Wenn man auf einer Baustelle arbeitet, kann es vorkommen, dass man merkwürdige Gegenstände findet. Manchmal handelt es sich um Schmuck, Antiquitäten, oder uralte Artefakte. Viele Dinge verschwinden nach vielen Jahren unter der Erde, nur um dann eines Tages von Bauarbeitern wieder ausgegraben zu werden. Eine Bauarbeitergruppe in Deutschland konnte ihren Augen nicht trauen, als sie einen tödlichen Gegenstand fanden, der tief unter der belebten Stadt vergraben war. Als sie realisierten um was es sich handelte, wussten sie, dass nicht nur ihre Leben in Gefahr waren.

Wie jeder andere Tag

In 2016 arbeitete ein Bauarbeiter Team in Augsburg, einer der ältesten Städte in Deutschland. Zu der Zeit waren sie frohen Gemüts, da die Arbeit gut voran ging und sie waren noch auf keine Probleme gestoßen, was selten ist,

wenn man auf einer Baustelle arbeitet. Als sie aber auf ein großes Objekt stießen, mussten sie ihre Arbeit für einige Zeit pausieren. Ihnen war sofort bewusst, dass sie ein seltenes Objekt entdeckt hatten und nun Hilfe benötigten.

In den Ferien

Die Bauarbeiter arbeiteten hart, denn Weihnachten stand ihnen bevor. In nur einer Woche würden viele von ihnen einige Tage frei nehmen, um Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Viele Verwandte kamen von Außerhalb,

um die Weihnachtstage zu genießen. Als das Team aber realisierte, was sie gerade gefunden hatten, hofften sie, dass ihre Familien so weit wie möglich von der Stadt entfernt blieben. Aber was hatten sie gefunden?

Einen Spezialisten beauftragen

Es war wichtig vorsichtig mit der Situation umzugehen, anstatt es später bereuen zu müssen. Das Team wusste, dass sie einen Spezialisten zu Hilfe holen mussten, um das Objekt zu begutachten. Es war ihre einzige Option und sie tätigten den Anruf.

Fünf Tage nachdem der Spezialist vorbei gekommen war und einige Test durchgeführt hatte, waren die Behören dazu gezwungen eine Entscheidung zu treffen. Würden sie die ganze Stadt evakuieren, oder nicht? An diesem Punkt war die Öffentlichkeit noch nicht über die Situation informiert.

Das Objekt identifizieren

Zum erschrecken Vieler, handelte es sich bei dem Objekt, das sie unter der Erde gefunden hatte um eine Bombe, die noch nicht explodiert war, genau im Herzen der Stadt. Laut der Expertenmeinung musste

es sich um eine Bombe handeln, die während des zweiten Weltkrieges abgeworfen worden war. Wenn die Bombe explodiert wäre, hätte es die Stadt, wie es sie heute gibt, nicht gegeben, so viel stand fest.

Eine der unzähligen Bomben

Während des zweiten Weltkriegs gab es definitiv nicht zu wenige Bomben. Während des Konflikts, wurden 2.7 Millionen Tonnen an Bomben über Europa abgeworfen, sowohl von den Britischen Mächten, als auch der USA.

Unglaubliche 1.35 Millionen Tonnen dieser Bomben wurden über Deutschland selbst herab geworfen und sie zerstörten viele Teile des Landes. Unabhängig davon weigerte sich Europa, trotz der unerbittlichen Bombenangriffe bis Mai 1945 klein bei zu geben.

Ruinen Deutschlands

Als die Nazis endlich die weiße Flagge hoben, war ihr Land bereits in Ruinen. Der Großteil des Landes war auf steinerne Haufen und eine Menge Staub reduziert worden. Die Nazi Soldaten hatten verloren und im Prozess

waren ganze Städte zerstört worden. Manche Gegenden und manche Städte bestanden nur noch aus kleinen Steinen und einer bitteren Erinnerung, während andere Teile Deutschlands vollkommen unberührt blieben.

Bomben die nicht explodierten

Etwa zehn Prozent der Bomben, die über Deutschland abgeworfen wurden, explodierten jedoch überahupt nicht und sie wurden unter der Asche und den Trümmern vergraben. Nach dem Ende des Krieges, wurden die deutschen Städte wieder aufgebaut.

Niemand wusste so genau, wo die Bomben abgeworfen worden waren und es gab keine Informationen darüber, ob sie immer noch vergraben waren, oder eben nicht. Dies machte den Wiederaufbau um einiges schwerer.

Die Situation einschätzen

Die Stadtbehörde von Augsburg gab die Ortung der Bombe über zum Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD), in der Hoffnung, dass sie es bewerkstelligen würden, das Problem endgültig aus der Welt zu schaffen.

Die KMBD besteht aus einer Bomben Entsorgungseinheit, die aus ausgebildeten Mitgliedern und Feuerwehrmännern gebildet wurde, welche genau für derartige Fälle geschult sind. Aber wie würden sie eine derart alte Bombe entschärfen können?

Sie Suche endet nie

Sogar in 2020 arbeitet die KMBD immer noch hart daran tausende Tonnen an Bomben in Deutschland zu entdecken und zu entschärfen. Leider wurden viele davon noch nicht gefunden, was Neubauten in Deutschland zu einer Schwierigkeit machen.

Als Horst Reinhardt, der heutige Chef der Brandenburger KMBD in den 1980ern beitrat, hatte er sich nicht vorstellen können, den selben Job noch 30 Jahre später ausführen zu müssen. Es schien sich um eine Lebensaufgabe zu handeln.

Menschen verstehen den Ernst der Lage nicht

Erstaunlicherweise entdecken KMBD Teams jedes Jahr etwa 500 Tonnen an Waffen und sie müssen regelmäßig Bomben entschärfen, die vor vielen Jahren abgeworfen worden waren. Horst Reinhardt drückte seine Sorge aus:

“Menschen verstehen einfach nicht, dass es immer noch viele Bomben gibt, die im Untergrund liegen.” Der schlimmste Teil ist diese nicht explodierten Bomben zu finden, und die Öffentlichkeit darüber informieren zu müssen. Man muss vorsichtig sein, um keine Katastrophe auszulösen.

Kein Job für schwache Nerven

Wie man sich vorstellen kann, durchlaufen Mitglieder der KMBD eine gute Ausbildung, ihr Mut muss immer wieder unter Beweis gestellt werden und sie brauchen Nerven aus Stahl. Laut Horst sieht die Arbeit folgendermaßen aus:

“Man braucht keinen klaren Kopf und ruhige Hände. Wenn man Angst hat, kann man es nicht schaffen. Für uns ist es ein ganz normaler Job, genau so wie wenn ein Bäcker bäckt, entschärfen wir eben Bomben.” Es ist ganz klar kein Job für Jedermann, sondern benötigt eine ganz besondere Art von Mensch.

Horsts Team ist nur ein Bruchteil des Entschärfungskommandos

Obwohl Horst und sein Team viel Arbeit selbst erledigen, sind sie nur ein kleiner Teil des Deutschen Entschärfungskommandos. Deutschlandweit haben KMDB Teams bereist 2,000 Tonnen an nicht explodierten Materialien gefunden,

was eine erschreckende Zahl ist. Über siebzig Jahre sind bereits vergangen, seit der Zweite Weltkrieg geendet hat und es ist noch kein Ende der Bomben Suche in Sicht. Vermutlich wird es noch Jahrzehnte dauern, bis die letzte Bombe ausgegraben wird.

Vorsicht bei Neubauten

Heute gibt es Vorschriften in Deutschland, an die man sich halten muss, bevor Pläne für Neubauten umgesetzt werden können. Vor dem ersten Spatenstich muss man verschiedene Fragen zur Gegend beantworten, um einen Eindruck über die mögliche Gefahr zu gewinnen.

Beispielsweise wurden an einem Punkt 20,000 Menschen aus Köln evakuiert, als eine Tonnen Bombe in der Stadt entdeckt wurde, während eines Bauprojektes. Erstaunlicherweise war die Bombe in Augsburg von doppelter Größe.

Weitere Evakuierungen

Die Bombe, die in Köln gefunden wurde ist nicht der einzige Fall, bei dem eine Evakuation der Bevölkerung stattfinden musste. Weitere 20,000 Menschen in Dortmund mussten ihre Häuser verlassen, während dort eine Bombe von einer halben Tonne entschärft wurde.

Weiters wurden 45,000 Einwohner von Koblenz evakuiert in 2011, als eine Bombe entdeckt wurde am Boden des Rhine. Glücklicherweise fanden keine dieser Evakuierungen während der Festtage statt, wie es in Augsburg der Fall war.

Die KMBD war verunsichert

Als die KMBD in Augsburg ankam, nahmen sie unter die Lupe, was die Bauarbeiter entdeckt hatten. Es stellte sich heraus, dass die Bombe der “British Royal Air Force” gehört hatte. Sie machten sich um die Sicherheit der

Öffentlichkeit große Sorgen und sie mussten die größte Evakuation seit dem Zweiten Weltkrieg einleiten lassen. Vierundfünfzig Tausend Menschen in Augsburg waren gezwungen zu Weihnachten ihre Häuser zu verlassen.

Die Evakuation

Das Bauarbeiter Team entdeckte die Bombe am 20. Dezember, aber die Stadt wartete bis Weihnachten, um alle Leute zu evakuieren. Dies hatte auch einen Grund. Die Stadtbehörden meinten: “An einem Arbeitstag würde die Evakuation

viel gefährlicher sein, da alle Arbeiten unterbrochen sein würden. An einem Feiertag gibt es viel weniger Verkehr.” Auch wenn das Weihnachtsfest dadurch verloren ging, war Weihnachten der beste Lösungsweg.

Die Bevölkerung aus der Stadt bringen

Um zu versichern, dass die Evakuierung so erfolgreich wie möglich über die Bühne ging, verwendete die Stadt über 100 Busse und Trams. So konnte die Bevölkerung von Augsburg so schnell wie möglich aus der Stadt gebracht werden.

Zur selben Zeit gingen die Polizei und andere Beauftragte die Straßen von Augsburg entlang mit Warnsignalen und Megaphonen, um alle zu benachrichtigen, die von der Evakuierung vielleicht noch nicht gehört hatten.

Die Bombe entschärfen

Um drei am Nachmittag näherten sich zwei Bomben Experten aus Würzburg der Bombe, um sie sicher zu entschärfen. Zu der Zeit wurden nur diese zwei Männer in den Radius von einem Kilometer von der Baustelle gelassen.

Mit allen Stadtbewohnern aus dem Weg, war es an der Zeit sich um die Bombe zu kümmern. Obwohl alle Menschen aus der Stadt verschwunden waren, wäre es ein großer Schaden, wenn die Bombe tatsächlich explodieren würde.

Ein langwieriger Prozess

Das Leben beider Männer war in Gefahr, genauso wie die Sicherheit der Gebäude in der Nachbarschaft. Die zwei Experten arbeiteten unermüdlich daran, um sicherzustellen, dass sie ihre Arbeit erfolgreich erledigen konnten.

Die Experten waren von Mauern und Sandsäcken umgeben, falls die Explosion doch stattfinden würde. Es waren stressige Stunden, aber schlussendlich waren sie erfolgreich. Alle seufzten erleichtert auf, da nichts schief gegangen war.

Weihnachten ging weiter

Glücklicherweise war das Experten Team auf ihrer Mission erfolgreich gewesen und mutig bewiesen sie ihr Können bei ihrer Arbeit. Die Augsburger Bombe war entschärft worden und die Bevölkerung der Stadt durfte in ihre Heimat zurück kehren.

Obwohl es für die meisten ein unglaublich stressiger Tag gewesen war, konnte das Weihnachtsfest nun gefeiert werden. Diese Erfahrung half dabei die Bevölkerung auf derartige Szenarien aufmerksam zu machen, um auch in zukünftigen Situationen richtig zu handeln.