Als Mitarbeiter einer Tierrettung in Cleveland, Ohio, den einen Tag alten Pitbull-Welpen namens Noland zu sich nahmen, waren sie schockiert. Er war so klein, und es war klar, dass er verlassen worden war. Noland brauchte dringend die Fürsorge einer Mutter – und zwar schnell. Aber wo sollte er die herbekommen?

Da hatte das Rettungsteam eine einzigartige Idee, die süß und verrückt zugleich war. Am Ende würde sich ihr Plan entweder als Geniestreich oder purer Wahnsinn herausstellen – aber da Nolands Leben auf dem Spiel stand, war es das Risiko wert.

Noland

Als Retter kürzlich einen neugeborenen Pitbull-Welpen namens Noland allein auf den Straßen von Cleveland, Ohio, fanden, wussten sie, dass seine Überlebenschancen gering bis null waren.

Ohne eine Mutter, die ihn beschützt und mit nährstoffreicher Milch versorgt, würde er nicht überleben. Doch wo sollte man jetzt ein Pitbull-Weibchen finden, dass gerade Junge bekommen hatte und Milch gab?

Cleveland Animal Protection League (CAPL)

Der kleine Noland wurde zur Cleveland Animal Protection League (CAPL) gebracht, wo die Mitarbeiter gleichermassen erfreut und schockiert waren. Erfreut, weil man sich sofort in den kleinen Noland verlieben musste.

Es schien, als hätte der kleine Kerl eine Pfote in einem frühen Grab gehabt. Er war gerade einen Tag alt und hatte noch nicht einmal die Augen geöffnet. Wahrlich, er war alleine und hilflos.

Sofortige Hilfe

Die Betriebsleiterin von Cleveland APL, Ayse Dunlap, gab die düstere Prognose an Clevelands Fox 8 News weiter: „Nolan brauchte eine Art sofortige Intervention, wenn er überleben wollte.“ Aber wie konnten sie ihm helfen?

Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tierrettung schwangen sich an ihre Telefone und versuchten einen Platz für Nolan zu finden, ein frischer Wurf Hundewelpen, dem er sich anschließen konnte.

Rund um die Uhr Pflege

Wie jedes Tier in seinem Alter musste Noland rund um die Uhr versorgt werden, und die Cleveland APL hatte einfach nicht die Kapazitäten, dies alleine zu tun. Ohne Mutter-Pitbulls in der Nähe, die Noland unter ihre Pfoten nehmen konnten, war er in großen Schwierigkeiten.

So lieb er auch aussahe und so gern ihn jeder im Team den ganzen Tag gehalten und gestreichelt hätte, der kleine Noland brauchte eine tierische Familie, tierische Pflege und eine Hundemama.

Völlig verrückt

Doch egal, wie viele Mitarbeiter bei wie vielen Freunden anriefen, trotz Hilfeaufrufen auf Socialmedia, es fand sich keine junge Hundefamilie, bei der Nolan unterschlüpfen hätte können.

Da hatte Sharon Harvey, CEO von Cleveland APL, eine Idee. Es fiel in die Kategorie „einfach verrückt genug, um zu funktionieren“. Mit einem Pitbull-Welpen, der dringend Nahrung und Unterstützung brauchte, war sie bereit, auch etwas völlig Verrücktes zu wagen.

Ersatzmama

Es gab zwar leider weit und breit keine Pitbull-Mama, doch direkt vor Ort, in der Cleveland APL Tierrettungsstation, gab es durchaus eine frisch gebackene Mutter mit Fell und vier Pfoten.

Alle blickten zur frisch gebackenen Tiermutter in der Residenz. Sie hatte gerade einen eigenen Wurf zur Welt gebracht und war in der Stillphase. Vielleicht könnte sie als Ersatzmutter dienen.

Katzenmama für Hundewelpen

Es gab jedoch eine kleine Komplikation: Die frisch gebackene Mutter, auf die jetzt alle schauten, Lurlene, war eine Katze! Trotzdem produzierte sie natürlich Milch, und darauf kam vorrangig es an.

Milch war genau die Art von Nahrung, die Noland jetzt brauchte. Außerdem war Lurlene voller Mutterliebe. Konnte sie lernen, ein anderes Baby anzunehmen, selbst wenn es ein Hund war?

Wer wagt gewinnt

Die Pfleger der Cleveland APL Tierrettung hatten entschieden, dass es einen Versuch wert war. Noland hatte nicht viele andere Möglichkeiten. Abwarten, würde den sicheren Tod des Kleinen bedeuten.

Also zeigten sie der frisch gebackenen Katzenmama Lurlene den kleinen Hundewelpen. Das ganze Team wartete mit angehaltenem Atem, um zu sehen, wie sie auf den kleinen Hund reagieren würde.

Lurlene verliebt sich

„Wir haben ihr den Welpen einfach vors Gesicht gehalten“, erinnerte sich Ayse. „Lurlene fing an zu schnüffeln. Erst ganz vorsichtig und mit viel Abstand. Dann immer mehr und näher.”

“Schließlich hatte sie ihr kleines Schnäuzchen tief in Nolans kleine Ohren gedrückt und angefangen zu lecken. Sie akzeptierte den Welpen sofort als ihren eigenen. Es war bemerkenswert, das mitzuerleben.“

Liebe auf den ersten Blick

Das ganze Personal der Tierrettungsstation war erstaunt zu sehen, wie schnell die Katze Lurlene den Pitbull-Welpen Noland akzeptierte. Einige hatten vor Rührung und Freude Tränen in den Augen.

„Es ist entzückend, oder?“ Sagte Ayse. „Man kann es einfach nicht besser beschreiben. Sie wissen nicht, dass sie unterschiedlicher Rasse sind. Wir sehen einfach nur eine glückliche, kleine Familie.“

Überleben sichern

Noland passte genau neben Lurlenes Kätzchen, Espa, Rivette, Zixi und Tallysdab. Dennoch war das Überleben des Welpen, wie Sharon betonte, „noch nicht gesichert“. Für den Moment war die Situation unter Kontrolle.

Die Katzenmama Lurlene half, den Hundewelpen Noland am Leben zu halten. Doch das reichte nicht. Nolan brauchte professionelle Unterstützung, wenn er es über die Kindheit hinaus schaffen wollte.

Das ganze Team hilft mit

„Wir müssen gewissenhaft mit seiner Pflege umgehen“, erklärte Sharon dem Fernsehsender Fox Cleveland. Die Berichte von Katzenmama und Hundewelpen hatten mittlerweile sogar den Lokalsender ins Tierheim getrieben.

„Noland wird noch eine ganze Weile bei uns sein. Wir müssen uns bei ihm wirklich sicher sein. Wir müssen uns darauf konzentrieren, ihm die Pflege zu geben, die er gerade braucht.“ Und diese Pflege war umfassend.

Mehr Milch

Obwohl Noland täglich fast neun Stunden unter der aufmerksamen Aufsicht von Katzenmama Lurlene verbrachte, brauchte der Kleine auch viele Stunden an Betreuung von seinen menschlichen Betreuern in der Cleveland APL Tierrettung.

Die Katzenmama tat ihr Bestes, aber sie hatte ja auch ihre eigenen Babies zu versorgen. Nolan brauchte mehr Milch, das war allen klar. Also machten sich die Tierpfleger auf und gaben ihm die Flasche.

Ein kleiner Vielfrass

Wenn Noland nicht an einer Zitze seiner Katzenmutter saugte, trank er hungrig aus einer Flasche. Dies war keine kleine Aufgabe. Noland aß mit der gleichen Wildheit wie ein halb verhungerter Büffel!

Dennoch rissen sich die Pfleger und Pflegerrinnen der Tierrettung um die Aufgabe. Jeder wollte den kleinen einmal füttern, im Arm halten, fühlen. Und natürlich wollte auch jeder ein Foto mit Nolan.

Futtern, rund um die Uhr

„Er wird wahrscheinlich sieben- bis achtmal pro Tag gefüttert – wenn nicht öfter“, schätzte ein freiwilliger Helfer der Tierrettung, der beschrieb, wie verrückt alle nach dem kleinen Welpen waren.

“Stellen Sie sich einen hungrigen Jungen vor. Am besten einen Teenager. Die hören ja auch nie auf zu essen”, scherzte eine der Pflegerinnen. Aber selbst als Noland nicht mehr in Lurlenes Obhut war, vergaß die Katzenmama ihren Adoptivsohn nicht!

Ein Vorbild

Lurlene legte dem milchfressenden Welpen sogar sanft eine Pfote auf den Rücken. „Lurlene liebt ihn“, sagte Sharon. „Es ist so entzückend.“ Nicht zuletzt lehrte diese Liebe zwischen einer Katze und ihrem Pitbull-Baby der Gemeinde eine wichtige Lektion.

Von Geburt an ist die Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft stark ausgeprägt. Doch im Laufe der Zeit fahren wir diese Gefühle herunter, unterdrücken sie, machen uns sogar darüber lustig.

Viel Glück

„Das war unbeschreiblich großes Glück“, betonte Sharon, „in der Lage zu sein, eine Mutterkatze zu finden, die bereit ist, sich um einen Hundewelpen zu kümmern.“ Oftmals sind Mütter von ihrem eigenen Wurf bereits überfordert.

In diesen Fällen hätte ein Welpe wie Noland vielleicht nie eine Chance gehabt. Aus diesem Grund nutzte Sharon diese Gelegenheit schnell, um einen Appell an die Öffentlichkeit zu richten.

Mehr Pflegekräfte

„Wir brauchen dringend mehr ehrenamtliche Pflegekräfte“, sagte Sharon. „Ihr müsst nicht bei uns arbeiten. Es wäre eine unermessliche Hilfe, wenn ihr nur bereit seid, die Tiere vorübergehend bei Euch aufzunehmen und ihnen diese zweite Chance zu geben.“

Normalerweise haben Welpen nicht so viel Glück wie Noland. Außerdem leiden fast alle Tierheime weltweit darunter, dass es zu viel Arbeit und zu wenige freiwillige Helfer gibt. Alle könnten eine Hand mehr gebrauchen, die sich um Neugeborene kümmert.

Wärme im Herzen

Trotzdem kann vermutlich kein Mensch anders, als Wärme in seinem Herzen zu spüren, wenn er zusieht, wie liebevoll sich die Katzenmama Lurlene sich um den Pitbull-Welpen Noland kümmert.

Vielleicht hat Sharon es am besten ausgedrückt: „Wir sind einfach so glücklich, dass eine Katze namens Lurlene, die keine Ahnung hat, wie besonders sie ist, viele Menschen zum Lächeln gebracht hat – einschließlich uns!“