Einfach peinlich

Benjamin konnte nicht glauben, was passiert war. Er stand komplett still und konnte sich nicht bewegen. Wie konnte sein Nachbar ihm dies nur antun? Da waren hunderte an Autoreifen in Benjamins Garten und obwohl es nicht schön aussah, gab es einen Grund dafür.

Er wollte seine Rache üben. Er wollte, dass sein Nachbar sich genauso gepeinigt fühlte, wie er in diesem Moment. Benjamin hatte keine Ahnung, dass er zwei Jahre später seine Rache tatsächlich bekommen würde. Sein Nachbar konnte dies nicht kommen sehen!

Ein netter Mann

Benjamin Smith war ein ganz normaler Mann in einem kleinen Dorf. Er arbeitete als Tischler und er war recht gut in seinem Job. Alle Leute in der Gegend wussten, wer er war und das hatte auch einen Grund.

Er war ein besonders freundlicher Mann, der sich immer um Andere kümmerte. Er würde nie davor zurück schrecken, jemandem zu helfen. Er hatte eine gute Verbindung mit der Realität, aber er hatte nie erwartet, was die Zukunft für ihn bereit hielt.

Hart Arbeiten

Benjamin schaffte es sich ganz alleine zu erhalten. Er legte jeden verdienten Groschen zur Seite, um seine Miete und seine Rechnungen immer pünktlich begleichen zu können. Am Ende des  Monats, würde er wenig Geld

für sich selbst übrig haben. Er wusste aber auch wie es sich anfühlte, zu wenig Geld verdient zu haben. Bald, würde Benjamin über einige gebrauchte Reifen stolpern und eine Chance sehen, die nicht jeder von Anfang an wahrnehmen konnte.

Etwas merkwürdiges

Es war ein warmer, sonniger Morgen und Benjamin machte sich auf seinen Spaziergang, den er jeden Samstag machte. Er schlenderte durch das Dorf, als er plötzlich etwas merkwürdiges bemerkte.

In jeder Straße durch die er ging, schienen gebrauchte Autoreifen zu liegen, die offensichtlich jemand loswerden wollte. Bald würde Benjamin realisieren, dass diese Autoreifen sein Leben verändern würden.

Der Anfang

Schnell nahm Benjamin einen der Reifen und rollte ihn zurück nach Hause. Es war ein schwerer Reifen und er musste seine ganze Kraft verwenden, um ihn transportieren zu können. Die Menschen an der Straßenseite wunderten sich über sein Vorhaben. Was hatte der Mann im Sinn?

Benjamin schien den Leuten keine Aufmerksamkeit zu schenken, als er seine Mission weiter verfolgte. Die Leute zeigten auf ihn und starrten ihn an, aber das war ihm sichtlich egal. “Diese Leute starren und haben keinen Plan, was gerade vor sich geht.”, dachte Benjamin bei sich.

Im Dorf wurde geredet

Tage vergingen und Benjamin arbeitete immer noch daran, langsam die Autoreifen nach Hause zu bringen. Er fing an sie im Garten aufeinander zu stapeln. Was konnte der Grund für sein Verhalten sein?

Die Menschen aus dem Dorf konnten ihn nicht verstehen. Keiner von ihnen wusste, was er damit vor hatte. “Warum würde jemand einen dreckigen, alten Reifen mitnehmen?” Die Leute fingen zu reden an. Sie verstanden nichts, doch er war sich seiner Sache sicher.

Der Garten

Nachdem einige Tage vergangen waren, war Benjamins Garten nun komplett mit Reifen gefüllt. Sein Garten war ohnehin klein, aber mit den ganzen Reifen die verteilt herum lagen, schien der Garten nun winzig zu sein.

Es war kein schöner Anblick, aber das war Benjamin egal. Er wusste, dass es sich am Ende auszahlen würde. Es gab aber noch eine weitere Person, die das Vorhaben nicht verstand und mit Benjamins Garten besonders unglücklich war.

Fürchterlich unfreundlich

Benjamin hatte einen Nachbarn, namens Antony. Er war nicht besonders glücklich mit den Reifen in Benjamins Garten. Oft witzelte er über Benjamin, wenn er ihn gerade bei der Arbeit erwischte. Er meinte mit einem Lächeln im Gesicht: “Dein Haus scheint nicht groß genug zu sein.”

Seine Worte führten dazu, dass sich Benjamin gepeinigt fühlte. Er würde dies natürlich nie zeigen, aber oft verletzten ihn die Worte seines Nachbarn. Bald würde Antony bereuen, wie er Benjamin behandelt hatte.

Materielle Besitztümer

Benjamin war in einer Welt ohne luxuriöse Besitztümer aufgewachsen. Seine Familie war arm und konnte es sich kaum leisten, Essen auf den Tisch zu bringen. Auch in seinem Leben als Erwachsener fühlte er sich oft so,

als konnte er nie eine Pause einlegen. Als sein Nachbar anfing, schlecht über ihn und sein kleines Haus herzuziehen, konnte Benjamin nicht mehr damit umgehen. Er war bereit seinem Nachbarn zu beweisen, was wirklich in ihm steckte.

Seine Zeit war gekommen

Benjamin arbeitete zwar hart als Tischler aber zwischen den Aufträgen hatte er manchmal mehr Freizeit, als gewöhnlich. Er wollte etwas nützliches mit seiner Freizeit anfangen und er widmete sich Experimenten

mit Designs und Möbelstücken. An einem Freitag Nachmittag war die Zeit nun endlich gekommen. Benjamin arbeitete an seinem neuen Plan. Niemand hatte es kommen gesehen, doch nun war es endlich so weit.

Endlich fertig

Benjamin hatte die Wochenenden damit verbracht richtig viel Arbeit in seine neue Idee zu stecken und er arbeitete ununterbrochen an einem neuen Design. Dafür verwendete er die Reifen, für die niemand sonst einen Nutzen hatten.

Als er endlich damit fertig war, entkam ihm ein Seufzer der Erleichterung und er wischte sich den Schweiß von der Stirn, der ihm in die Augen rannte. Er war endlich fertig! Und das Resultat verschlug den Leuten die Sprache.

Eine Transformation

Benjamin hatte die ungewollten Reifen in Tische, Stühle und Armstühle verwandelt. Das Ergebnis war wirklich außergewöhnlich. Und wie erwartet, kam das neue Design gut bei den Bewohnern des Dorfes an!

Innerhalb eines Jahres, nachdem er seine Produkte vorgestellt hatte, schaffte er es, das vierfache seines ursprünglichen Lohns zu verdienen! Es war unglaublich! Trotz seines Erfolges hatte Benjamin keine Ahnung, dass jemand ihm erneut Steine in den Weg legen würde.

Jemand war nicht glücklich

Benjamin wusste es zu dieser Zeit noch nicht, aber jemand sah im ganz genau auf die Finger, während er alles dafür gab, seinen eigenen Erfolg und Entwicklung in seine eigene Hand zu nehmen und durchzustarten.

Die Person hatte ihn bei jedem seiner Schritte beobachtet. Neid war sicherlich im Spiel, denn Benjamin hatte einen Traum in die Tat umgesetzt. Man kann sich vermutlich schon denken, wer über diese Entwicklungen gar nicht glücklich war.

Zwei Jahre Erfolg

Zwei Jahre kamen und gingen und Benjamins Kreationen befanden sich inzwischen in fast jedem Haushalt des Dorfes. Er war inzwischen in der ganzen Nation bekannt. Leute aus Dörfern, die 100 Meilen entfernt waren kamen, um ein Stück von Benjamins Möbel zu kaufen.

Als Benjamin nach einem arbeitsreichen Freitag sein Handwerk niederlegte, klopfte es an seiner Tür. Er ging zur Tür, um zu sehen wer ihn besuchen kam. Als er sah wer es war, klappte ihm die Kinnlade hinunter.

Ein ungewollter Besucher

Benjamin öffnete die Tür für den unerwarteten Gast. Immer noch konnte er nicht glauben, wer ihn besuchen gekommen war. Es handelte sich um niemand sonst, als Antony. Der Nachbar, der nie ein gutes Wort zu sagen hatte,

war gekommen, um Benjamin zu Hause zu besuchen. Nun stellte sich nur noch die Frage, was er von ihm wollen könnte? Was machte er in seinem Haus? Als Benjamin die Wahrheit herausfand, verstummte er für eine Weile.

Nach Arbeit suchen

“Ich brauch eine Arbeit.”, flüsterte Antony, während er den Augenkontakt mit Benjamin vermied – mit dem Mann, den er zwei Jahre lang durch den Dreck gezogen hatte. “Ich würde deinem Business gerne beitreten.”, sagte er.

Dies zu hören erfüllte Benjamin mit Genugtuung. “Du erwartest wirklich, dass ich dir helfe?”, fragte Benjamin. “Bitte.”, stammelte Antony bettelnd. Aus irgendeinem Grund befand sich nun ein Lächeln auf Benjamins Gesicht.

Was würde er tun?

Benjamin wusste nicht, was er tun sollte. Am liebsten hätte er die Tür vor seiner Nase zugeschlagen und sich wieder seinem Wochenende gewidmet. Aber dann wollte er seinem Nachbarn eine Chance geben – immerhin stand er bettelnd vor einer Tür.

Der Nachbar schien wirklich in einer Zwickmühle zu stecken, sonst hätte er nie über seinen Schatten springen können, um nach einem Job zu fragen. Was Benjamin als nächstes Tat würde den Nachbarn gepeinigt dastehen lasen – er hatte es verdient.

Die beste Rache

Benjamin antwortete mit einem ruhigen “Nein”, und schloss die Tür. Danach ging er zurück in sein Wohnzimmer und genoss ein Fußballspiel auf seinem brandneuem Plasma Fernseher. Benjamin hatte dem Nachbarn vergeben,

hatte seine Handlungen jedoch nie vergessen. Er trank sein eiskaltes Bier und merkte, dass seine Rache besonders süß schmeckte. Benjamin schuldete seinem Nachbarn nichts und das musste auch dem Nachbarn klar werden.

Reue

Antony hatte eine Handlungen bereuen müssen. Das Schicksal hatte sich irgendwann gegen ihn gewendet und nun musste er mit den Konsequenzen leben. Er hatte seinen Job verloren und brauchte nun dringend Hilfe.

Antony hatte geglaubt Benjamin überzeugen zu können, ohne sich jemals für seine Handlungen entschuldigt zu haben. Ohne sich schuldig zu fühlen hatte Antony um Arbeit gebeten. Würde er sich nun doch entschuldigen?

Änderte Benjamin seine Meinung?

Benjamin dachte noch mehrmals über die ganze Situation nach und fand schlussendlich eine gefestigte Meinung, die ihm rechtmäßig erschien. Benjamin erwartete eine Entschuldigung, die ihm seiner Meinung nach auch zustand.

Ob sich Antony von sich aus entschuldigen würde, stand noch in den Sternen. Würde er erkennen, was sein Fehler gewesen war und würde Benjamin seinen Gefühlen treu bleiben und ihm tatsächlich einen Job anbieten? Das würde nun die Zukunft zeigen.