Es gibt nichts Wertvolleres, als einen untrennbaren, besten Freund zu haben. Einen, der mit Dir durch dick und dünn geht. Einen, der bei Dir bleibt, auch in Zeiten von Krankheit und Not.
Wenn dieser beste Freund dann auch noch ein Familienmitglied ist, hat man das große Los gezogen. Solche Freundschaften sind unter Menschen selten. Ganz anders im Tierreich: hier gibt es derartige Freundschaften sogar zwischen Hunden und Katzen.
Ganz und gar nicht wie Hund und Katz
Über eine solche untrennbare Freundschaft wollen wir heute berichten. Es geht um die Geschichte von Scout, der Katze und Charlie, dem Hund. Eine Geschichte über zwei Freunde, die auch in Krankheit füreinander da sind.
Von dem Moment an, als Scout als winziges Kätzchen in die Familie kam, war sie von ihrem großen Bruder, Charlie, besessen. Doch leider hält nichts für immer, und was passiert ist, als Scout von ihrem besten Freund getrennt wurde, war zutiefst traurig.
Beste Freunde
Charlie der Hund und Scout die Katze waren die besten Freunde seit sie sich trafen. Diese alten Klischees, dass Katzen und Hunde nicht miteinander auskommen könnten, mögen auf andere zugetroffen haben, aber nicht auf diese beiden!
Als Scout im zarten Alter von fünf Wochen nach Hause gebracht wurde, fing sie sofort an, direkt neben Charlie zu schlafen. Von da an war Freundschaft für das Paar einfach selbstverständlich.
Ein großer Altersunterschied
Charlie war ein ganzes Tück älter – er war damals 10 – aber das bedeutete nicht, dass er sich zu alt fühlte, um sich mit einem so kleinen, liebevollen Kätzchen anzufreunden. Außerdem, wie hätte er ihr widerstehen können? Scout war einfach zu süß und kuschelig!
Sofort wurden die beiden unzertrennlich. Einer der besten Teile ihrer Beziehung mag gewesen sein, dass sie so auf Gegenseitigkeit wirkte. Sie schienen sich wirklich gleich zu lieben!
Ein sanfter Riese
Obwohl er viel größer war, war Charlie immer sicher, so sanft wie möglich mit seinem kleinen Kätzchenfreund umzugehen. Als Freund und Aufpasser ließ er sie so ziemlich tun, was immer sie wollte. Schließlich wusste er, dass sie es nur gut meinte.
Die beiden Freunde aßen sogar fast jeden Abend zusammen zu Abend. Scout würde die Gelegenheit nutzen, um eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu tun: an Charlies Ohren zu schnüffeln.
Unzertrennlich
Dass zwei Haustiere, die in der gleichen Familie leben, gemeinsam zu Abend essen, das kommt vermutlich häufiger vor. Doch die meisten gehen sich den restlichen Tag über aus dem Weg.
Ganz anders hier. Alles in allem waren die beiden tierischen Freunde so gut wie nie getrennt. Fast überall, wo Charlie hinging, begleitete Scout ihn. Ihr Besitzer konnte nicht glauben, wie die beiden gemeinsam von Zimmer zu Zimmer tigerten.
Eine Diva
Vielleicht war Charlie, der Hund, auch einfach nur sehr entgegenkommend. Einmal verriet seine Besitzerin nämlich ein Geheimnis: „Mein Hund schläft nicht gern in der Nähe der Katze.”
Die Freunde waren verwundert. “Aber die Katze liebt ihn und legt sich neben ihn, bis er aufhört, sich zu bewegen“, erzählte die Besitzerin weiter. Schau Dir nur dieses selbstgefällige Gesicht an! Die Katze ist eine Diva.
Krankheit
Leider versetzte das Schicksal dieser Freundschaft einen schweren Schlag. Charlie wurde immer langsamer, schien kaum noch Energie zu haben und fraß jeden Tag weniger. Das war kein gutes Zeichen.
Seine Besitzerin brachte den armen, alten Charlie zum Tierarzt. Die ganze Fahrt über hatte sie ein schlechtes Gewissen. Für einen Hund, so groß wie Charlie, waren zehn Jahre schon ein stattliches Alter.
Die Diagnose
Der Tierarzt nahm sich viel Zeit. Er untersuchte Charlie ausgiebig, tastete ihn ab, hörte die Lunge ab, nahm ihm Blut ab, um alle Blutwerte zu analysieren und fertigte sogar ein Röntgenbild an.
Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Charlie hatte Krebs. Er war bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Es hatten sich schon Metastasen gebildet und im ganzen Körper gestreut.
Alle Optionen prüfen
Die Besitzerin wollte Charlie operieren lassen. Geld spiele keine Rolle. Ihr Schatz sei ihr jeden Preis wert. Doch der Tierarzt bat sie, an Charlie zu denken. Für ihn wäre eine Operation nur eine Verlängerung des Leidens.
Aufgrund der Metastasen, war eine Operation alleine nicht ausreichend. Man müßte zusätzlich mit einer Chemo- und Bestrahlungstherapie arbeiten. Für einen Hund in Charlies Alter, eine große Quälerei.
Das Ende einer Freundschaft
Schweren Herzens willigte seine Besitzerin in einen alternativen Behandlungsplan ein. Man wollte alles tun, um Charlie seine letzten Wochen so leicht, schmerzfrei und lebenswert wie irgend möglich zu gestalten.
Am Ende hatte Charlie einen schweren Kampf gegen den Krebs durchgemacht und seine wundervolle Beziehung mit Scout endete viel zu früh, als er wenige Wochen später starb. Verständlicherweise war Scout durch den Verlust seines besten Freundes am Boden zerstört.
Einsamkeit
Nachdem Charlie verstorben war, hatte die Besitzerin der beiden Tiere eine Idee: Was wäre, wenn sie für den trauernden Scout ein iPad auf Charlies altes Bett legen und alte Videos von Charlie abspielen würde?
Würde sich das arme Kätzchen dadurch besser fühlen? Würde Scout seinen Freund, den sanften Riesen, auf einem Video überhaupt erkennen. Neugierig suchte sie das iPad und ein Video von Charlie heraus.
Das Video
Es schien tatsächlich zu funktionieren! Sofort nachdem die Besitzerin das iPad auf Charlies altes Kissen gelegt und das Video mit Ton eingeschaltet hatte, kam Scout auch schon herbeigelaufen.
Scout schaute auf das iPad und kuschelte sich zum Sound von Charlies alten Videos auf das Kissen. So wie Menschen gerne Videos ansehen und sich Bilder ihrer verstorbenen Lieben ansehen, funktionierte das anscheinend auch für den kleinen Scout.
Trennungsschmerz
Scout vermisste seinen großen pelzigen Freund so sehr, aber dank des Einfalls seiner aufmerksamen Besitzerin hatte er eine Möglichkeit, sich immer an ihn und die wundervolle Zeit zu erinnern, die sie zusammen verbracht hatten.
Für die Besitzerin war es eine unerwartet schmerzvolle Erfahrung. Einerseits wurde ihr warm ums Herz, wenn sie sah, wie der kleine Scout sich an seine Erinnerungen kuschelte. Andererseits wurde ihr Charlies Verlust so umso schmerzlicher bewusst.
Gefühle teilen
Vor dieser herzzerreißenden Tragödie hatte die Besitzerin von Scout und Charlie einige Jahre lang stolz entzückende Bilder von ihren beiden Haustieren auf ihrer Imgur-Seite gepostet.
Als sich die Freunde und Follower wunderten, weshalb es keine neuen Bilder des unzertrennlichen Freundespaares gab, musste sie ihnen die traurige Nachricht von Charlies Tod übermitteln.
Anteilnahme
Die Freunde und Follower erkundigten sich mitfühlend nach Scout und wie er mit dem Verlust seines geliebten Charlie fertig wurde. Da konnte die Besitzerin nicht anders als ein iPad-Kuschelvideo zu teilen.
Im Laufe der Jahre hatten Scout und Charlies Besitzer eine ziemlich große Online-Gefolgschaft aufgebaut. Offensichtlich wollten all diese Fans unbedingt mehr darüber erfahren, wie Scout mit dem Tod seines Freundes fertig wurde.
Eine lange Trauerphase
In Wahrheit litten sowohl Charlies Besitzerin als auch Scout selbst lange Zeit unter Charlies Tod. Doch das Leben ging weiter. „Das ist er jetzt, wunderschön wie immer, auch wenn wir immer noch um unseren süßen Charlie trauern“, sagte sie.
Nach einer langen Trauerphase lernte Scout wieder, wie man alleine Spaß hat. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war zum Beispiel, herauszufinden, wie er zu seinem „Lieblingsplatz“ oben im Bücherregal klettern kann.
Ein neuer Lebensabschnitt
Scouts Besitzerin ging es langsam auch wieder etwas besser. Zu sehen, wie Scout das Leben genoß, dabei aber auch immer mal wieder mit iPad-Videos von Charlie kuschelte, ließ auch die Besitzerin neuen Lebensmut finden.
Die beiden hörten nicht auf, Spaß mit einander zu haben, und erfreuten sich weiterhin an ihren albernen Possen, wie es nur eine Katzenbesitzerin mit ihrer Katze kann. „Sie wird zur Piratin, wenn es eine Haarnadel gibt“, scherzte die Besitzerin von Scout. Dann beschloss sie, ihr Kätzchen zu überraschen.
Die Überraschung
Der Besitzerin von Scout brachte einen entzückenden neuen Welpen namens Oswald mit nach Hause! Der gesunde Welpe hat sich problemlos an das Zuhause seines neuen Besitzers gewöhnt. Eine Frage blieb jedoch offen: Wie würde Scout reagieren?
Es stellte sich heraus, dass Scout ziemlich gut mit Oswald warm wurde. Er wäre vielleicht nie in der Lage gewesen, die Art von Freundschaft nachzubilden, die Scout mit Charlie hatte, aber sicherlich würden sie ihre eigene besondere Beziehung entwickeln!
Eine neue Freundschaft
Obwohl sie anfangs etwas besorgt war, fing Scout an, den neuen Welpen in seinem Leben zu schätzen. Hoffentlich werden die beiden in kürzester Zeit die besten Freunde. Vermutlich hätte Charlie das gewollt!
Das ist natürlich eine extrem traurige Geschichte, aber sie ist auch sehr schön. Es gibt nichts Schöneres als die Freundschaft, die Tiere teilen – selbst wenn sie wie Katzen und Hunde kämpfen sollen!