Ein Tier Liebhaber

Jonathan war schon immer ein Tier Liebhaber gewesen. Dieser Tag war nicht der Erste, an dem er auf einer Rettungsmission für ein Tier in Not war. Er liebte die Natur und ging oft durch die Wälder. An diesem Tag würde er einem Tier in Not helfen. Jonathan dachte, dass er bereits alles gesehen hatte.

Immerhin hatte er dutzenden Tieren das Leben gerettet, auch wenn er es nicht mochte ein Held genannt zu werden. Wie konnte man einem Tier in Not denn nicht helfen? Jonathan hatte ein gewisses Talent dafür Tieren zu helfen, ihre Probleme zu identifizieren und er kannte einige Tierärzte in der Gegend.

Ein Hilferuf

Jonathan war auch an diesem Tag auf einem Spaziergang durch die Wälder der Umgebung unterwegs, als er eine Art Hilferuf eines Tieres vernahm. Er blieb stehen, um die Richtung bestimmen zu können. Es war ein leises fiepen und er glaubte einen zurück gelassenen Hund zu erkennen. Jonathan wollte das Tier sofort finden und retten.

Jonathan ging einige Schritte zurück, denn vielleicht war er bereits zu weit gegangen. Aber kurz darauf hörte erneut ein Jammern und es gelang ihm, die Fährte wieder aufzunehmen. Würde er das Tier schnell finden?

Ein armes kleines Ding

Wenige Minuten später schaffte er es das kleine Ding zu erspähen. Es lag auf einem kleinen Moos Bett und es schien sich um einen kleinen weißen Affen zu handeln. Er war noch so jung, dass er seine Augen noch nicht geöffnet hatte.

Jonathan sah sich genauer um, um sicher zu stellen, dass es sich ausschließlich um dieses eine kleine Tier handelte. Immerhin kamen viele Tierspezies normalerweise mit einem ganzen Wurf auf die Welt. Aber er konnte nichts entdecken.

Ist es verletzt?

Jonathan sah sich das Tier einige Minuten lang an und versuchte zu erkennen, ob es eventuell verletzt war. Dem Tier schien nichts zu fehlen, außer der Umstand, dass es alleine war. War es überhaupt ein Affe? Je näher er das Tier betrachtete, desto unsicherer war er sich. Es kam ihm so merkwürdig vor, dass er es in der freien Wildbahn entdeckt hatte.

Es handelte sich um eine ungewöhnliche Situation, die in der Natur eigentlich nie vorkommen würde. Hatte ein anderes Tier dieses Moos Bett für den Affen gebaut? Jonathan fielen viele Szenarien ein, aber sicher war er sich nicht.

Ein Problem des Menschen

Das Nest schien beinahe zu ordentlich, um von einem Tier gebaut worden zu sein. Wenn es aber kein Tier war und unnatürlich wirkte, dann blieb eigentlich nur eine Lösung übrig – ein Mensch. Die große Frage war also,

wer ein hilfloses Jungtier mitten im Wald aussetzen würde? War es überhaupt ein Affe? Jonathan hatte so viele Fragen, aber keine Antworten. Es war ihm sofort klar, dass er etwas tun musste, immerhin war er ein Helfer von Natur.

Zeit für einen Spaziergang

Jonathan hatte eine Tasche dabei und verwendete diese nun, um das Tier sicher zu einem Tierarzt bringen zu können. Er hob den Affen auf und begann seinen Spaziergang zurück zum Auto, das war nämlich ein ganzes Stück entfernt. Jetzt war der Affe in Sicherheit.

Jonathan sah immer wieder nach, ob es dem Tier gut ging. Es sah so aus, als würde der Regen bald über sie herein brechen und er ging schneller, um das Auto zu erreichen. Je genauer er sich das Tier ansah, desto neugieriger wurde er. Obwohl er gedacht hatte, dass es sich um einen Affen handeln musste, war er sich jetzt nicht mehr sicher.

War es überhaupt ein Affe?

Die kleine, zitternde Kreatur war noch sehr jung, daher gab es noch keine Eigenschaften, die sie zuordenbar machten. Sein Gesicht war merkwürdig und Jonathan dachte inzwischen, dass es sich um eine ganz spezielle Art von Affe handeln musste. Er hatte keine anderen Antwort parat.

Eigentlich war es egal, um was es sich handelte, Jonathan wollte sicher gehen, dass es die Hilfe bekam, die es verdiente. Ein Tierheim würde es sicher aufnehmen, aber zunächst musste er einen Tierarzt besuchen, um sicher zu gehen, dass das kleine Tier überlebte.

Am Parkplatz angekommen

Nach wenigen weiteren Minuten war Jonathan endlich am Parkplatz angekommen. Es dauerte nur kurz bis er bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Der Parkplatz war komplett leer. Es waren keine anderen Menschen oder Autos dort – auch sein eigenes Auto fehlte!

Er ging zu der Stelle, an der er sein Auto abgestellt hatte. Kurz dachte er, dass er sich vielleicht täuschte, denn es war ein legaler Parkplatz und er war bestimmt nicht abgeschleppt worden. Dann fand er einen Hinweis.

Zerbrochenes Glas

Er nahm den Parkplatz genauer unter die Lupe und sah, dass sich zerbrochenes Glas am Boden befand. Kleine Fragmente, die er vorher übersehen hatte schienen der Beweis zu sein, dass sein Auto gestohlen worden war. Er war einige Zeit lang im Wald gewesen, also war dies durchaus möglich. Wie konnte er nun zurück in die Stadt kommen – der Regen schien immer näher zu rücken.

Jonathan hatte sein Handy dabei und er entschied sich dazu, die Polizei anzurufen und sein Auto als gestohlen zu melden. Das Tier in seiner Tasche war wichtig, aber um es retten zu können, musste er sich erst um sein Auto kümmern.

Die Polizei

Jonathan erklärte der Polizei welches Auto er hatte, welche Nummerntafel und alle anderen Informationen, die wichtig waren. Die Polizei wollte ihm helfen sein Auto zu finden. Dies war zwar äußerst positiv, doch war er immer noch gestrandet.

Er überlegt kurz zu seiner Wohnung zurück zu kehren, aber die kleine Kreatur in seiner Tasche war viel wichtiger und er musste zuerst einen Tierarzt aufsuchen. Es konnte doch nicht so schwer sein, eine Mitfahrgelegenheit in der heutigen Zeit zu finden, oder?

Keine Taxis

Jonathan hatte die Uber App auf seinem Handy aber niemand hielt sich derart weit von der Stadt entfernt auf. Jonathan störte der Preis zwar nicht, aber niemand schien sich dafür zu interessieren. Er musste ein anderes Taxi rufen. Er erklärte seine Situation, aber auch für die Taxi Gesellschaft schien dieser Weg zu weit zu sein.

Jonathan musste einen Weg finden und rief noch weitere Taxi Unternehmen an in der Hoffnung jemanden zu finden, der ihn abholen würde. Jonathan wurde wütend, als auch sein sechster Anruf missglückte. Inzwischen hatte es zu Tröpfeln begonnen und er wollte nicht in der Kälte stehen bleiben. Er musste etwas drastisches unternehmen.

Autostoppen

Jonathan entschied sich dazu, ein Auto zu stoppen. Es gab zwar nur wenige Autos, die diese Straße entlang fuhren, aber jemand würde irgendwann vorbei kommen müssen. Es war nur eine Frage der Zeit und das Glück holte ihn bereits nach zehn Minuten ein.

Ein Auto war für ihn angehalten und Jonathan erklärte kurz, was mit ihm passiert war und dass er eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt brauchte. Es war beinahe eine unglaubliche Geschichte und er fragte sich, ob die Frau im Auto ihm Glauben schenken würde.

Am Weg in die Stadt

Das Glück wich nun nicht mehr von seiner Seite und die Dame entschied sich ihn mitzunehmen. Sie glaubte seine Geschichte und er durfte ins Auto steigen. Kaum als er sich hingesetzt hatte, hörte er merkwürdige Geräusche vom Rücksitz.

Jonathan erschrak kurz, denn die Frau hatte einen Labrador, der jetzt das kleine Tier in Jonathans Armen untersuchen wollte. Er dachte, dass der Labrador gut gesinnt war und bemerken würde, dass es sich um ein Jungtier handelte, er lag jedoch falsch.

Der Hund war neugierig

Jonathan bemerkte seinen Fehler schnell, als der Labrador anfing zu knurren und alarmierend aggressives Verhalten zeigte. Er zeigte seine Zähne, zumindest bis seine Besitzerin ihn schnell zurück wies. Was hatte der Hund entdeckt?

Jonathan versuchte das kleine Tier zu schützen und drehte sich von dem Labrador weg. Er schloss seine Augen und hoffte darauf, dass der Tierarzt die ganze Situation beleuchten könnte. Der Tierarzt musste sein erster Halt sein, denn er musste die Identität des Tieres bestimmen lassen. Die Dame war freundlich genug, um ihm zum nächst gelegenen Tierarzt zu bringen.

Er wurde ins Behandlungszimmer gebeten

Sie kamen beim Tierarzt an und Jonathan begab sich in den Warteraum. Er musste einen Fragebogen ausfüllen und als er der Rezeptionistin sagte, dass er nicht wusste, um welches Tier es sich handelte, bekam er einen verlorenen Blick von ihr. Die Rezeptionistin informierte Jonathan, dass er vorgezogen wurde, da sich das Tier in schlechter Gesundheit zu befinden schien.

Sie wollte zwar niemanden verärgern, aber das war ein Notfall. Jonathan hielt das Tier in seinen Händen und der Tierarzt deutete auf einen Stuhl, wo er sich hinsetzen konnte. Jonathan erzählte die Geschichte, wie er das Tier gefunden hatte, während der Tierarzt lauschte und Notizen machte. Manchmal würde der Tierarzt unterbrechen und weitere Fragen stellen. Die ganze Situation dauerte nur 10 Minuten, bis Jonathan ohne das Tier ins Wartezimmer geschickt wurde.

Er tätigte einen Anruf

Jetzt war das Tier in Sicherheit und Jonathan konnte seine Aufmerksamkeit anderen Situationen schenken. Zunächst war sein Auto immer noch verschwunden. Jonathan rief die Polizei an, um zu fragen, ob es schon Fortschritte gegeben hatte, und war verwundert, als er zu einer anderen Abteilung weiter geleitet wurde.

Sein Auto war gefunden worden. Anscheinend war der Dieb mit dem zerbrochenen Fenster in die Stadt gefahren und die Polizei konnte den Dieb aufhalten. Der Dieb hatte natürlich keine Papiere und das Auto wurde in Gewahrsam genommen – kurz darauf hatte Jonathan angerufen!

Er legte auf

Jonathan war überrascht all diese Information so schnell zu erhalten, aber er war froh, dass ein Ende in Sicht zu sein schien. Es gab noch einige weitere Schritte, die er verfolgen musste, wie beispielsweise seine Versicherung zu verständigen. Aber bevor er eine Chance dazu hatte, spürte er, wie ihm jemand auf die Schulter Tippte. Es war der Tierarzt.

Jonathan entschuldigte sich, denn er war ein bisschen verwirrt, was der Tierarzt erkannte. Bald würden alle seine Fragen beantwortet werden. “Ich weiß, es war nicht Ihre Absicht, aber Sie haben einen großen Fehler gemacht, als sie dieses Tier hier her gebracht haben.”, sagte der Arzt.

Eine Erklärung

Jonathans Blick der Verzweiflung wurde immer Größer, als der Arzt erklärte, was hier vor sich ging. Es stellte sich heraus, dass das kleine Tier tatsächlich in Lebensgefahr schwebte und dass es nichts gab, was der Tierarzt hätte tun können um es zu retten. Aber das war noch nicht der schlimmste Teil. Das Tier stellte nämlich eine große Gefahr für die anderen Tiere der Klinik da.

Der Arzt erklärte, dass das Tier einen Infekt mit einem unglaublich ansteckenden Virus hatte. Dies war nicht nur ansteckend, sondern auch tödlich, wenn man es nicht früh genug entdeckte, was auch bei diesem kleinen Kurzkopfgleitbeutler der Fall war.

Kein Affe

Jonathans Augen weiteten sich, und er musste beinahe lachen, da die Situation derart absurd war. Er wusste, dass es sich nicht um einen Affen gehandelt hatte. Er hatte aber auch nicht an einen Kurzkopfgleitbeutler gedacht. Der Tierarzt erklärte weiters. Der Virus, den der Kurzkopfgleitbeutler in sich trug war dem Tierarzt gut bekannt, denn besonders in den letzten Wochen gab es immer häufiger Fälle. Besonders häufig sind Waschbären, Hasen, Kurzkopfgleitbeutler, Meerschweinchen und Hamster betroffen.

Jonathan war sich bewusst, was er getan hatte. Der Tierarzt beruhigte ihn und erklärte, dass sie den Kurzkopfgleitbeutler von den anderen Tieren abgesondert hatten. Dennoch mussten Jonathan und der Tierarzt sich duschen und neue Kleidung anziehen, um den Virus nicht weiter zu verteilen. Glücklicherweise war der Virus nicht auf den Menschen übertragbar, was eine große Erleichterung für Jonathan war. Der Arzt erklärte, dass er nun alle anderen Tiere darauf testen musste, um sicher zu stellen, dass sich niemand angesteckt hatte.

Zurück zu dem merkwürdigen Tag

Wenige Stunden später waren alle Tests durchgeführt. Der Arzt verkündete, dass es zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Infektionen gab. Leider hatte sich die Situation des Baby Kurzkopfgleitbeutler inzwischen verschlechtert und nur wenig später verstarb er letztlich. Dieser Tag war wirklich merkwürdig und aufregend gewesen. Jonathan denkt immer wieder über die Situationen nach, in denen er sich befunden hatte.

Jetzt im Nachhinein war es Jonathan klar, dass er den Waschbären im Wald lassen hätte sollen. In dem Moment war es ihm aber unmöglich gewesen ein hilfloses Tier zurück zu lassen. Und auch jetzt war er froh, dass er alles gegeben hatte, um das Tier zu retten. Er war stolz darauf. (Diese Geschichte wurde aus Unterhaltungsgründen erfunden.)