Ein Restaurant zu gründen und zu betreiben ist kein Spaziergang. Aus diesem Grund war Apollo immer stolz auf sein Kilimandjaro-Restaurant in Middlesbrough. Der geschickte Unternehmer behandelte Kunden und Mitarbeiter immer mit Respekt.

Eines Tages kamen drei Touristen in sein Restaurant, bestellten Hühnchen, genossen scheinbar as Essen und gingen dann ohne zu bezahlen. Apollo war zuerst verärgert über dieses Verhalten. Doch dann erhielt er einen Brief von ihnen.

Das Restaurant

Viele Fußballfans strömten jedes Wochenende nach dem Spiel des Middlesbrough F.C. zum Essen ins Kilimanjaro. Eine besonders beliebte Spezialitäten des Restaurants war das Waka Waka Hühnchen.

An einem Wochenende schien zuerst alles wie üblich zu sein. Alle Tischen waren besetzt und der Service lief reibungslos. Dabei war der Chef, Apollo, nicht einmal selbst im Restaurant.

Drei Männer erschienen

Mitten in dieser arbeitsreichen Schicht kamen drei Männer durch die Tür des Restaurants, offensichtlich auf der Suche nach einem Sitzplatz. Die drei schienen Touristen zu sein, denn keiner hatte sie je zuvor gesehen.

Es ist möglich, dass es Fans der gegnersichen Fussballmannschaft waren und angereist waren um ihre Spieler zu unterstützen. Die Kellner konnten sich zumindest an einen fremden Akzent erinnern. Es dauerte nicht lange, bis sie einen Tisch gefunden hatten und bedient wurden.

Das Mittagessen genießen

In ein Restaurant zu gehen, das man noch nie zuvor besucht hat, und eine Bestellung aufzugeben, ist immer ein Risiko. Auf der anderen Seite freuten sich die drei Männer, dass sie sich für das Kilimandjaro entschieden hatten.

Zwei der Freunde bestellten Hühnchen Waka Waka mit Käse, während der dritte es ohne Käse bestellte. Die drei unterhielten sich wenig und genossen ganz offensichtlich jeden Bissen. Nach einer halben Stunde waren die Jungs fertig.

Eine mysteriöse Sauce

Etwas, dass die drei Freunde nicht übersehen konnten, war die Sauce, die in der Mitte des Tisches stand. Das Logo und die Farben der Flasche ähnelten auf den ersten Blick denen eines anderen bekannten Hühnchenrestaurants: Nando’s.

Die drei Freunde entdeckten jedoch bei genauerem Hinsehen, dass es eben keine Sauce von Nando’s war. Sie probierten sie und stellten fest, sie hatte einen anderen Geschmack, passte aber hervorragend zu Hühnchen Waka Waka.

Keine Kartenzahlung

Nach dem Essen wollten die drei Freunde bezahlen. Die Rechnung betrug 35 Pfund, was etwa 40 Euro entspricht. Als sich der Kellner ihrem Tisch näherte, holten Tom, Alex und Harry ihre Kreditkarten hervor.

Als der Kellner ihnen mitteilte, dass sie nur bar bezahlen könnten, waren sie verblüfft. Während sie überlegten, was nun zu tun sein, ging der Kellner schon weiter und nahm eine Bestellung von einem anderen Tisch entgegen.

Das Restaurant verlassen

Als der Kellner nach einigen Minuten an den Tisch der drei Freunde zurückkehrte um Bargeld zu kassieren, war die Verblüffung auf seiner Seite. Der Tisch war leer, die Rechnung unbezahlt und nirgends war das Geld zu sehen.

Tom, Alex und Harry waren einfach aufgestanden und aus dem Restaurant geschlendert, so als hätten sie eben bezahlt. Bis der Kellner den leeren, unbezahlten Tisch entdeckte, waren die die drei verschwunden. Der Kellner hatte keine andere Wahl, als Apollo zu kontaktieren. Der war entsprechend verärgert.

Apollo konnte es nicht glauben

Als der Kellner seinem Chef beschrieb, was passiert war, konnte Apollo es zuerst nicht glauben. Es schien ihm unvorstellbar, dass ein paar Freunde ein Restaurant betreten, ihre Bestellungen aufgeben, ihre Mahlzeit genießen und dann einfach gehen, ohne zu bezahlen.

Apollo konnte auf ein abwechslungsreiches Leben zurück blicken, mit vielen Höhen und Tiefen, mit Überraschungen und Enttäuschungen. Aber ein so dreister Fall von Zechprellerei erschütterte ihn zutiefst.

Das Land der ehrlichen Menschen

In einem Interview mit Gazette Live sagte Apollo, dass sein Geburtsland Burkina Faso eigentlich “Das Land der ehrlichen Menschen” bedeutet. Apollo hat schon immer die Tugend der Ehrlichkeit geschätzt.

Nachdem er seine prägenden Jahre in dem westafrikanischen Land verbracht hatte, brachte er gerade diesen Wert mit nach Großbritannien, als er vor Jahren dorthin zog. Apollo hatte keine andere Wahl, als in dieser Situation zu drastischen Mitteln zu greifen.

Drastische Mittel

Da diese dreiste Form der Zechprellerei Apollos Werten völlig zuwider lief, beschäftigte ihn der Vorfall weit mehr, als die offene Rechnung wert gewesen wäre. Apollo sagte Freunden sogar, dass er durch diese Episode das Vertrauen in die Menschheit verloren habe.

Trotz seines Grolls konnte er nicht von der Vorstellung lassen, die drei Männer würden nochmals als Gäste zurückkehren. Apollo forderte seine Mitarbeiter auf, in Zukunft immer am Tisch stehen zu bleiben und zu warten, bis die Kunden bezahlt haben.

Keine Hoffnung

Die nächsten Tage blieb Apollo von früh bis spät im Restaurant. Für den Fall, dass Tom, Alex oder Harry auftauchten, um nachträglich doch noch ihre Rechnung zu bezahlen, wollte er persönlich anwesend sein.

Doch mit jeden Tag der verging, schwand auch die Hoffnung immer mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die drei Freunde doch noch bezahlen würden, wurde immer geringer. Während er in seinem Büro arbeitete, war Apollo überrascht, als einer seiner Mitarbeiter ihm etwas brachte.

Ein unerwarteter Brief

Der Kellner brachte Apollo einen mit der Hand adressierten Brief. Das war ungewöhnlich. Das Restaurant erhielt viele Briefe, aber das war Geschäftspost. Maschinengeschrieben. Gedruckte Adressen. Nichts handgeschriebenes.

Apollo war gespannt, von wem der Brief stammen und was er enthalten würde. Der Restaurantchef nahm seinem Kellner den Umschlag aus der Hand, begierig darauf, das Rätsel zu lösen.

Geld!

Als Apollo den Umschlag öffnete, war er positiv überrascht zu sehen, wie 40 Pfund in Scheinen auf seinen Schreibtisch fielen. “Wir öffnen den Umschlag, und es war Geld drin”, sagte Apollo gegenüber Gazette Live.

Das Geld war von Tom, Alex und Harry geschickt worden, den drei Männern, die das Restaurant nur wenige Tage zuvor verlassen hatten ohne zu bezahlen. Apollo war erleichtert und sein Ärger begann zu verfliegen.

Eine Entschuldigung

Neben dem Geld steckte auch ein Brief im Umschlag. Als Apollo anfing, den Brief zu lesen, konnte er sofort sehen, dass die drei Freunde ein schlechtes Gewissen hatten, weil sie das Restaurant verlassen hatten, ohne zu bezahlen.

Der Brief enthielt eine aufrichtige Entschuldigung der drei Freunde. Sie gaben an, sie hätten vergessen, ihre Rechnung zu bezahlen. Apollo hatte Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit, denn sie schienen es ja nicht einfach nur “vergessen” zu haben.

Sie wollten bezahlen

Der Brief beschrieb auch, was an diesem Tag aus Sicht der drei Freunde passiert war.  Demnach hatten sie von Anfang an vor, ihr Essen auch zu bezahlen. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass das Restaurant keine Kartenzahlung annehmen würde.

Da sie kein Bargeld bei sich hatten, wollten sie nach einem Geldautomaten suchen. Apollo konnte das nicht glauben. Warum hatten sie beim Verlassen des Restaurants nichts gesagt? Das hätte doch viel Ärger vermieden.

Sie suchten nach einem Geldautomaten

Der Brief erklärte weiter: Nachdem sie vom Kellner erfahren hatten, dass das Restaurant keine Kreditkarten akzeptiert, beschlossen die drei Freunde gemeinsam loszufahren und schnell den nächsten Geldautomaten zu suchen.

Sie behaupteten sogar, mit einem der Angestellten gesprochen zu haben, und ihm die Situation erklärt zu haben. „Wir haben dann den Kilimandscharo verlassen, um uns auf die Suche zu begeben“, schrieben sie.

Der letzte Zug

In ihrem brief beschreiben die drei Freunde weiter, wie sie die nächste halbe Stunde damit verbrachten, einen Geldautomaten zu suchen. Erfolglos. Frustriert stellten sie dann fest, dass bald der letzte Zug nach Hause fahren würde.

Nun hatten die drei Freunde ganz neuen Stress. Sie mussten auf dem schnellsten Weg zum Bahnhof. Es blieb weder Zeit, weiter nach einem Geldautomaten zu suchen, noch zurück zum Restaurant zu gehen um die Situation zu erklären.

Nicht aus der Nähe

Da sie in einem anderen Bundesland wohnten, schrieben sie Apollo einen Brief, anstatt extra noch einmal nach Middlesbrough zu fahren und ins Restaurant zurückzukehren. Sie konnten nicht sagen, wann und ob überhaupt, sie jemals wieder nach Middlesbrough und ins Kilimandjaro kommen würden.

Doch auch, wenn sie sich nicht persönlich und vor Ort entschuldigen konnten, es war ihnen wichtig ihre Schulden zu bezahlen und allen Beteiligten zu erklären, was passiert war. Sie erklärten, dass es keine böse Absicht war.

Sie waren vom Restaurant begeistert

Apollo war erleichtert, dass sich die Sache, die ihn tagelang verärgert hatte, nun doch noch positiv aufklärte. Die Rechnung war bezahlt. Es reichte sogar für ein gutes Trinkgeld.  Die Entschuldigung klang aufrecht.

Doch die Entschuldigung war nicht das einzige, was die drei Freunde schrieben. Tom, Alex und Harry schrieben auch, dass sie dem Kilimanjaro eine Fünf-Sterne-Bewertung geben werden, weil sie dort so eine schöne Zeit verbracht hatten.

Glauben an die Menschheit wieder hergestellt

Apollo war, nachdem er die Nachricht gelesen hatte, “absolut verblüfft”. Er sagte: “Es war wirklich, wirklich überraschend, als wir den Brief zum ersten Mal gelesen hatten. Unglaublich, dass Menschen einen immer wieder überraschen können.”

Apollo sagte: “Ich dachte, diese Art von Menschen wäre ausgestorben.” Apollo ist nun wieder zu der Überzeugung gelangt, dass es überall ehrliche Menschen gibt. Er blickt damit wieder zuversichtlich nach vorne und sein Ärger ist verflogen.

Kamen sie zurück?

Auch wenn der Brief Apollos Glauben an die Menschheit wiederherstellte, ein Treffen mit den drei Freunden sollte es nicht geben. Sie hielten zwar Wort und schrieben eine Fünf-Sterne-Bewertung auf TripAdvisor.

Einer der Freunde schrieb: “Ich kann das Restaurant jedem in der Gegend wärmstens empfehlen und werde auf jeden Fall wiederkommen, wenn ich mich jemals wieder nach Middlesbrough verirre.” Doch aus einem erneuten Besuch konnte nichts werden.

Nicht mehr geöffnet

Eine neue Anreise von Tom, Alex und Harry nach Middlesbrough wäre vergebens gewesen. Dies liegt daran, dass Apollos Restaurant einige Wochen nach dem Vorfall dauerhaft geschlossen wurde.

Der Grund für die Schließung des Restaurants ist unbekannt. An der verspäteten Zahlung unserer drei Freunde wird es aber nicht gelegen haben. Apollo selbst hat durch diesen rührenden Brief jedenfalls viel Motivation bekommen. Sein Leben hat sich seitdem ständig verbessert.

Sich gesegnet fühlen

Apollo hatte keine andere Wahl, als sein Restaurant zu schließen. Er war zweifellos enttäuscht und möchte über den Schmerz nicht sprechen. Der Geschäftsmann in ihm hatte jedoch nicht lange gebraucht, um ein neues Projekt anzugehen.

Der Unternehmer ist nicht nur Vorsitzender des Fußballvereins Thornaby FC, sondern stellt auch seine eigene Soße her. Um seine jüngste geschäftlichen Unternehmung zu bewerben, hat Apollo mit bekannten Fußballstars Kontakt aufgenommen. Fest steht: Dieser ehrgeizige Mann scheint eine vielversprechende Zukunft vor sich zu haben.

Hart arbeiten für seine Familie

Am Ende des Tages besteht Apollos Hauptantrieb und damit der Grund für den Erfolg im Unternehmen darin, für seine Familie zu sorgen. Er wünscht sich über lasses, dass seine Frau und seine Kinder glücklich sind.

Apollo hofft, dass seine Kinder später auch einmal so ehrgeizig sein werden wie er. Wir sind zuversichtlich, dass sie nach solchen Geschichten in die Fußstapfen ihres Vaters treten wollen.