Jedes Jahr am ersten Montag im Mai veranstaltet das Metropolitan Museum of Art eine hochkarätig besetzte Spenden-Gala. Der rote Teppich wird dabei jedes Jahr zur Schnittstelle zwischen Unterhaltung und Mode.

Die Spendengala dient auch als Eröffnung der jährlichen Modeausstellung des Met’s Costume Institute, die sich jedes Jahr um ein anderes Thema oder einen anderen Designer dreht. Die Gäste der Met Gala werden ermutigt, sich so zu kleiden, dass sie dem Thema entsprechen. Das gelingt nicht immer. Wir werfen einen Blick auf die Tops, die das Thema am besten getroffen haben, sowie auf die Flops.

Top 2020: Katy Perry

Die Met Gala 2020 wurde abgesagt, wie alle anderen Veranstaltungen in diesem von der Corona-Pandemie geprägten Frühling. Auf ihrem Instagram postete Kate jedoch, was sie anziehen wollte: ein Korsett von Jean Paul Gaultier, das das Thema der Ausstellung brillant einfing.

Das gesteppte malvenfarbene Stück war eine Hommage an die Mode des Designers vor 30 Jahren und stellte eine Verbindung zwischen zwei Generationen von Popstars her. Die modernisierte Form, gemacht für eine schwangere Kate (sie brachte einige Monate später eine Tochter zur Welt), bestätigte die besondere Zeit einer Schwangerschaft.

Top 2019: Lady Gaga

Die Stars übertrafen sich für die Gala 2019 gegenseitig. Das Motto war Susan Sontags Essay “Notes on Camp” von 1964. Besonders glänzte die Co-Vorsitzende und Camp-Beraterin Lady Gaga.

Der Star kam in einem voluminösen rosa Mantel (ein beliebter Farbton in dieser Nacht, passend zum flamingofarbenen roten Teppich), zeigte sich dann aber auch in einer aufwendig choreografierten Robe von Brandon Maxwell.

Top 2019: Billy Porter und Elle Fanning

Billy Porter (in einem Bodysuit von The Blonds) machte ihren Auftritt bei der Met Gala zu einer ausgewachsenen Performance als altägyptische Sonnengöttin. Stilecht ließ sie sich von sechs Männern mit nacktem Oberkörper zum Teppich tragen.

Elle Fanning überraschte alle mit einem ganz anderen Stil. Sie kam in einem köstlich liebevollen Miu Miu-Ensemble in einem fabelhaften Retro-Look. Es wirkt schilcht und trieft gleichzeitig vor lauter Reizen.

Flop 2019: Miley Cyrus und Gemma Chan

Zur Verteidigung der gefloppten Teilnehmer von 2019 muss man sagen, dass es schwer ist Stil und Extravaganz gezielt zu treffen. Allerdings sollte jedem klar sein, dass einfach nur schlichte oder übertriebene Kleidung von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.

Das strukturelle Saint Laurent hätte mit einer anderen Person vielleicht stilvoll wirken können. Aber wir sprechen hier über Miley, die es so leicht trug, dass es einfach nur brav aussah. Gemma (in Tom Ford) wirkte ebenfalls nur brav und edel.

Top 2018: Rihanna und Chadwick Boseman

Die Stars haben es bei der Met Gala 2018 richtig krachen lassen. Hier sehen wir zwei Kostüme aus der Reihe “Heavenly Bodies” – zu deutsch “Himmlische Körper”. Die Allerheiligste unter ihnen war – wie so oft – die Themenkönigin Rihanna (in Maison Margiela).

Bei den Herren überragte der aus dem Actionfilm Black Panther bekannte Wakandan-König Chadwick Boseman (in Atelier Versace). Sowohl er als auch Rihanna,trugen verzierte weiße Ensembles, in denen sie geradezu päpstlich aussahen.

Top 2018: Rosie Huntington-Whiteley und Katy Perry

Katy Perry und Rosie Huntington-Whiteley sorgten 2018 für ein kontrastierendes Paar Engel. Die Sängerin Kate Perry stattete ihr Versace-Minikleid mit einem riesigen Paar glitzernder Flügel aus und wurde damit für den Abend zum Engel.

Der ehemalige Victoria’s Secret-Engel Rosie Huntington-Whiteley hingegen, entschied sich für eine dezente Interpretation und ging als Heilige. Sie trug ein unglaublich luftiges Ralph Lauren Kleid, abgerundet von einem weiten Umhang und einem fast nicht zu sehenden Heiligenschein.

Top 2018: Priyanka Chopra und Zendaya

Die Jungfrau von Orleans war 2018 auf dem roten Teppich der Met Gala in vielen Versionen zu sehen. Zwei besonders herausragende Interpretationen stammen von Priyanka Chopra und Zendaya.

Priyanka Chopra sag in ihrem blutroten Samtkleid von Ralph Lauren mit goldfarbener Kapuze prächtig mittelalterlich aus. Ganz anders hingegen Zendaya, die in Versaces einen glamourösen Look im Stil eines Kettenhemds zeigte.

Top 2018: Stella Maxwell und Ariana Grande

Zwei weitere Stars haben das Motto – himmlische Körper – offenbar direkt in den Stoff ihrer Garderobe einflechten lassen. Stella Maxwell (in Moschino) zeigte sich in einer glitzernden Collage von Jungfrauen.

Selbst Michelangelo würde wohl vor Ekstase weinen, wenn er Ariana Grande in sein Fresko in der Sixtinischen Kapelle drapiert sehen dürfte. So aber kam die Sixtinische Kapelle in Form eines Kleid von Vera Wang zur Met Gala.

Flop 2018: Kendall Jenner und Scarlett Johansson

Kendall Jenners verträumter weißer Off-White-Anzug sah aus, als wäre er aus den Wolken genäht. Scarlett Johansson trug Marchesa in einem tiefroten Farbton, der aber leider nicht ganz kardinalrot war. So verpasste sie leider einige Wertungspunkte.

Dennoch konnten beide Stars an diesem Abend nicht so stark überzeugen wie sonst und bilden das Schlusslicht der 2018-er Wertung. Auf jeder anderen Party, hätten sie aber vermutlich alle anderen Gäste überstrahlt.

Top 2017: Rihanna und Tracee Ellis Ross

Die Gala 2017 war dem japanischen Label Comme des Garçons und seinem Gründer, der Designerin Rei Kawakubo, gewidmet. Kurzum: Avantgarde. Wie unterschiedlich das aussehen kann, wird uns auf den folgenden Bildern demonstriert.

Sowohl Tracee Ellis Ross als auch die regelmäßige Met Gala Kostümgewinnerin Rihanna nutzten die Gelegenheit sich so passend wie möglich zu kleiden und trugen Kleider aus der Feder von Rei Kawakubo selbst.

Top 2017: Katy Perry

Katy Perry trug kein Kleid aus dem Hause Comme des Garçons. Statt dessen hatte sich die Sängerin für dieses zweifellos schwer zu tragende Stück von Maison Margiela by John Galliano in einem Avantgarde-Stil.

Für die Fotos haben die Stars ja ein Team aus Helfern um sich, welche darauf achten, dass jede Falta auch ja genau so fällt, wie vom Designer vorgegeben. Wie Kate den restlichen Abend über mit dem Kleid klar kam, verdient Bewunderung.

Flop 2017: Selena Gomez und Gisele Bündchen

Selena Gomez (in Coach) und Gisele Bündchen (in Stella McCartney) sahen beide so brav aus in diesen hübschen, dezenten Kleidern. Doch brav ist für Kawakubo ein völlig unpassender Stil.

Auch dezent kann man bei der Designerin nicht punkten. Und so war es möglich, dass zwei der schönsten Frauen der Welt sich plötzlich am Schlusslicht der Bewertungen wiederfinden. Strahlend schon, aber nicht glamourös gnüg.

Top 2016: Claire Danes und Karolina Kurkova

Der rote Teppich wurde 2016 wegen des Mottos “Manus x Machina” größtenteils metallisch grau und kalt. Hier sehen wir Claire Danes (in Zac Posen) und Karolina Kurkova (in Marchesa).

Beide hoben das Thema in diesen sehr klassischen, klaren Kleidern mit LED-Lichtpunkten auf eine höhere Ebene. Marchesa hatte beim Design des Kleides sogar extra einen Computer mitzeichnen lassen, um das Technikmotto besonders gut zu treffen.

Top 2016: Beyoncé

Man erkennt es auf den ersten Blick gar nicht, doch der Weltstar präsentierte sich 2016 in einem Kleid aus reichlich verziertem Latex. Das Modell stammt von Designer Riccardo Tisci aus dem Haus Givenchy.

Es wirkt sehr dezent und leicht. So stand Beyoncé nicht ganz so im Fokus wie die buchstäblich strahlenden Anwesenden. Das Internet krönte sie jedoch in diesem Jahr zur Königin der Met Gala.

Flops 2016: Blake Lively und Sarah Jessica Parker

Das Burberry-Kleid, das eine schwangere Blake Lively trug, wirkte sehr süß und – brav. Wir wissen aber ja bereits, dass die Met Gala nicht erfunden wurde um brav und liebreizend über rote Teppiche zu laufen. Hier sehnt man sich nach Glamour.

Auch Sarah Jessica Parker im von Hamilton inspirierten Monse-Anzug konnte nicht überzeugen und erhielt nur wenige Glamour-Punkte. Am Ende bildeten wieder zwei wunderschöne Frauen das Schlußlicht der Wertung.

Top 2015: Rihanna

So geht Glamour! Wieder einmal steht Rihanna an der Spitze, ist die Top of the Tops im Jahr 2015. Rihanna betrieb für den Abend umfangreiche Recherchen über zeitgenössische chinesische Mode.

Wir sehen Sie in einem pelzbesetzten Ringelblumenkleid des Designers Guo Pei. Einige seiner Stücke finden sich auch in der Ausstellung des Costume Institute des Museums. Eine verdiente Königin.

Flop 2015: Madonna

Als Katy Perry sich 2017 “Witness” über ihren roten Schleier sticken ließ, war das Outfit zumindest ausreichend avantgardistisch. Madonna bewarb 2015 ihr Album Rebel Heart über ihr Moschino-Kleid, ohne auf chinesische Mode zu verweisen.

Wir wissen nicht, ob Madonna sich von diesem Schachzug einen Werbevorteil erwartete. Für den Eröffnungsabend war es aber ein Flop auf der ganzen Linie. Die chinesischen Schriftzeichen jedenfalls konnten niemanden überzeugen.

Top 2014: Sarah Jessica Parker

Im Jahr 2014 drehte sich bei der Gala alles um Charles James, der eine Inspiration für Dior und seinen ikonischen „New Look“ war. Angeblich war er auch eine Inspiration für Reynolds Woodcock von Phantom Thread.

Kurzum: eine Erinnerung an die Zeiten des Glamour der 50er Jahre. Aufschwung, Wirtschaftswunder, Parties und durchtanzte Nächte. Sarah Jessica Parker stahl allen die Show in dieser Kreation von Oscar de la Renta, die sich direkt auf James’ “Petal Dress” bezog.

Top 2014: Taylor Swift und Liu Wen

Um diese 50er-Jahre-Silhouetten im Jahr 2014 zu bekommen, schloss Taylor Swift sich Sarah Jessica Parker und vielen anderen an, indem sie sich an Oscar de la Renta wandte, der ihr dieses perfekte blassrosa Kleid mit Schleppe entwarf.

Die makellose Schneiderei von Zac Posen machte auch auf dem Teppich großen Eindruck. Auch das atemberaubende, blaugrüne Ballkleid von Liu Wen können wir 2014 zu den Gewinnern des Abends zählen.

Flops 2014: Lupita Nyong’o und Cara Delevingne

Lupita Nyong’o (hier in Prada) und Cara Delevingne (in Stella McCartney) haben beide großartigen Stil! An vielen anderen Orten hätten die beiden Stars an diesem Abend sämtliche Herzen für sich gewonnen.

Doch, wie wir immer wieder feststellen: die Met Gala schreit nach Glamour. Glamour jedoch fehlt beiden Outfits. Wir nehmen an, die beiden nehmen es gelassen und konnten den Abend dennoch von Herzen genießen.

Top 2013: Miley Cyrus, Rooney Mara und Sienna Miller

Miley Cyrus (in Marc Jacobs), Rooney Mara (in Givenchy) und Sienna Miller (in Burberry) haben – jede für sich und unabhängig voneinader – das Punk-Thema des Jahres 2013 genial in Szene gesetzt.

Rooney Mara, bekannt aus der 2011er Verfilmung von Stieg Larssons erstem Band der Millenium-Trilogie, Verblendung, wirkt hier eleganz, filigran und zerbrechlich – ganz im Gegensatz zu ihrer Filmrolle an der Seite von Daniel Craig.

Top 2013: Kim Kardashian

Dieses Kleid aus dem Haus Givenchy von Riccardo Tisci ist eigentlich nicht direkt das, was wir unter dem Motto des Abends 2013 verstehen: Punk. Wie auch viele andere, erinnert es uns eher an eine schöne Couch.

Andererseits ist es völlig auf der Linie des Punk aufzufallen. Und, wir können über Kim Kardashian, ihr “Couchkleid” und ihre Anwesenheit bei der Met Gala 2013 sagen was wir wollen: auffallend war es.

Flop 2013: Gwyneth Paltrow

Wir sind immer noch im Jahr 2013 und immer noch beim Thema Punk. Es scheint fast, als hätte das der hinreissenden Gwyneth niemand gesagt. Ihr Kleid ist jedenfalls meilenweit vom Thema entfernt.

Vielleicht hatte sich die Liebe ein Vorbild am Kim Kardashian genommen und dachte: Hauptsache anders. Während das bei Kim auch gut funktioniert hatte, schaffte Gwyneth es damit nur ans Schlusslicht der Bewertungen.

Top 2012: Chloë Sevigny und Kirsten Dunst

Die Spendengala 2012 stand unter dem Motto “ein unmögliches Gespräch zwischen Elsa Schiaparelli und Miuccia Prada”. Beide Designerinnen hatten sich in den 1920er-30er beziehungsweise den 1980er-90er Jahren einen Namen gemacht.

In einigen ihrer Ideen und Ansätze zur Damenmode glichen sich die beiden. Hier sehen wir Chloë Sevigny in Miu Miu, die Marke welche Miuccia Prada als Tochtergesellschaft des Designhauses ihres Großvaters gründete. Kirsten Dunst würdigte mit diesem Retro-Look von Rodarte sowohl die verzierten Jacken von Schiaparelli als auch die Affinität der beiden Designer für einen von Uniformen inspirierten Stil

Top 2011: Daphne Guinness und Ashley Olsen

Diese legendäre Ausstellung des Costume Institute, die im Jahr nach dem Tod des legendären Designers Alexander McQueen inszeniert wurde, brach alle bisherigen Besucherrekorde. Die Gala wurde von vielen von McQueens immer noch trauernden Freunden besucht. McQueen war natürlich auch das Thema des Abends.

Am nähesten am Thema waren damit diejenigen, die die unglaublich schönen Stücke des verstorbenen Designers trugen, darunter Daphne Guinness. Dass Stars die provokative Ästhetik des Künstlers auch in einem anderen Label immer noch zu würdigen wussten, zeigt uns Ashley Olsen in einem Vintage-Kleid von Dior-Couture.