Täglich passieren die merkwürdigsten Dinge. Wir berichten Dir heute von Lena, einem sechsjährigen Mädchen, welches der Zahnfee Überstunden beschert hat. Schau Dir an, wie aus ein großes Drama doch noch zu einem Happy End wurde.

Alles begann mit einer Reise. Lauren Larmon und ihre sechsjährige Tochter Lena hatten eine Flugreise von New York nach South Carolina geplant. Noch deutete nichts darauf hin, dass einige Tage später ganz Amerika über diese Reise sprach.

Ein kleines Schläfchen

Wie viele Sechsjährige, war auch Lena überwältigt von den Eindrücken. Da war einerseits die freudige Aufregung zu fliegen, andererseits aber auch der Stress durch die vielen schlecht gelaunten und sehr unfreundlichen Erwachsenen.

Nach einiger Zeit wurden die anfangs so spektakulären Wolken langweilig und Lena beschloss, ein kurzes Nickerchen zu machen. In der angespannten Stimmung in der Kabine hatte sie keine Lust zu spielen oder sich mit ihrer Mutter zu unterhalten.

Ein Nickerchen mit Folgen

Als Lena nach etwa einer ganzen Weile wieder aufwachte, spürte sie, dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas war anders als sonst. Ihre Zunge fühlte sich anders an, so komisch. Dann erkannte sie, was es war.

Ihre Zunge blieb immer wieder an einer Zahnlücke hängen. Eine Zahnlücke, die vorm Einschlafen noch nicht dagewesen war. Die Sechsjährige bemerkte erschrocken, dass ihr  ein Milchzahn ausgefallen war. Ihr allererster verlorener Zahn!

Wo war der Zahn?

Obwohl sie sich gleich zu Beginn freute, ihren ersten Zahn verloren zu haben, drohte die Stimmung schnell zu kippen. Lena wunderte sich, wohin der Zahn verschwunden war. Als sie ihn nicht finden konnte, wurde sie wütend.

Lauren erkannte, dass die Situation drohte, aus dem Ruder zu laufen. Lena wollte ihren ersten verlorenen Zahn unbedingt jetzt und sofort wiederfinden. Doch wie sollten sie in einem großen Flugzeug einen kleinen Zahn finden?

Lena erinnert sich an die Geschichte

Die Auflösung dieser Frage interessierte die Menschen in den gesamten USA brennend. Lena und ihre Mutter Lauren wurden daher sogar in die Fernsehshow Good Morning America eingeladen.

Alle wollten hören, wie Lena die Geschichte um ihren ersten verlorenen Zahn erzählte. Sie begann: „Ich habe im Flugzeug geschlafen. Meine Mutter hat mich geweckt … und wir wollten unsere Koffer abholen“.

Lena fragt nach der Zahnfee

Weiter beschrieb Lena, wie sie festgestellt hatte, dass etwas nicht stimmte, dass etwas anders war, und wie sie zuerst dachte, etwas sei mit ihrer Zunge nicht in Ordnung, um dann die Zahnlücke zu spüren.

„Und ich sagte: ‚Mama, Mama, ich glaube, mein Zahn ist ausgefallen.’“ Lenas Mutter ergänzte an dieser Stelle mit einem sanften Lächeln im Gesicht: “Dann hörte ich Lene etwas ganz Wundervolles sagen. Sie fragte: „Fliegen Zahnfeen überhaupt Economy?“”

Lena hätte nicht gedacht, dass ihr Zahn ausfallen würde

Lena hatte bereits seit einigen Tagen gewusst, dass ihr Zahn wackelig war. Doch die Sechsjährige dachte, dass sie noch wesentlich mehr Zeit hätte, bevor er herausfallen würde.

Sie und ihre Mutter waren bereits seit ein paar Tagen auf einer Reise zu Verwandten quer durch die USA unterwegs, und es gab keine Anzeichen dafür, dass der Zahn schon bereit war, ganz herauszufallen.

Aussteigen!

Da Lauren ihre Tochter erst kurz vor der Landung geweckt hatte, mischte sich die Aufregung um den ersten ausgefallenen Zahn mit der Hektik eines gelandeten Flugzeugs. Alle Menschen wollten nur eins: aussteigen.

Lauren und Lena wurden von den übrigen Passagieren quasi aus dem Flugzeug geschoben. Erst in der Ankunftshalle hatte Lauren Gelegenheit, sich Lena genauer anzusehen. Es fehlte ein Zahn im Unterkiefer.

Lena weint

Lena wollte unbedingt zurück ins Flugzeug und weiter nach ihrem fehlenden Zahn suchen. Erst jetzt wurde Lauren klar, dass sie sich im Flugzeug von den anderen Passagieren nicht so hätte drängen lassen sollen.

Lauren atmete tief durch. Es half nichts. Die beiden drehten sich um und versuchten, zurück in das Flugzeug zu gelangen. Leider hatte der Sicherheitsdienst die Türen bereits geschlossen.

Die Hoffnung war fast verloren

Lena war nun völlig am Boden zerstört. Für die sechsjährige brach eine Welt zusammen. Sie hatte sich ja schon seit Tagen überlegt, wie es wäre, wenn die Zahnfee den Zahn holen würde.

Ohne Zahn kam doch sicher auch keine Zahnfee. Die kleine Lena begann bitterlich zu weinen. Später erzählte Lena Reportern: „Ich dachte: ‚Wir werden meinen Zahn nie wieder finden!’“

Der Pilot

Lena kannte alle Geschichten rund um die Zahnfee. Seit Jahren wartete sie gespannt auf den Tag, an dem auch sie Besuch von der Zahnfee bekommen würde. Die Anspannung war in den letzten Tagen sogar noch gestiegen, seit der Zahn wackelte.

Das Bodenpersonal war mittlerweile auf die laut weinende Lena aufmerksam geworden und erkundigte sich, wie sie helfen konnten. Nachdem sie Lenas Geschichte gehört hatten, informierten sie den Piloten.

Kapitän Josh eilt zur Rettung

Nach einem Flug mit 300 schlecht gelaunten Erwachsenen war der Hilferuf der sechsjährigen Lena genau das, was Captain Josh Duchow von United Airlines brauchte, um seine Stimmung aufzuheitern.

Gerne war er bereit, zu helfen. Er hatte die Idee, der Zahnfee einen Brief zu schreiben, in dem er erklärt, was mit Lenas Zahn passiert ist. Lena war sich nicht sicher, ob das funktionieren würde.

Der Brief an die Zahnfee

Captain Josh schrieb einen kurzen Brief, in dem er erklärte, warum für die Zahnfee kein Zahn unter Lenas Kissen liegen würde. Er bat die Zahnfee, den Brief als Ersatz für den Zahn zu akzeptieren.

„Liebe Zahnfee, Lena ist auf ihrem Flug nach Greenville ein Zahn ausgefallen. Bitte akzeptiere diese Bestätigung als Ersatz für den leider verlorenen Zahn.“ Er unterschrieb mit „Captain Josh“.

Lena war skeptisch

Lena hatte große Zweifel. Jeder wusste, dass die Zahnfee nur an Zähnen interessiert war, nicht an Briefen. Sie war ja nicht der Weihnachtsmann. Bei der Zahnfee gab es Geld gegen Zahn, das war schon immer so.

Lena wollte den freundlichen und hilfsbereiten Piloten aber nicht enttäuschen. Er meinte es ja gut und wollte ihr helfen. Daher wollte sie seine Gefühle nicht verletzen und bedankte sich für den Brief.

Die Zahnfee antwortet

Wieder zu Hause angekommen, legte Lena anstelle des verlorenen Zahns den Brief von Captain Josh unter ihr Kopfkissen. Sie seufzte dabei, denn sie war sicher, die Zahnfee würde nicht darauf eingehen.

So viele Kinder hatten schon versucht zu schummeln, um Geld von der Zahnfee zu bekommen, ohne dafür einen eigenen Zahn unters Kissen zu legen. Doch zu Lenas großer Überraschung war der Brief am nächsten Tag verschwunden und stattdessen lag da nun eine Antwort der Zahnfee.

Eine verständnisvolle Zahnfee

Die Zahnfee war offenbar verständnisvoll. Zwar hatte sie kein Geld unter dem Kopfkissen gelassen – Lena hatte ja auch keinen Zahn hinterlegen können – doch die Nachricht machte Lena dennoch sehr glücklich.

Die Zahnfee hatte geschrieben: „Liebe Lena, bitte mache Dir keine Sorgen. Es ist in Ordnung, dass Du Deinen Zahn im Flugzeug verloren hast. Ich werde ihn für Dich suchen. Putz Dir weiterhin gut die Zähne!“

Ein erster Erfolg

Am Tag, an dem Lena die Antwort der Zahnfee erhalten hatte, platze sie fast vor Freude. Sie machte ein Foto der Nachricht und schickte sie ganz aufgeregt an all ihre Freunde und Freundinnen.

Geld bekamen viele Kinder von der Zahnfee. Viele Freunde von ihr hatten bereits einen Zahn verloren und an die Zahnfee verkauft. Aber eine handgeschriebene Nachricht der Zahnfee, das war etwas Besonderes.

Ein doppelter Erfolg

Lena hatte eigentlich gedacht, die Sache wäre damit erledigt. Die Zahnfee würde sich selbst darum kümmern, den Zahn zu finden. Lena war klar, dass sie für diesen Zahn kein Geld bekommen würde, denn sie konnte ihn ja eben nicht übergeben.

Umso größer war die Freude am nächsten Morgen. Da lag nun nämlich ein nagelneuer 5-Dollar-Schein unter Lenas Kissen. Neben dem Geldschein lag eine weitere Nachricht der Zahnfee.

Zahn offiziell gefunden

In ihrer zweiten Nachricht berichtete die Zahnfee der kleinen Lena, dass ihre Helfer den verschwundenen Zahn nach einer gründlichen Suche in Captain Josh’s Flugzeug gefunden und an die Zahnfee übergeben hatten.

Da der Zahn nunmehr ordnungsgemäß in den Besitz der Zahnfee gelangt war, war die Auszahlung der üblichen 5-Dollar Prämie fällig. Die Zahnfee dankte Lena und erinnerte nochmals daran, sich immer gründlich die Zähne zu putzen.

Ein Happy End

Captain Josh ist nicht nur Pilot, sondern ein Held des Alltags. Dank seiner schnellen Auffassungsgabe und seinem Brief an die Zahnfee, konnte Lena ihren ersten ausgefallenen Zahn doch noch verkaufen.

Die Freude, die Lena empfand, war ansteckend. Das kleine Mädchen, das seit Jahren von der Zahnfee träumte, hatte nun eine ganz eigene Zahnfee-Geschichte, die sie später bestimmt auch mit ihren Kindern teilen würde.