Einen Plan brauchen

Die 18-jährige Ginny hatte kein Ahnung, was ihr eines Tages passieren würde. Sie wollte einfach nur in den Wald gehen, aber ihre Großeltern, mit denen sie lebte, erlaubten ihr das unter keinen Umständen. Es war so, als wüssten sie etwas, das Ginny nur erahnen konnte. Also brauchte sie einen Plan.

Sie hatte diesen Trip schon seit Wochen geplant, seit sie davon gehört hatte, dass ihre Großeltern selbst weg fuhren. Ginny hatte wenig Erfahrung mit den Wäldern und es gab noch viele Dinge, die ihr neu waren. Ihre geringe Erfahrung bedeutete, dass viel schief laufen konnte und sie musste drastische Schritte einleiten.

Es könnte gefährlich sein

Es war ein großer Schritt für Ginny und ehrlich gesagt schien es ein furchtbarer Plan zu sein. Es wäre besser gewesen, einfach nur einen Tag im Wald zu verbringen. Sie jedoch, wollte im Wald übernachten und sie hatte keine Ahnung, was sie zu erwarten hatte. Ginny hatte es sich jedoch in den Kopf gesetzt und nun würde sie niemand mehr davon abbringen können.

Ginny erkannte das Gefahrenpotenzial ihres Plans und beschloss eine Person über ihren Ausflug zu informieren: Dave. Dave war ein merkwürdiger Typ und Ginny hatte ihn schon immer als schrullig empfunden. Sie dachte, dass er sich etwas in sie verliebt hatte, aber Dave hatte viel Erfahrung in den Wäldern und Ginny empfand es als klug, ihn um seinen Rat zu bitten. Eines Tages nach der Schule ging sie auf Dave zu und fragte ihn um seine Hilfe.

Er wollte mit kommen

Dave sagte ihr alles, was sie wissen musste, aber er drückte ebenso seine Sorge aus, dass Ginny in Gefahr sein würde. Er bot an den Ausflug mit ihr gemeinsam zu machen. Ginny lehnte ab, denn das war eine Erfahrung, die sie alleine machen wollte. Dave war nicht froh über ihre Antwort, aber er sagte Ginny, dass er ihre Entscheidung akzeptierte.

Nach drei Wochen der Planung hatte Ginny alles zusammen gesammelt, das sie für ihren Trip brauchen würde. Sie brachte eine Hängematte, Materialien, um ein Feuer entzünden zu können und noch vieles mehr. Nur um sicher zu gehen, brachte sie ein scharfes Messer, sie wusste nicht, ob sie es überhaupt benötigen würde.

Bereit um los zu legen

Ginny hatte ihre gesamte Ausrüstung unter ihrem Bett versteckt und sie hoffte, dass ihre Großeltern sie nicht finden würde. Als der Tag endlich gekommen war, war sie sofort bereit los zu legen. Sie konnte es gar nicht erwarten. Sie wachte aufgeregt auf, denn heute würde ihr Ausflug los gehen – sie war vorbereitet.

Dieser Morgen hätte sich nicht länger ziehen können, denn es dauerte einige Zeit, bis sich die Großeltern verabschiedet hatten und das fühlte sich dieses Mal einfach langsamer an. Dann, um etwa 4 am Nachmittag entschied sie sich los zu legen.

In Freiheit

Sobald das Auto der Großeltern außer Sicht war, zog sich Ginny ihre Wanderschuhe an und holte ihre Taschen unter dem Bett hervor. Sie überprüfte erneut, ob sie alles gepackt hatte und nahm ein paar frische Früchte aus der Frucht Schüssel. Sie schloss die Tür hinter sich und stand kurz still. Der Moment war endlich gekommen – ihre Freiheit und ihr Abenteuer hatten auf sie gewartet.

Der erste Teil ihres Trips war sehr einfach, sie kannte den Teil des Waldes gut. Sie wollte jedoch weiter gehen, als sie es jemals zuvor geschafft hatte. Ginny hatte geplant den ersten Tag in der bekannten Umgebung zu verbringen, dies schien eine weise Entscheidung zu sein. Als es dunkel wurde, beschloss sie ihr Lager aufzuschlagen.

Feuer machen

Glücklicherweise war es nicht kalt, aber Ginny beschloss trotzdem, ein Feuer zu machen. Sie sammelte trockene Äste und Steine, um ein abgegrenztes Lagerfeuer zu bauen. Dann nahm sie ihre Hängematte hervor und suchte zwei passende Bäume, um sie aufzuspannen. Ginny hatte ebenso Nahrung gebracht, die sie nun zubereiten konnte. Morgen würde es in ihrer Hand liegen, weitere Nahrung in der Umgebung zu sammeln.

Sie saß am Feuer und Ginny überkam am merkwürdiges Gefühl. Sie war aufgeregt endlich ihren Traum leben zu können, aber auch die Angst saß ihr in den Knochen. Sie war ganz allein, aber manchmal fühlte es sich so an, als würde sie jemand beobachten. Sie wusste, dass ihr Ausflug viele Gefahren barg, aber das Geräusch des Feuers beruhigte sie und bald schlief sie ein.

Was war dieses Geräusch?

Eineinhalb Stunden später, wurde Ginnys Schlaf von einem merkwürdigen Geräusch unterbrochen. Sie hörte, wie einige Äste zerbrachen und sie setzte sich in ihrer Hängematte auf. Das Feuer war inzwischen ausgegangen und sie nahm ihre Taschenlampe in die Hand. Schnell fand sie heraus, dass sie die Batterien nicht gewechselt hatte und nun in der Dunkelheit sitzen musste.

Ginny hatte Angst, denn sie konnte das Geräusch nicht identifizieren. Sie bemerkte, dass ihre Herzschlag schneller geworden war und ihre Hände zitterten. Sie glitt aus der Hängematte und näherte sich den Überresten ihres Feuers. Sie legte einige Zweige nach und schaffte es, das Feuer erneut zum Lodern zu bringen.

Es war ein Reh

Als das Feuer größer wurde, konnte sie in der Ferne erkennen, was sie vorhin aufgeweckt hatte. Ein Reh spazierte vorbei und als das Tier das Feuer erkannte, rannte es sofort weg. Ginny entschied sich dazu, noch etwas länger wach zu bleiben, und das Feuer zu vergrößern.

Ginny überkam die Müdigkeit und nachdem sie die restlichen Zweige in das Feuer gelegt hatte, widmete sie sich erneut ihrer Hängematte. Sie hoffte, dass sie genug Schlafen konnte, um am nächsten Tag frisch und munter in ihr Abenteuer starten zu können.

Der Tagesanbruch

Der neue Tag kündigte sich mit einigen Sonnenstrahlen an, die durch die Äste schimmerten und schließlich auf Ginnys Gesicht landeten. Sie wachte auf und hörte die Geräusche des Waldes – Vogel Gezwitscher und eine kühle Briese, die durch die Äste wehte. Ginny war glücklich und hatte genug Energie, um weiter zu wandern.

Der zweite Tag hatte gut angefangen. Nachdem sie etwa eine Stunde gewandert war, erreichte sie einen Punkt im Wald, an dem sie noch nie gewesen war. Sie sah sich um und genoss die Schönheit der Natur. Trotz all des Glücks das sie empfand, hatte sie immer noch ein anderes Gefühl im Nacken sitzen…

Abstecher zum Wasserfall

Nach zwei Stunden der Wanderung brauchte Ginny eine Pause. Sie hatte einen Platz mit einer wunderbaren Aussicht gefunden. In der Ferne erkannte sie einen kleinen See mit einem Wasserfall. Nachdem sie so viel gewandert war, würde ihr ein Bad im kalten Wasser gut tun. Sie plante, sich dem See und dem Wasserfall zu nähern.

Ginny machte sich in die richtige Richtung auf, darauf hoffend, dass es nicht zu lange dauern würde, bis sie dort ankam. Etwa nach einer Stunde sah sie jedoch etwas vollkommen Anderes. Dort, in der Mitte der Wälder, war etwas, das Ginny dort mit Sicherheit nicht erwartet hatte – ein Auto. Es sah so aus, als hätte es noch nicht all zu lange dort gestanden, maximal wenige Tage.

Das Auto untersuchen

Ginny war überrascht. Was hatte ein Auto hier zu suchen? Und warum war es zurück gelassen worden? Sie beschloss die Sache genauer zu untersuchen, vielleicht würde sie im Auto etwas finden, das ihr bei ihrem Abenteuer helfen konnte. Sie näherte sich langsam dem Auto, das einzige Geräusch war das Knacksen der Äste unter ihren Füßen.

Ginny war ängstlich, aber sie wollte unbedingt wissen, was es mit dem Auto auf sich hatte. Sie näherte sich dem Auto, aber hörte keine merkwürdigen Geräusche. Das Auto war etwas schmutzig und es war nicht leicht, durch die Fenster zu blicken. Sie wischte den Dreck von dem Fenster der Beifahrerseite. Dann entfuhr ihr ein Schrei und sie begann zu rennen.

Um ihr Leben rennen

Ginny rannte weiter und schneller, als sie es je zuvor getan hatte. Ihr ging der Atem aus, aber das war ihr jetzt egal. Ihr Adrenalin regelte ihren Fluchtinstinkt. Was sie gerade gesehen hatte, schockierte sie. Sie konnte nicht genau sagen was es war, aber jede Zelle in ihrem Körper befahl ihr, die Flucht zu ergreifen.

Als sie weit genug entfernt war, blieb sie stehen. Sie wusste, dass sie nicht für immer laufen konnte. Tatsächlich war sie sich nicht sicher, warum sie überhaupt weggelaufen war. Sie war sich nicht einmal sicher, was sie gesehen hatte. Ihre Neugierde war zu groß, um die Situation zu ignorieren und sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, um zum Auto zurück zu kehren.

Zurück kommen

Sie war noch immer unsicher, ob sie überhaupt zurück kehren sollte. Aber sie wollte sich erneut ansehen, was sich im Auto befand. Im ersten Moment sah es wie ein wildes Tier aus, aber da die Türen geschlossen waren, musste sie sich nicht bedroht fühlen, oder?

Ginny kam dem Auto erneut näher und als sie nur wenige Meter vom Auto entfernt war, erkannte sie nun, was sich im Auto befand. Ein Hund bellte ihr entgegen. Ginny war sich nun sicher, dass sie nicht in Lebensgefahr schwebte, wie sie zunächst angenommen hatte. Der Hund würde ihr vermutlich nichts tun.

Angesicht zu Angesicht

Ginny stand neben dem Auto und sah dem Hund nun ihn sein kleines Gesicht. Sie fragte sich, warum sie so Angst gehabt hatte. Möglicherwiese war der Hund so unerwartet erschienen, dass sie sich erschrocken hatte. Die Frage war nur, was sie nun tun sollte? Es wurde bereits dunkel und nun musste sie sich nicht nur um sich selbst kümmern.

Ginny beschloss, den Hund mitzunehmen, denn sie konnte ihn unmöglich im Auto zurück lassen. Sie musste schön langsam einen Ort zum Schlafen finden. Sie sah sich das Auto genauer an, um andere Gefahren ausschließen zu können. Dann beschloss sie, selbst im Auto zu schlafen. Morgen würde ein sehr langer Tag werden.

Wenig Schlaf

Ginny viel es nicht leicht in dieser Nacht einzuschlafen. Ihre Situation war einfach nur verrückt – plötzlich hatte sie einen Hund und schlief in einem fremden Auto. Immer noch hatte sie das Gefühl, dass sie nicht alleine war. Obwohl sie innerlich keine Ruhe fand, schlief sie schließlich mit dem Hund auf ihrem Schoß ein.

Am nächsten Morgen sah sich Ginny im Auto um, um vielleicht Hundefutter zu finden. Glücklicherweise fand sie tatsächlich ein Behältnis mit Hundefutter, dass sie dem Streuner direkt zu Fressen gab. Es sah so aus, als hätte er in Tagen nichts zu Essen bekommen. Jetzt musste sie einen Plan schmieden, ihr Abenteuer mit einem Hund fortzusetzen.

Weiter zum Wasserfall

Sie wollte zu ihrem ursprünglichen Plan zurück kehren, als wählte sie dieselbe Route, wie zuvor – in Richtung des Wasserfalls. Ginny wollte sich nicht nur endlich waschen, sondern benötigte außerdem dringend Wasser für den Hund.

Ginny machte sich auf den Weg und ohne es zu hinterfragen, folgte ihr ihr neuer Gefährte, bis sie den Wasserfall erreichten. Ginny war froh, dass sei endlich Wasser gefunden hatte. Das Wasser war klar und sauber. Sie fing an sich auszuziehen, denn sie wollte sich waschen. Dann erstarrte sie kurz, denn das Gefühl beobachtet zu werden, hatte sie seit dem ersten Abend nicht mehr im Stich gelassen.

Erleichterung

Ginny entschied sich, hinter einem Stein zu stehen, dort fühlte sich sich unbeobachtet. Der Hund genoss das Wasser, als hätte er noch nie in seinem Leben ein Bad genommen. Als Ginny sich gesäubert hatte, zog sie sich wieder an und ging weiter. Sie wusste nicht, dass ihre lange Reise erst begonnen hatte.

Ginny hatte ihren Mut wieder gefunden und fühlte sich nun wieder besser. Obwohl sie wusste, dass es noch so viel zu entdecken gab, hatte sie sich beschlossen, mit dem Hund nach Hause zurück zu kehren. Sie war so Energie geladen, dass sie anfing einen Teil des Weges zu laufen und der Hund machte freudig mit. Dann passierte etwas Schlimmes…

Verletzter Knöchel

Ginny sprang über einen Baumstamm, sie rutschte aus und landete seitlich. Sie schrie auf, denn sofort spürte sie, wie ihr Knöchel schmerzte. Da saß sie nun, mit einem Hund, in den Wäldern. Ihr zu Hause war mindestens 6 Stunden entfernt und das würde ihr mit einem gebrochenen Knöchel nicht möglich sein. Sie brauchte dringend Hilfe.

Ginny erfasste die Panik, wie würde sie ihr Abenteuer fortsetzen können? Sie konnte niemals alleine nach Hause kehren. Der Hund erkannte, dass Ginny in Gefahr steckte und legte sich neben sie, um ihr Beistand zu leisten. Plötzlich hörte Ginny, wie sich ihr Schritte näherten. Angst über kam sie und schnell ergriff sie das Messer, das sie mitgebracht hatte.

Ein bekanntes Gesicht

Ginny erkannte plötzlich, wer sich ihr näherte, es war Dave, den sie einige Tage zuvor um Hilfe gebeten hatte. Nun kamen ihr alle möglichen Gedanken in den Sinn – wie konnte er plötzlich vor Ort sein? War er ihr gefolgt? Hatte er sie ständig beobachtet? Bevor sie etwas sagen konnte, saß er neben ihr und untersuchte ihren Knöchel.

Ginny versuchte, sich von ihm zu entfernen. Sie wollte zuerst einige Antworten hören. “Was tust du hier?”, fragte sie verstört. “Hast du mich verfolgt?” Dann sagte Dave: “Beruhige dich, ich werde dir später alles erzählen, aber zunächst müssen wir deinen Knöchel versorgen.”, sagte er und er nahm einen erste Hilfe Beutel hervor.

Den Knöchel fixieren

Nachdem sie eine Bandage am Knöchel angebracht hatten, wurde nun klar, dass das Knöchel nicht gebrochen war. “Als du mich um Hilfe gebeten hast, habe ich realisiert, dass du keine Ahnung hast, in welche Gefahr du dich begibst. Ich wollte sicher gehen, dass du auch wieder aus dem Wald zurück kommst.”, sagte Dave. Ginny fing zu weinen an. Sie sagte: “Ich habe mich so unsicher gefühlt, da ich geglaubt habe, dass ich beobachtet werde und das ist allein deine Schuld!”

Dann sagte sie: “Aber ich bin dankbar, dass jetzt hier bist. Ohne dich, wäre ich vermutlich nicht zurück gekommen.” Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg und Ginny hatte nicht nur wertvolle Erfahrungen gemacht, sondern auch einen Hund gerettet, der ihr bei zukünftigen Abenteuern zur Seite stehen würde.

Diese Geschichte wurde aus Unterhaltungsgründen frei erfunden.