Als Carols Tochter ein Bild zeichnet und ihre Großmutter besorgniserregende Kommentare hinterlässt, nimmt Carols selbst die Zeichnung unter die Lupe. Schnell erkennt sie ein erschreckendes Detail. Sie stellt fest, dass ihre Tochter Lenia sich mit diesem Detail schon länger auseinandergesetzt hat. Carol erlebt ihren schlimmsten Alptraum.

Zum Zeichnen anregen

Lenia, die vier Jahre alte Tochter von Carol und Peter liebte nichts mehr als zu zeichnen. Die Eltern waren sehr glücklich mit diesem Hobby und unterstützten ihr Kind so weit es ihnen möglich war. Lenia hatte immer das beste Zeichenpapier und qualitativ hochwertige Stifte. Ihre Kreationen kamen ihnen ohne Pause entgegen und das freute alle Familienmitglieder.

Carol würde alle Zeichnungen ihrer Tochter in jedem Raum des Hauses aufhängen, bis schließlich alle Wände gefüllt waren. Inzwischen gab es mehr Zeichnungen als Platz und die Eltern begannen viele Zeichnungen an Freunde und Verwandte zu verschicken.

Weniger Aufmerksamkeit

Obwohl Carols Tochter gefördert wurde und oft Aufmerksamkeit erhielten, musste Carol zugeben, dass sie nicht mehr so genau auf sie achtete. Dies würde ihnen bald zum Verhängnis werden, denn so übersahen sie ein Detail, dass ihnen ihre Tochter mitteilen wollte.

Die meisten Bilder wurden nicht an irgend jemanden verschickt, sondern an Lenias Großmutter. Sie war ihr größter Fan und jedes einzelne Kunstwerk, das Lenia machte, wurde von ihr wertgeschätzt. Die Großmutter verwendete viel Zeit, um die Bilder aufzuhängen.

Mit ganzem Stolz

Die Großmutter war wirklich stolz auf die Kunstwerke, die ihre einzige Enkelin produzierte. Jede Woche würde sie ihre Freunde und Nachbarn einladen, um Tee zu trinken und ihnen die Kunstwerke zu zeigen.

Bisher waren die Rückmeldungen äußerst positiv verlaufen und die Großmutter erzählte voller Freude wie beeindruckend ihre Enkelin war. Dieses Mal lösten aber nicht alle Bilder die gleiche Bewunderung aus. Etwas war anders.

Ein merkwürdiges Element

Es gab ein spezielles Bild, worüber einige Leute etwas zu sagen hatten. Das Bild, das Lenia vor einigen Tagen angefertigt hatte, hatte einige Stunde gebraucht, um fertig gestellt zu werden. Das Bild zeigte die Familie beim Abendessen, was eigentlich nichts ungewöhnliches war. Dennoch gab es ein Element, etwas das sie hinzu gefügt hatte, das die Menschen die es betrachteten nicht zuordnen konnten.

Die Großmutter entschied sich das Bild aufzubewahren und nicht weiter zu zeigen. Das Letzte das sie wollte war, dass ihre talentierte Lenia kritisiert wurde. In den Augen der Großmutter waren alle Bilder mit Perfektion gesegnet. Sie entschloss sich das Bild nicht aufzuhängen, sondern zu verstauen.

Eine kleine Veränderung

Der ganze Vorfall schien harmlos gewesen zu sein und dennoch veränderte es das Verhalten der Großmutter. Zuvor hatte sie alle Bilder aufgehängt, die sie von Lenia erhalten hatte, aber jetzt inspizierte sie sie genauer, bevor sie sie anderen Leuten zeigte.

In den folgenden Wochen bekam sie einige wenige Zeichnungen geschickt. Die Großmutter war immer noch sehr stolz auf ihre Enkelin. Aber sie bemerkte ein Element, dass immer wieder auftauchte. Die Arbeiten schienen auf dieselbe Art gezeichnet zu werden. Die Großmutter war zunehmend besorgt, als sie etwas entdeckte.

Das Geheimnis wahren

Die Großmutter entschied sich, dass es das beste war niemandem über diese Sache zu informieren. Sie sagte sich selbst, dass es vermutlich nichts zu bedeuten hatte und immerhin wollte sie das Selbstbewusstsein der Enkelin bewahren.

Bald stellte sich heraus, dass die Großmutter ihr Geheimnis nicht länger wahren konnte. Es gab eine andere Person die wusste, wer das Bild erhalten hatte – Lenia selbst. Als Carol mit ihrer Tochter eines Tages zum Mittagessen vorbei kam, bemerkte Lenia etwas, dass sie nicht erwartet hatte.

Wo sind meine Zeichnungen?

Lenia wusste, dass ihre Großmutter alle ihre Bilder immer aufhing, die sie ihr geschickt hatte. Sie machte sich auf jedes Zimmer zu durchsuchen, aber sie erkannte sofort, dass einige ihrer Bilder fehlten. Sie ging zurück in das Wohnzimmer, um nach einer Erklärung zu verlangen.

Die Großmutter wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Normalerweise war sie ruhig, aber jetzt war sie nervös. Sie erfand eine Geschichte, dass ihre Freunde die Bilder der letzten Woche so toll fanden, dass sie sie unbedingt haben wollten. Würde Lenia ihrer Großmutter das glauben?

Eine glaubwürdige Antwort

Die Großmutter sprach weiter und erklärte, dass ihr Haus sowieso schon voll von Bildern war und deshalb war sie der Bitte ihrer Freunde nachgekommen. Immerhin sollten Lenias Bilder auch andere Menschen glücklich stimmen. Lenia schien zufrieden mit dieser Antwort, aber Carol hatte Zweifel.

Carol war ihrer Mutter immer sehr nahe gewesen und sie wusste genau, dass die Großmutter niemals eine Zeichnung ihrer Enkelin herschenken würde. Sie setzten Lenia vor den Fernseher, damit die Beiden eine private Unterhaltung führen konnten.

Geständnis

Carol sah ihrer Mutter in die Augen und fragte nach den Bildern, welche sie angeblich verschenkt hatte. Die Großmutter gestand sofort dass sie die Bilder noch immer in ihrem Haus waren, aber das etwas damit nicht stimmte und sie sie so nicht aufhängen wollte.

Carol wurde nun auch neugierig. Sie bemerkte, dass ihre Mutter Schwierigkeiten hatte die Situation in Worte zu fassen und sie wollte die Zeichnungen jetzt sehen, die in einer Schublade versteckt waren. Sie hatte diese Schublade gewählt, sodass Lenia die Zeichnungen nicht entdecken würde.

Carol sah es auch

Carol nahm einen ganzen Stapel Papier aus der Schublade und sah sich die erste Zeichnung genauer an. Dies war die Zeichnung, welche die Freunde der Großmutter als merkwürdig empfunden hatten. Innerhalb weniger Sekunden bemerkte sie das Element, das nicht zum Bild passte.

Carol sah den Tisch, die Stühle und die Menschen, die gerade aßen. Dies war ganz offensichtlich der Esstisch bei ihnen zu Hause – ihre Familie beim Abendessen. Es schien so, als wäre jemand dazu gestoßen. Diese Person sah ganz anders aus, als die anderen Menschen in dem Bild.

In Schwarz gezeichnet

Die mysteriöse Figur hatte Lenia in schwarzer Farbe dargestellt, während alle andere Leute am Tisch bunt dargestellt waren. Carol hatte an diesem Punkt keine Ahnung, was die Figur repräsentieren sollte. Das Bild allein hätte bei Carol noch keinen Alarm ausgelöst, aber sie sah sich noch andere Bilder aus dieser Woche an und Carol erkannte das Muster. Sie blätterte durch die Bilder und die selbe Person erschien immer wieder.

Carol wäre beinahe ein Schrei ausgekommen. Alle Bilder hatten dieselbe schwarze Figur darauf. Was konnte dies nur bedeuten? Sie begann über Lenias Bilder nachzudenken und sie musste zugeben, dass sie sie in letzter Zeit nicht ganz so genau angesehen hatte.

Was repräsentierte die schwarze Figur

Carol versuchte sich an Lenias Bilder von letzter Woche zu erinnern und je mehr sie darüber nachdachte, erkannte sie, dass diese Figur auch in dieser Woche im Mittelpunkt stand. Es gab nur wenige Bilder, die die Figur nicht inkludierten. Carol verstand nicht, was die Figur repräsentieren sollte, oder warum Lenia sie überall hinzu fügte.

Je mehr sie darüber nachdachte, desto unruhiger wurde sie. War alles mit ihrer Tochter in Ordnung? Sie versuchte sich abzulenken, aber sie konnte ihre Gedanken nicht wegschließen. Die Großmutter gab ihrer Tochter ein wenig Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen, ehe sie Lenia darauf ansprechen würde.

Kinderpsychologe?

Wenn etwas tatsächlich mit Lenia nicht in Ordnung war, konnten sie sich an einen Kinderpsychologen wenden, der die Situation besser einordnen konnte. Bevor sie sich weitere Sorgen machte, würde sie ihren Freund anrufen, der als Kinderpsychologe arbeitete.

War Lenia sie selbst gewesen in letzter Zeit? Sie musste sich für alle Fragen vorbereiten, die ihr ihr Freund stellen konnte. Als sie darüber nachdachte bemerkte sie, dass Lenia in letzter Zeit sehr verschlossen war. Sie verbrachte weniger Zeit draußen, oder mit ihren Freunden.

War etwas mit Lenia nicht in Ordnung?

Carol realisierte, dass sie weniger gesprächig war und mehr Zeit in ihrem Zimmer verbrachte und oft an ihren Zeichnungen arbeitete. Was konnte mit ihr nicht stimmen? Lenia war eigentlich ein fröhliches Kind und irgendetwas schien nicht zu stimmen.

Ihren Freund um Hilfe zu bitten war nicht leicht, denn Carol musste sich erst der Tatsache stellen, dass es ihrer Tochter möglicherweise nicht gut ging. Sie waren eine glückliche Familie und Carol wollte dieses Bild nicht zerstören.

Carol rief ihren Freund an

Carol vertraute ihrem Freund und wenn jemand herausfinden würde, was nicht stimmte, war es eine Person die Erfahrung in diesem Gebiet hatte. Sie rief ihn an und nach dem Anruf fühlte sie sich noch schlechter.

Während des Telefonats erzählte Carol von der schwarzen Figur, die sich immer wieder in Lenias Zeichnungen zeigte und der Kinderpsychologe meinte, dass die Figur möglicherweise ein traumatisches Erlebnis repräsentieren konnte, über das Lenia nicht sprechen wollte. Carol musste mit Lenia darüber sprechen.

Carol musste sich beruhigen

Carol versuchte sich zu beruhigen, bevor sie nun endlich zurück zu Lenia ging. Sie musste mit ihrer Tochter sprechen und jetzt war nicht der beste Zeitpunkt dafür. Sie wollte, dass auch ihr Vater von der Sache wusste und dass sie gemeinsam ein Gespräch führen würden.

Lenia und die Großmutter saßen gemeinsam vor dem Fernseher und sie lachten miteinander. Als Carol in den Raum trat verkündete sie, dass sie nun nach Hause fahren würden. Lenia war etwas verwirrt, aber die Großmutter verstand den Hinweis.

Die Fahrt nach Hause

Die Fahrt nach Hause war sehr ruhig und Carol war nicht sie selbst, denn ihre Hände zitterten und sie versuchte ruhig zu bleiben. Lenia saß am Rücksitz und spielte mit ihrem iPad. Sie bemerkte nicht, dass etwas nicht stimmte.

Als Carol sich alle möglichen Szenarien vorstellte, die sich entwickeln konnten, dachte sie auch über traumatische Erlebnisse nach, die Lenia möglicherwiese erlebt hatte. Als sie zu Hause ankamen erzählte sie ihrem Ehemann alles, was sie erlebt hatten, während Lenia in ihrem Zimmer zeichnete.

Peter war schockiert

Peter war mehr in Schock als Carol es gewesen war. Er hatte die schwarze Figur in ihren Zeichnungen nicht bemerkt und er sah sich nun ihre Zeichnungen genauer an. Peter fragte sich, wie sie das nur übersehen hatten.

Sie wollten nun gemeinsam mit ihrer Tochter sprechen und als sie in ihr Zimmer traten, malte sie gerade mit einem Schwarzen Stift. Carol und Peter nahmen die Zeichnung in ihre Hände und sagten, dass sie ihr ein Paar Fragen stellen mussten.

War etwas schlimmes passiert?

“Ist vielleicht etwas schlimmes passiert, von dem du uns nichts erzählt hast?”, fragte Carol vorsichtig. Lenia schüttelte ihren Kopf und sagte nichts. Eigentlich dachten sich die Eltern, dass ihre Tochter immer zu ihnen kommen würde, wenn etwas Schlimmes passiert war.

Sie wollte offen und ehrlich mit Lenia sprechen und sie erzählten, dass die Freunde der Großmutter etwas auf ihren Bildern entdeckt hatten. Die merkwürdige Sache war, dass sie es auf all ihren Bildern in letzter Zeit gesehen hatten.

Es ist Tommy

“Warum hast du immer ein schwarze Figur auf deinen Bildern? Wer oder was soll das darstellen?”, meinte Carol und sie zeigte auf die schwarze Figur auf Lenias Bildern. Lenia fing zu lachen an und meinte: “Oh, das ist doch nur Tommy.”

Peter und Carol sahen sich verwirrt an. Sie hatten den Namen Tommy noch nie zuvor gehört und sie fragte, wer Tommy war. Lenia erzählte freudig von ihrem neuen Freund. Die schwarze Figur namens Tommy hatte sie vor Kurzem getroffen und spielte mit ihr jeden Tag.

Carol und Peter waren verwirrt

Sie sprach über Tommy und die Eltern hörten zu und schienen nichts zu verstehen. Nichts was sie sagte schien irgendeinen Sinn zu machen, aber sie waren froh, dass es sich nicht um eine traumatische Erfahrung handelte. Was es möglich, dass Carol diesen Freund noch nie getroffen hatte?

“Wo hast du Tommy zum ersten Mal getroffen?”, fragte Peter Lenia. “Gleich hier in meinem Raum. Er ist auch jetzt hier.”, antwortete sie. Carol und Peter fingen an den Raum zu durchsuchen. Wenn er wirklich hier war, würden sie ihn finden.

Tommy versteckt sich nicht

Lenia konnte sich nicht mehr zusammenreißen und fing an zu lachen. “Er versteckt sich doch gar nicht.”, sagte sie. “Das ist Tommy, er sitzt gleich neben mir.” Sie deutete auf den leeren Stuhl neben ihr. Und dann mussten auch Carol und Peter lachen.

Tommy war Lenias Fantasie Freund. Ihre Tochter hatte sich einen Freund vorgestellt, mit dem nur sie sprechen konnte. “Tommy hast du dir nur vorgestellt, stimmts?”, frage Carol. “Ja, so ist es. Er ist immer hier und spielt mit mir, wenn ich zeichne.”, sagte Lenia und lächelte in Richtung des leeren Stuhls.

Lenia stellte Tommy ihren Eltern vor

Erleichtert lächelte das Paar und fragte nun, ob Lenia ihnen Tommy vorstelle wollte. Lenia war glücklich darüber und Tommy lernte nun Lenias Eltern kennen. Die Eltern hatten noch einige Fragen über Tommy, bevor sie mit ihrem Tag weiter machten.

Sie wussten nun, warum sich Lenias Verhalten verändert hatte, denn sie fühlte sich etwas einsam, besonders wenn sie sich mit ihren Zeichnungen beschäftigte. Sie würden von nun an versuchen mehr Zeit draußen mit Lenias Freunden zu verbringen. Dies machte sich bezahlt, denn Lenia schien wieder mehr sie selbst zu sein. Obwohl Lenia Tommy immer noch Zeichnet, wissen ihre Eltern und ihre Großmutter jetzt, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. (Diese Geschichte wurde auf Grund von Unterhaltungszwecken erfunden.)