Das Paar Matt und Liz Logelin schien das Glück gepachtet zu haben. Von der High School bis zur Fernbeziehung, von der Erlangung beeindruckender Jobs bis zur Hochzeit lief alles super.

Es schien, als könnten die beiden alles erreichen, was sie sich vornahmen. Doch der größte Wunsch blieb dem Paar verwehrt. Als ihre Tochter geboren wurde, verließ das Glück die junge Familie auf schmerzhafte Weise.

Märchenhafte Anfänge

Matt und Liz aus Minnesota lernten sich an einer Tankstelle kennen, als sie beide gerade Abiturienten waren. Sie kannten sich vom Sehen, aus der Schule, und Liz beschloss, Matt beim Tanken anzusprechen.

Sie sprach seinen Namen falsch aus, doch das machte die Situation nur umso entspannter und amüsanter. Es war der Beginn einer märchenhaften Liebesgeschichte. Die beiden wurden unzertrennlich, bis es an der Zeit war, aufs College zu gehen.

Eine Fernbeziehung

Die beiden Turteltauben waren an verschiedenen Colleges eingeschrieben, wobei Liz nach Kalifornien ging, während Matt eine lokale Universität besuchte. Das Paar hielt die Distanz aus, konnte die Beziehung aufrecht halten.

Eine beachtenswerte Leistung, gerade bei jungen Paaren. Als Matt überlegte, ob er nach seinem Masterabschluss noch eine Promotion machen sollte, traf er eine lebensverändernde Entscheidung.

Herzensangelegenheiten

Nach all den Jahren der Fernbeziehung beschloss Matt, seine Sachen zu packen und quer durch das halbe Land zu ziehen. Genug der Trennung, er wollte endlich bei seiner geliebten Liz in Los Angeles zu sein.

Dort nutzten die beiden die neu gewonnene Zweisamkeit und genossen das Leben aus vollen Zügen. Sie holten alles nach, was die Fernbeziehung ihnen vorenthalten hatte. und gönnten sich schließlich sogar eine gemeinsame Reise nach Nepal, auf der Matt seiner Liz einen Heiratsantrag machte.

Das Leben lag vor ihnen

Nachdem sie 2005 in einer berauschenden Hochzeitsfeier ihre Gelübde ausgetauscht hatten, waren Matt und Liz voller Liebe daran gegangen, ihr gemeinsames Leben aufzubauen.

Die Dinge schienen großartig zu laufen. Da Matt Projektmanager bei Yahoo und Liz Finanzmanagerin bei Disney war, kaufte das Paar zusammen ein Haus. Und damit war das Glück der beiden noch nicht zu Ende.

Familienzuwachs

Zwei Jahre nach ihrer Heirat stellte das junge Paar hoch erfreut fest, dass sie ihr erstes Kind erwarteten. Liz war schwanger und die Ultraschalluntersuchung verriet: Es war ein Mädchen!

Sie konnten es kaum erwarten, die freudige Nachricht mit ihren Familien zu teilen. Um das freudige Ereignis mit allen teilen zu können, die es interessierte, starteten die werdenden Eltern einen Schwangerschaftsblog.

Keine einfache Schwangerschaft

Matt und Liz hielten Freunde und Familie regelmäßig mit bezaubernden Fotos auf dem Blog über Liz’ Fortschritte auf dem Laufenden. Die Schwangerschaft von Liz war jedoch nicht einfach.

Normalerweise gesund und aktiv, litt Liz unter schwerer morgendlicher Übelkeit und wurde sogar für ein paar Wochen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem ihre Schwangerschaft als risikoreich eingestuft wurde.

Nur ein kurzer Blick

Währenddessen behielt Matt seine Frau wachsam im Auge und aktualisierte weiterhin ihren Schwangerschaftsblog. Auch wenn dieser sich durch die Komplikationen nicht so leicht und freudig präsentierte, wie geplant.

Am 24. März 2008 begrüßte das Paar dann endlich Tochter Madeline. Die kleine Maddy kam durch einen Kaiserschnitt auf der Welt. Mit einem Gewicht von knapp 3 kg wurde sie eilig auf die neonatale Intensivstation gebracht. Liz hatte nur einen kurzen Blick auf ihre Tochter werden können.

Willkommen Madeline

Überglücklich verkündete Matt die Geburt auf dem Blog: “Madeline ist da!” „Die stolzen Eltern werden weiterhin alle über unser schönes Baby informieren. Freut Euch auf noch mehr gute Nachrichten“, fügte er hinzu.

In diesem Augenblick, ganz erfüllt vom Glück über die Geburt seiner Tochter, konnte Matt noch nicht ahnen, wie dramatisch sich sein Leben in den nächsten Stunden verändern, welche Worte er bald schreiben würde.

Die Kleine in den Arm nehmen

Liz konnte es kaum erwarten, ihre Tochter endlich in den Arm zu nehmen und zu halten. Die Ärzte verordneten ihr jedoch weitere 24 Stunden Bettruhe, bevor sie im Rollstuhl zu Maddy gefahren wurde.

Es war ein Moment, auf den Liz und Matt lange gewartet hatten. Aber als die junge Familie endlich zusammen sass und alle sich glücklich und erleichtert umarmen konnten, kam es zu einer Tragödie.

Eine Schreckensmoment

Als Matt Liz fürsorglich in den Rollstuhl half, sagte Liz plötzlich „Ich fühle mich so komisch“ und brach in seinen Armen zusammen. Zum Glück sprang sofort eine Krankenschwester herbei und Liz kam nach kurzer Zeit wieder zu sich.

Obwohl die Krankenschwestern ihm sagten, dass Ohnmachtsanfälle bei frischgebackenen Müttern üblich sind, hatte Matt das Gefühl, dass etwas mit seiner lieben Frau nicht stimmte.

27 Stunden nach der Geburt

Matt sollte Recht behalten. Liz und er genossen die nächsten Stunden ihr Glück. Madeline war ein Sonnenschein, ihr Wunschkind. Sie sahen eine wunderschöne Zukunft vor sich als glückliche Familie.

Doch nur 27 Stunden nach der Geburt von Madeline riss eine seltene, tödliche Lungenembolie Liz im Alter von nur 30 Jahren auf tragische Weise aus dem Leben. Matt war am Boden zerstört.

Ein gebrochenes Herz

In nur einem Tag war Matt von einem überglücklichen, frisch gebackenen Vater zu einem am Boden zerstörten Witwer geworden. Wie konnte das Schicksal so grausam sein? Maddy würde ihre Mutter nie kennenlernen.

Er hatte erwartet, den Schwangerschaftsblog mit liebevollen Bildern der glücklichen Familie zu füllen, aber stattdessen war sein nächster Beitrag ein herzzerreißender. “Heute brach meine Welt zusammen”, schrieb er traurig.

Eine bittersüße Erkenntnis

Matt fand sich gleichzeitig als trauernder Witwer und verliebter, frischgebackener Vater wieder. Von allen Seiten kam Trost und Unterstützung, doch er konnte noch gar nicht begreifen, wie sehr sich sein Leben soeben gewandelt hatte.

Den verwirrenden Ansturm der Emotionen überlassen, war er von dem Gedanken, die neugeborene Maddy allein aufzuziehen, überwältigt. Er ging auf die Station und hielt seine kleine Tochter zum ersten Mal ganz fest.

Emotionen

Als Matt seine kleine Madeleine nach mehr als einem Monat auf der Station für Neonatologie endlich aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen konnte, fühlte er, wie das Haus wieder lebendig wirkte.

Die ersten Wochen nach Liz’ Tod und nach der Beerdigung waren qualvoll gewesen. Nun war Matt ermutigt von dem Gedanken, dass seine Tochter ihn brauchte und ein Teil seiner Frau in ihr weiterlebte.

Sich der Realität stellen

Um seine intensiven Gefühle zu kanalisieren, begann Matt, in einem Online-Erziehungsforum zu posten. Er hatte auch seinen und Liz’ Schwangerschaftsblog in einen persönlichen Elternblog umgestaltet.

Der alleinerziehende Vater fand Trost im Schreiben. Er erhielt viele liebevolle Kommentare und blätterte oft durch alte, gemeinsame Bilder. Von Eltern in ähnlichen Situationen erhielt er nützliche Ratschläge.

Eine überwältigende Reaktion

Matt hatte seinen Blog mit “Matt, Liz und Madeline: Leben und To, alles innerhalb von 27 Stunden” überschrieben. Es war ein liebevolles, virtuelles Sammelalbum für Madeline und ein Liebesbeweis an Liz.

Der Blog hatte aus der Tragödie etwas Inspirierendes und Unglaubliches hervorgebracht. Seine offene, positive, zukunftsgewandte Art machten ihn immer beliebter und bald erreichte er täglich Zehntausende von Aufrufen.

Unterstützung

Neben ihren wertvollen Worten erwies sich der Blog auch als Sammelpunkt für etwas wirklich Herzliches. Abgesehen von Glückwünschen erhielt der alleinerziehende Vater eine Vielzahl von Artikeln.

Von Wickeltaschen über Babynagelknipser bis hin zu Babykleidung, die bald das bescheidene Wohnzimmer seines Hauses füllten, war alles dabei. „Ich hätte nie gedacht, dass sich die Leute so um uns kümmern würden“, sagte Matt dankbar.

Die Liz Logelin-Stiftung

Mit Hilfe einiger seiner begeisterten Leser gründete Matt eine Wohltätigkeitsorganisation in Liz’ Namen. Da Liz selbst eine Läuferin war, organisierte die Stiftung 5-km-Wanderungen und Läufe in Liz’ Heimatstadt.

Das gesamte, dadurch gesammelte Geld wurde an die Witwen und Witwer weitergegeben, die Matt durch seinen Blog kennengelernt hatte. Es war ein großartiges Gefühl, sich auf diese Weise für all die Unterstützung bedanken zu können, die Matt damals erhalten hatte.

Erinnerung an Liz

Die von Freiwilligen geleitete Stiftung veranstaltete außerdem jedes Jahr an dem Wochenende, das Liz’ Geburtstag am 17. September am nächsten war, eine ganz besondere Gala.

Die Celebration of Hope-Gala und eine Veranstaltung namens 5K Walk/Run/Hope Around the World. Alle Gewinne aus diesen Aktivitäten gehen direkt an die Liz Logelin Foundation. Und damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende.

Ein Liebesbrief

Matt erkannte jedes Jahr mehr und mehr, wie sehr seine Tochter seiner verstorbenen Frau ähnelte. Er erkannte, dass sein Blog in vielerlei Hinsicht ein Liebesbrief an Madeline und Liz war.

Matt sagte: „Ich möchte, dass Madeline weiß, dass ihr Vater sich nicht einfach zurückgezogen hat und angefangen hat, zu trinken. Ihr Lächeln, das mich so an Liz erinnert, hat mich damals gerettet.”