller Hund
Die Familie begann, über Neo im Internet zu recherchieren, um herauszufinden, welcher Rasse er angehörte und ob es eine Erklärung für sein seltsames Verhalten gab. Seine Hauptmerkmale waren seine spitzen Ohren und seine lange Schnauze.
In vielerlei Hinsicht ähnelte er einem Deutschen Schäferhund. Aber Neo war deutlich größer und sein Fell war viel rauer. Wenn Neo also kein Deutscher Schäferhund war, was war er dann?
Ein seltsamer Deutscher Schäferhund
Die Familie beschloss, dass er halb Deutscher Schäferhund und halb etwas anderes sein musste. Etwas, das ziehmlich groß war. Als sie in einem Buch über Hunderassen nachschauten, fanden sie jedoch nichts, was nur halbwegs Sinn machte.
Am Ende entschieden sie, dass sie einen Deutschen Schäferhund hatten, aber einen sehr seltsamen. Welche Ergebnisse Google auch immer für die Familie lieferte, sie ergaben in der realen Welt einfach keinen Sinn.
Sie brauchten Rat von einem Profi
Die Familie hätte sich Hilfe von außen suchen sollen. In den meisten Städten gibt es zahlreiche Hundetrainer und Hundeschulen, die Neo ein besseres Verhalten hätten beibringen können.
Obwohl wir alle unsere Hunde selbst erziehen wollen, brauchen wir manchmal die Hilfe von Profis, um unseren Haustieren Gewohnheiten abzugewöhnen, die sie schon seit langem angenommen haben.
Hatte Neo eine schwierige Vergangenheit hinter sich?
Im Falle eines geretteten Hundes kann die Hilfe von Experten sogar unerlässlich sein. Wenn sie schlecht behandelt wurden, haben sie möglicherweise Angst vor bestimmten Menschen oder bestimmten Handlungen, die uns nicht bewusst sind, und reagieren entsprechend.
Sie dachten immer wieder über Neos Verhalten nach. Vielleicht war Neo ja misshandelt worden, bevor die Familie ihn auf dem Parkplatz fand. Das würde doch sein seltsames Verhalten erklären, oder? Möglicherweise ja, vielleicht auch nicht.
Die Antwort war zum Greifen nah
Ob Neo misshandelt wurde, bevor er von der Familie gefunden wurde, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Die Besitzer des Tieres hatten keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen und stattdessen weiter versucht, ihn alleine aufzuziehen.
Hätten sie Neo zu einem Profi gebracht, hätten sie wahrscheinlich innerhalb der ersten fünf Minuten erfahren, warum Neo sich so seltsam verhielt. Es war offensichtlich. Wenn sie nur gewusst hätten, wonach sie suchen mussten.
War Neo zu anhänglich?
Aber seine Besitzer hatten keine Ahnung, wonach sie suchen sollten, also gaben sie Neo weiterhin ihre Liebe, kämpften aber mit seiner seltsamen Persönlichkeit. Wenn der College-Student in der Nähe war, war Neo ein reines Vergnügen, aber wenn er weg war, verhielt sich Neo unmöglich.
Der Vierbeiner war seinem Besitzer gegenüber loyal und sehr anhänglich, was als positive Eigenschaft gewertet werden kann. Leider war er aber so anhänglich, dass dies langsam zu einem großen Problem wurde.
Neo hatte das Sagen
Eines Tages, als sein Hauptbesitzer weg musste, ließ er Neo im Garten des Hauses zurück. Neo war so oft aus dem Garten geflohen, dass der Besitzer nicht wusste, wie er ihn zurückhalten sollte.
Es schien, dass, wenn er raus wollte, er irgendwie rauskommen konnte, und es gab nichts, was die Familie dagegen tun konnte. Oder hatten Sie einfach nicht lange genug nachgedacht. Was hätten Sie in deren Situation getan?
Haustierhaltung hat ihre Grenzen
Es gab einige Tage, an denen Neo glücklich war, im Hinterhof zu sitzen und das Haus zu bewachen, aber an anderen Tagen war es, als ob er unbedingt frei sein wollte. Er wollte einfach nicht eingesperrt sein.
Hunde werden seit etwa 130.000 Jahren als Haustiere gehalten, aber es war klar, dass Neo davon noch nichts mitbekommen hatte. Wenn er umherstreifen wollte, tat er das. Und kein Zaun der Welt konnte ihn daran hindern.
Kein Herrchen hier
Er liebte sein Herrchen eindeutig, aber es wäre falsch, es eine gewöhnliche Hund-Mensch-Beziehung zu nennen. Er sah die Familie nie als seine Besitzer an und betrachtete das Haus als das seine.
Egal, was sie versuchten, sie konnten nie Autorität über ihn ausüben. Er hatte den Eindruck, dass er den Mitgliedern der Familie gleichgestellt war. Oder war gar er das Oberhaupt der Familie?
Der Problemhund
Doch nicht nur die Familie hatte Probleme mit dem unbezähmbaren Hund. Nachts heulte Neo und weckte die Nachbarn auf, und er begann ein sehr störendes Verhalten an den Tag zu legen.
Sein Verhalten beunruhigte die Anwohner so sehr, dass er in der Nachbarschaft den Spitznamen “Problemhund” bekam. Alle waren genervt von Neos Verhalten. So konnte es einfach nicht weitergehen.
Riesige Zähne
Zu diesem Zeitpunkt war Neo schon fast doppelt so groß. Sein Besitzer war mittlerweile wieder auf das College zurückgekehrt. Neo war noch immer kein ausgewachsener Hund, aber hatte bereits furchterregende Reißzähne, die er gerne zeigte.
Dies führte dazu, dass die meisten Nachbarn ihn fürchteten und sich weigerten, auf ihn aufzupassen, wenn die Familie nicht zu Hause war. Da die Familie aber nicht immer zu Hause bleiben konnte, hatten sie ein Problem.
Hoffnungslos
Die Familie wusste, dass Neos Verhalten langsam außer Kontrolle geriet. Aber nichts, was sie taten, schien den widerspenstigen und furchtlosen Hund auf Dauer zu beruhigen. Er wurde einfach nicht zahm.
Er schien viel energiegeladener als andere Hunde und ermüdete seine Besitzer schnell, wenn sie mit ihm spielten. Aber sein Verhalten war nicht nur anstrengend, sondern brachte auch unerwartete Konsequenzen mit sich.
Angespannte Beziehung
Neos rüpelhaftes Verhalten begann Konsequenzen zu haben. Viele der Nachbarn mieden die Familie. Und die Nachbarn, mit denen sie einen Zaun teilten, waren von dem wilden Hund regelrecht genervt.
Trotzdem war die Familie fest entschlossen, ihren Welpen nicht wegzugeben. Immerhin war er das Baby der Familie. Doch schon bald passierte was, was selbst sie nicht vorhersehen konnten …
Eine neue Strategie
Die Familie sprach mit jemandem, der ihnen riet, dass sie Neos Verhalten nur dann in den Griff bekommen könnten, wenn sie ihm bewusst machten, dass er nicht der Herr im Haus sei.
Obwohl dies so einfach klingt, war es leichter gesagt als getan. Sämtliche Maßnahmen, die sie ausprobierten, scheiterten und schienen den Hund nur noch mehr zu verstimmen. Bei einer Gelegenheit war die Familie sogar entsetzt.
Der Konflikt
Obwohl Neo nie freundlich zu anderen Mitgliedern des Haushalts gewesen war, war er ihnen gegenüber nie aggressiv gewesen. Am Tag des Konflikts änderte sich jedoch alles für die Familie und Neo.
Der Vater versuchte, Neo zu beruhigen, aber stattdessen wurde der Hund nur noch wütender. So sehr, dass er etwas tat, was er noch nie zuvor getan hatte. Diese Tat war der Auslöser, der alles veränderte.
Er griff an
Neo griff den Vater des Besitzers an, aber zum Glück konnte dieser dem wütenden Hund ausweichen. Als Neo sah, dass seine Botschaft angekommen war, kehrte er zu seinem Platz zurück.
Dieses Ereignis erschreckte alle und beunruhigte die Familie sehr. Es war klar, dass ihr Hund nicht mehr ungefährlich war. Er war außer Kontrolle geraten. Sie trafen eine wichtige Entscheidung.
Ein Ausflug
Die Eltern beschlossen, ihren Sohn im College zu besuchen. Sie wollten ihm beibringen, dass Neo nicht mehr bei ihnen zu Hause bleiben konnte. Sie wollten es ihm nicht einfach nur am Telefon sagen.
Die Familie wollte dem jungen Besitzer zudem die Möglichkeit geben, sich von seinem Vierbeiner zu verabschieden, bevor er im Tierheim abgegeben wurde. Doch es kam alles ganz anders.
Eine Verzögerung
Leider gab es eine unerwartete Verzögerung und die Familie kam viel später als erwartet nach Hause. Sie hatten Neo viel länger als beabsichtigt allein im Garten gelassen. Und das ging nicht gut aus.
In der Zwischenzeit hatte die Familie tatsächlich den alten Zaun repariert und verstärkt. Sie hatten gehofft, dass dies den lästigen Hund noch eine Weile zurückhalten würde, bis sie eine dauerhafte Lösung gefunden hatten.
Ein letzter Besuch
An diesem speziellen Tag, als Neo sich wieder mal allein im Garten aufhielt, war er deutlich unruhig. Er beschloss, noch einmal auszubrechen, um seinen Lieblingsplatz zu besuchen, den Nachbargarten mit dem Deutschen Schäferhund.
Allerdings war dieses Mal die Nachbarsfamilie zu Hause, so dass seine Freude entsprechend kurz währte. Diesmal aber hatten sie genug von seinen Eskapaden und beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Eine neue Lösung
Die Familie dachte darüber nach, Neo, die Nervensäge (wie sie ihn gerne nannten), zu seinen Besitzern zurückzubringen. Aber das hatten sie schon unzählige Male getan, und es hatte das Problem nie gelöst.
Sie mochten ihre Nachbarn, aber sie hatten die Nase voll von diesem Hund. Sie beschlossen, das Problem ein für alle Mal zu lösen. Daher trafen die Nachbarn eine eher überraschende Entscheidung.
Hilfe von außen
Anstatt ihn wie so oft wieder nach Hause zu bringen, riefen sie dieses Mal die Humane Society of Southern Arizona an. Der Grund dafür war einfach. Sie wollten, dass Neo Hilfe bekommt.
Sie wollten, dass er erzogen wird und, was vielleicht noch wichtiger ist, dass die Besitzer der Familie lernen können, wie sie sich besser um ihn kümmern können. An dieser Stelle begannen die Dinge sich zu entwirren.
Die Familien kamen zusammen
Neo blieb den ganzen Tag im Tierheim, während die Familie auf dem Weg nach Hause war. Die Nachbarn hatten auf die Ankunft von Neos Besitzern gewartet und gingen hinüber, um zu erklären, was passiert war.
Die Besitzer waren nicht böse auf ihre Nachbarn, denn sie wussten, dass Neo den Deutschen Schäferhund belästigt hatte. Auch sie wollten eine Lösung für das Problem finden. Sie entschuldigten sich für die Schwierigkeiten, die Neo verursacht hatte und machten sich auf den Weg zur Humane Society.
Eine seltsame Atmosphäre
Als sie in der Unterkunft ankamen, baten sie darum, Neo zu sehen. Die Frau reagierte eindeutig seltsam auf diese Bitte. Sie musterte die Familie von oben bis unten und versuchte offenkundig, eine Frage zu beantworten, die sie sich zuvor gestellt hatte.
Aber sie gab keine Erklärung ab. Stattdessen rief sie die Leiterin der Tierschutzbehörde an und bat sie, die Familie zu ihrem Haustier zu bringen. Die Familie bemerkte, dass die Frau kurz bevor sie “Haustier” sagte, kurz verharrte.
Ein überraschendes Ergebnis
Als die Leiterin der Tierschutzbehörde ihnen eine Führung durch das Tierheim gab, lag eine angespannte Atmosphäre in der Luft. Die Familie begann sich zu fragen, ob sie etwas falsch gemacht hatten, ob Neo krank war, oder Schlimmeres.
In diesem Moment hielten sie vor Neos Hundebox an und die Leiterin der Tierschutzabteilung begann mit ihren Ausführungen. Was sie zu sagen hatte, erschütterte die Familie. Damit hätten sie nie im Leben gerechnet.
Der Groschen fiel
“Ihnen ist schon klar, dass das kein Hund ist, sondern ein Wolf!”, sagte die Tierschutzbeauftragte. Die Familie stand einen Moment lang sprachlos da. Die Münder standen vor Schreck weit offen.
Es war klar, dass sie keine Ahnung hatten, dass dieses Tier ein Wolf war. Aber als sie sich umdrehten, um Neo in diesem neuen Licht zu betrachten, war es plötzlich ganz offensichtlich.
Es machte alles einen Sinn
Neo hatte lange spitze Ohren, eine große Schnauze, war größer als die meisten Hunde und hatte helle bernsteinfarbene Augen, die nachts hell wie Sterne leuchteten. Es war eindeutig ein Wolf.
Als sie noch dachten, dass Neo ein Hund sei, kamen ihnen diese Eigenschaften merkwürdig vor, aber es machte ihn noch interessanter. Aber jetzt hatten sie einfach einen ganz gewöhnlichen Wolf.
Neo der Wolf
Es begann alles einen Sinn zu ergeben. Hunde waren vor 130.000 Jahren domestiziert worden, aber Wölfe waren nie domestiziert worden. Sie hatten ein wildes Tier, das jahrelang in ihrem Haus lebte, ohne es zu wissen.
Nun war die Frage, ob sie Neo mit nach Hause nehmen durften. Sie kannten die Antwort, bevor der Tiertrainer auch nur ein Wort sagen konnte. Die Stimmung unter den Mitgliedern der Familie war bedrückt.
Neo war kein Haustier mehr
Im Staat Kalifornien ist es illegal, Wölfe zu besitzen, es sei denn, man ist amerikanischer Ureinwohner oder die Wölfe sind Teil einer Rettungsaktion. Die Familie durfte legal also ihren Neo gar nicht besitzen.
Es war gefährlich für die Familie, Neo zu halten. Die Familie hatte großes Glück gehabt, dass bisher nichts Schlimmes passiert war. Und außerdem war es Neo gegenüber auch nicht fair, ihn als Haustier zu halten. Sie mussten ihn weggeben.
Eine Lösung
Glücklicherweise fanden sie eine Auffangstation, die Neo aufnehmen konnte. Und obwohl er in seinem neuen Zuhause ohne seinen treuen Besitzer zunächst sich etwas unruhig verhielt, fand er mit der Zeit doch noch seinen Platz, und zwar inmitten eines Rudels Wölfe, und fühlte sich sichtlich wohler als je zuvor.
Die Geschichte schien doch noch ein glückliches Ende gefunden zu haben. Die Nachbarn der Familie atmeten auf, denn endlich kehrte Ruhe in die Gegend ein, und Neo fühlte sich glücklich in der Gesellschaft seiner Artgenossen.
Die Lektion aus dieser Geschichte
Die Lehre, die wir aus dieser Geschichte ziehen können, ist recht einfach: Stellen Sie sicher, dass Sie tatsächlich einen Hund retten, wenn Sie jemals in eine ähnliche Situation geraten. Suchen Sie immer professionelle Hilfe, und scheuen Sie sich nicht, zuzugeben, wenn etwas nicht ganz richtig erscheint.
Es hätte der Familie, den Nachbarn und sogar Neo eine Menge Ärger erspart, wenn sie sich früher an die Tierschutzbehörde gewandt oder anderweitig professionelle Hilfe gesucht hätten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.