Wer an die ersten Einkaufserlebnisse seiner Kindheit zurück denkt, dem fallen bestimmt einige Supermärkte ein, die es schon seit längerer Zeit nicht mehr gibt. Viele Marken und Supermarkt Ketten sind schon in Vergessenheit geraten – wir füllen die Erinnerungslücken mit Deutschen Märkten, die damals Gang und Gebe waren. Kannst auch du dich an Dea-Tankstellen, Plus Supermärkte und Netto erinnern?

Mannesmann

Wer im Raum Düsseldorf aufgewachsen ist, kennt bestimmt noch den Industriekonzern Mannesmann, bei den man von 1890 bis zum Jahr 2000 einkaufen konnte. Vielleicht gibt es sogar noch Häuser, die mit mit dem Ursprungsprodukt dieser Firma, dem Stahlrohr “Mannesmannrohr” gebaut wurden – dafür waren sie nämlich überaus bekannt.

Später widmeten sie sich der Telekommunikationsbranche und die Firma wuchs weiter. Vodafone kaufte in 2000 Mannesmann auf und die AG existierte nicht weiter. Heute sieht man auf dem ursprünglichen Mannesmann Hochhaus noch das Vodafone Logo.

Hertie

Diese große Ladenkette kennt eigentlich jeder, der vor 1994 in Deutschland einkaufen war. Sie betrieben insgesamt 115 Warenhäuser, die teilweise auch Wertheim hießen und auch Berliner KaDeWe, Hamburger Alsterhaus und die Kette Bilka gehörten ebenfalls dazu.

Ursprünglich wurde Hertie in 1882 von einem jüdischen Kaufmann, Oscar Tietz, gegründet. Die geschichtlichen Hintergründe reichen so weit zurück, dass die Familie während Adolf Hitler an die Macht kam des Geschäftes enteignet wurde. Der Name wurde zu Karstadt Kompakt geändert und viele Filialen wurden geschlossen und verkauft. Hertie lebt heute nur noch online weiter – die online Plattform biete Kochtöpfe, Gartenstühle und Bettwäsche an.

Dea-Tankstellen

Viele Autofahrer erinnern sich sicher heute noch an die Dea-Tankstellen, die seit 2004 der Vergangenheit angehören. Aus Dea wurde nämlich Shell und das Muschel Logo ist auf den 1000 ehemaligen Dea-Tankstellen zu finden.

Dea wurde ursprünglich in 1899 in Berlin gegründet als Unternehmen, das sich um die Bergung von Bodenschätzen kümmerte. Das Unternehmen spezialisierte sich auf Heizöl und Benzin und in 1966 wurde Dea von Texaco übernommen. Eine weitere Übernahme durch Shell fand statt.

Plus

Wer kennt noch diese Discounter-Kette des Tengelmann-Konzerns? Plus wurde in 1972 gegründet und hatte den Umfang von etwa 2900 Filialen. Besonders hervor hoben sie sich auf Grund ihres Sortiments, welches größer war, als bei ihren Wettbewerbern.

In den frühen 2000ern Verkauften das Plus unternehmen ihre Märkte an Edeka, Rewe und auch Penny. 2010 wurden die letzten Plus Filialen schließlich umbenannt und somit gibt es die Plus Warenhandelsgesellschaft heute nicht mehr.

Raider

Ursprünglich stammten die gut bekannten Schokoriegel Twix und Mars aus England, sie kamen auf den deutschen Markt unter dem Namen Raider. Dank der Vereinheitlichung, die der Firma wichtig war, wurden die Namen geändert, was sie auch in ihrer Werbung verdeutlichen.

Vielleicht kann sich noch jemand an den Werbespruch “Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix.” erinnern. Der Name Raider wurde aber später doch noch für andere Süßwaren, wie beispielsweise Schoko-Keks-Riegel verwendet.

Quelle

Die meisten Menschen, die vor den 2000ern geboren wurden, erinnern sich noch and en Quellekatalog. In 2009, nach ganzen 82 Jahren fand diese Firma allerdings ihr Ende. Eine Internetseite von Quelle gibt es heute noch, die aber für Händler und keine Endverbraucher gemacht ist.

Auch andere Konzerne, die vom selben Mutterkonzern ausgingen, wie der Versandhändler Neckermann, oder die Urlaubssparte Neckermann-Reisen wurde nur wenig später geschlossen beziehungsweise ging in Thomas Cook auf.

Kettcar

Wer kennt noch die Kinder Tretautos von Kettcar? Leider wurde die Produktion in 2019 eingestellt, denn der Freizeitgerätehersteller hatte schon länger um Erfolg gerungen und überlebte den letzten Insolvenzantrag leider nicht mehr.

Selbst mit der Zusammenarbeit mit dem Investor Lafayette konnte sich Kettcar nicht mehr über Wasser halten. Auch die anderen Sparten die die Firma verfolgte, wie Gartenmöbel und Fahrräder halfen nicht. Nur der Name “Kettler” wird heute noch verwendet, von der Alu-Rad GmbH.

Drospa

Besonders Berliner wird der Name “Drospa” noch ein Begriff sein, denn bevor dieses Geschäft zu Ihr Platz und später zu Rossmann wurde, waren Drospa-Märkte ein Teil von Douglas Holding. Als die Filialen an Ihr Platz verkauft wurden,

war die Drogeriemarktkette erfolgreicher als je zuvor. Drospa selbst gibt es allerdings schon seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Wer kann sich noch an die grün-weiß gestreiften Läden erinnern, die es überall zu finden gab?

Ihr Platz

Die Herkunft der Marke begann bereits im 19. Jahrhundert, als Osnabrück die Seifenfabrik Frömbling gründete. Die Firma verkaufte neben Seifen aber auch andere Haushaltsprodukte für den täglichen gebrauch.

Die Geschichte der Namensänderung geht auf den Seifen-Platz zurück und die Firma entschied sich den Namen auf “Ihr Platz” zu verändern. Im Jahr 2012 meldete das Unternehmen Insolvenz an und 104 der 490 Filialen wurden an die Dirk Rossmann GmbH verkauft.

Schlecker

Diese Firma kommt aus den 1970ern und besteht nicht nur aus Drogeriemärkten, sondern auch Bau-, Möbelmärkte und Tankstellen. Leider war Schlecker außerdem für die schlechten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter bekannt und die Firma schaffte es immer wieder in die Schlagzeilen.

Im Jänner 2012 gab es einen Insolvenzantrag und es wurden fast alle Filialen geschlossen. Es gibt aber heute wieder Gerüchte darüber, dass einige Schleckerfilialen zumindest in Österreich zurückkehren sollen. Wie und wann dies passiert ist jedoch noch unklar.

Tante-Emma Laden

Besonders viele ältere Menschen kennen noch den Tante-Emma laden, den es besonders in der Nachkriegszeit häufig gab. Typisch für den Tante-Emma laden war, dass man nicht nur Lebensmittel bekommen konnte, sondern allerlei Haushaltsgegenstände. Die Besitzer kannten meist jeden Kunden mit Namen und es gab immer die Möglichkeit eine Sonderbestellung aufzugeben.

Der Terminus “Tante-Emma Laden” ist auch heute noch erhalten und oft werden kleine Läden so bezeichnet, auch wenn sie der Kette gar nicht angehören. Es lassen sich vereinzelt noch solche kleinen Läden finden, allerdings kamen sie in den 80er Jahren aus der Mode, da viele Menschen selbst gerne Produkte vergleichen und auswählen wollten.

Walmart in Deutschland

Wer schon einmal in der USA war kennt die große Kette “Walmart” bestimmt und seit den 90er Jahren versucht sie auch in Deutschland Fuß zu fassen. Was den Lebensmittelhandel anlagt ist Deutschland schon sehr gut mit Aldi, Lidl, oder Edeka versorgt und Walmart ist in 2006 offiziell in Deutschland gescheitert.

Die meisten Warenhäuser wurden geschlossen und manche Filialen wurden als Real-Märkte weitergeführt. In der USA führt Walmart eine andere Erfolgsgeschichte, denn die günstigen Produkte und die große Vielfalt kommen bei den Amerikanern jeder Schicht gut an.

ProMarkt

Der aus den 1980er Jahren stammende ProMarkt war ein Elektronikfachhändler, der besonders Unterhaltungselektronik und PCs, sowie Hard- Software und Haushaltsgeräte bis in die frühen 2000er Jahre verkaufte. Es ist also nicht weit hergeholt, dass man sich bei ProMarkt vielleicht sogar seinen ersten Computer gekauft hat.

2009 wurde ProMarkt von der Rewe Group übernommen und ein Online-Shop wurde hinzugefügt. Der Online-Shop existiert heute nicht mehr und auch die Filialen wurden an Expert und Euronics verkauft. Andere Firmen wie MediaMarkt, oder Saturn hatten mehr Auswahl und bessere Preise als ProMarkt – es gab also kaum eine Überlebenschance.

HO-Läden

Wer in Berlin kann sich noch an die HO-Läden erinnern? Die Handelsorganisation (HO) wurde nämlich in Ost-Berlin gegründet. Dor konnte man nicht nur Lebensmittel erwerben, sondern auch andere Haushaltsgegenstände, sowie Textilien.

Eine Weile lang gab es sogar HO- Hotels. Obwohl die HO-Läden zunächst einen großen Umsatz machten präferierten die Deutschen die genossenschaftlich geführten Konsum Läden. Deshalb lösten sich die HO-Läden in 1990 vollkommen auf.

Konsum

Ein weiterer Laden der in den DDR-Zeiten im Osten Deutschlands zu finden war, war Konsum. Die Konsumgenossenschaft teilte in unterschiedliche regionale Genossenschaften, sowie Produktionsbetriebe, Gaststätten und Lebensmittelgeschäfte ein.

Auch im Westen gab es Konsum zu finden, die jedoch in bereits in den 70er Jahren an das Handelsunternehmen co op AG gekauft wurden. Auch heute gibt es noch Konsum, beispielsweise in Leipzig. Insgesamt findet man noch etwa 60 Filialen, die in Deutschland verteilt sind.

Bolle

Die Bolle Supermärkte erschienen zum ersten Mal in den 1930ern in Berlin. Genau wie Konsum wurden auch sie später Teil der co op Ag. Ein Überfall am 1. Mai 1987 machte Bolle zumindest bundesweit bekannt, da die Filiale sogar angezündet wurde.

Außerdem kam der Laden in einem Kinofilm vor namens “Lola Rennt”. Im Hintergrund sieht man in diesem Film wie eine nachgebaute Bolle Filiale steht. Aber auch das half bei ihrem Erfolg nicht und heute finde man keine derartigen Läden mehr.

Kaiser’s Tengelmann

Tengelmann war ursprünglich ein Familienunternehmen, das bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurde und später von der Kaiser’s Kaffee Geschäft AG übernommen wurde. Zunächst existierten die beiden Supermärkte nebeneinander, aber die Konkurrenz brachte Veränderung.

Es gab den Plan, dass Kaiser’s Filialen nur noch im Norden Deutschlands geben sollte und Tengelmann im Süden vertreten war. Erfolg brachte diese Struktur nicht und das Ende der 90er brachte auch das Ende der Supermarktkette mit sich. Das Unternehmen wurde an Edeka und Rewe verkauft und heute findet man keine Filiale mit dem ursprünglichen Namen mehr.

Extra

Extra wurde in 1970 gegründet und ursprünglich gab es Extra-Filialen nur in zwei Bundesändern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Nachdem die Kette Erfolg hatte kamen Geschäfte in Rheinland-Pfalz und Berlin dazu.

Extra hielt sich sogar relativ lange, doch gibt es bezüglich Lebensmittelgeschäften relativ große Konkurrenz in Deutschland. in 2008 übernahm der Großkonzern Rewe alle Extra-Märkte und sie wurden schließlich umbenannt.

MiniMAL

Ein weiterer Supermarkt, der aus den 1970ern stammt ist MiniMAL aus Deutschland. Genau wie auch andere Märkte wie Penny und Toom gehörten sie zur Bad Homburger Leibbrand Gruppe. MiniMAL existierte nur ein einziges Jahr, denn dann übernahm Rewe 50% der Märkte.

MiniMAL ein Teil der deutschen Supermärkte, zumindest in den frühen 2000ern. Aber Ende 2006 war es dann vorbei und die MiniMAL-Märkte wurden von Rewe integriert. Heute findet man diesen Supermarkt also nicht mehr.

Praktiker

Bei Praktiker handelt es sich um einen der ersten Heim- und Handwerker Märkte Deutschlands. Er wurde 1978 ins Leben gerufen und expandierte bis in die 90er. Auch im Ausland gab es Praktiker-Baumärkte. Obwohl es die ersten anderen Baumärkte erst ein Jahr nach Praktiker gab,

blieb der Erfolg ab 2009 aus und das Unternehmen machte eine Krise durch. Nur vier Jahre danach war es für das Unternehmen komplett vorbei, denn der Schuldenberg, der sich angehäuft hatte konnte nicht mehr getilgt werden. 2014 wurde das Unternehmen vollkommen aufgelöst.