Viermal war Deutschland Weltmeister. Doch sind wir mit Fug und Recht eine der besten Fußballnationen der Welt? An 2022 werden wir uns vermutlich nicht gerne erinnern. Doch ein Blick weiter zurück, bringt uns viele Sternstunden.

Es ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, die besten deutschen Spieler der Geschichte auf eine kurze Liste zu komprimieren. Jeder kennt noch einen ganz persönlichen Favoriten und Erfolögsmoment. Doch nach zäher Diskussion – und einem Kasten Bier – hat sich unsere  Redaktion auf die folgenden Spieler geeinigt.

30. Joshua Kimmich

Im Vergleich zu den anderen Akteuren dieser Liste ist Joshua Kimmich noch sehr jung – die beste Zeit seiner Karriere hat der Bayern-Star noch vor sich. Und dennoch kommt man nicht drumherum, Kimmich in diese erlesene Auswahl mit aufzunehmen.

Zunächst als Rechtsverteidiger, danach im defensiven Mittelfeld hat sich der gebürtige Rottweiler als Weltklassespieler etabliert. Auch in der Nationalspieler schwingt Kimmich gekonnt das Zepter und geht als Führungsspieler voran.

29. Helmut Rahn

Jedes Kind kennt die berühmte Szene, in der Helmut Rahn uns 1954 im Finale gegen Ungarn zum ersten WM-Titel schoss. “Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt. Tor, Tor, Toooooor!”

Der Flügelstürmer, der die meiste Zeit seiner Vereinskarriere bei RW Essen verbrachte, zählt definitiv zu den besten Spielern, die unsere Nationalmannschaft je hervorgebracht hat. In 42 Länderspielen gelangen Rahn 22 Treffer.

28. Thomas Häßler

Manche hätten es nicht unbedingt erwartet, aber es sind unbestreitbare Fakten: Thomas Häßler hat für das DFB-Team sage und schreibe 101 Länderspiele bestritten und dabei elf Treffer erzielt!

Allein diese Zahl zeigt, wie wichtig Icke über viele Jahre für die Nationalmannschaft war. Zudem hat der Mittelfeldspieler auch 1990 beim WM-Triumph in Italien eine ganz zentrale Roll eingenommen.

27. Lukas Podolski

Gegen Ende seiner Nationalmannschaftskarriere wurde Lukas Podolski vorgeworfen, dass er nur noch als Pausenclown in die Auswahl berufen werde. Doch damit tut man der Legende des 1. FC Köln sowas von unrecht.

Denn Poldi war jahrelang einer der absoluten Leistungsträger des DFB-Teams, nicht umsonst bestritt der schussgewaltige Linksfuß die drittmeisten Länderspiele in Deutschlands Geschichte (130).

26. Guido Buchwald

Einer der besten Innenverteidiger, die Deutschland zu bieten hatte: Guido Buchwald, Spitzname Diego. Sein wohl bestes Spiel hatte Buchwald im WM-Finale 1990, als er Argentiniens Superstar Diego Maradona völlig kaltstellte.

Seinen Spitznamen hatte er nicht aufgrund dieses Sahneauftritts, sondern weil er während der Vorbereitung zur WM seinem Teamkollegen Klaus Augenthaler einen Tunnel verpasst hatte. Ganz untypisch für den eher rustikal vorgehenden Buchwald.

25. Mats Hummels

An dieser Stelle könnte man auch Jerome Boateng oder Per Mertesacker nennen – doch wir haben uns für Mats Hummels entschieden. Möglich, dass ihm hier jetzt geholfen hat, dass auch seine Ex den Namen als Influencerin immer wieder in die Welt trägt.

Denn der BVB-Star ist als Innenverteidiger dann eben doch noch einmal auf einem anderen Level als die beiden Genannten. Was vor allem an seiner unnachahmlichen Spieleröffnung liegt. Viele bessere Verteidiger findet man in der DFB-Historie nicht.

24. Jürgen Kohler

Man braucht für Jürgen Kohler keine langen Statistiken. 105 Länderspiele, Welt- und Europameister – allein diese simple Aufzählung zeigt, was für ein wichtiger Spieler Jürgen Kohler für die DFB-Elf war.

Der extrem zweikampfstarke Verteidiger war hinten drin eine absolute Bank und zum damaligen Zeitpunkt erst der vierte Fußballer, der mehr als 100 Länderspiele für Deutschland bestritten hatte. Konstante Weltklasse.

23. Uwe Seeler

Uns Uwe. 72 Länderspiele, 43 Tore – die Quote von Uwe Seeler kann sich absolut sehen lassen. Doch leider blieb dem kopfballstarken Angreifer, der lange auch als Kapitän der Nationalmannschaft fungierte, der ganz große Wurf verwehrt.

Einen Titel mit dem DFB-Team gewann Seeler nicht, am dichtesten war er 1966 dran. Damals musste sich Deutschland im WM-Finale jedoch bekanntlich den Engländern geschlagen geben. Auch nach seinem Tod 2022 wird uns Uwe ewig in Erinnerung bleiben.

22. Toni Kroos

Von Spöttern wird Kroos gerne als “Querpass-Toni” bezeichnet. Doch diesen Spöttern sei gesagt, dass man nicht jahrelanger Bestandteil von Real und der deutschen Nationalmannschaft ist und als Stammspieler unzählige Titel abräumt, wenn man nichts anderes als Querpässe spielen kann.

Nein, Kroos kann mehr als das. Viel mehr. Er ist der Initiator nahezu aller Angriffe und dazu natürlich der Herr der Standards. Allein die Zahl von über 100 Länderspielen unterstreicht, dass der ehemalige Bayern-Profi zu den besten deutschen Kickern der Geschichte gehört.

21. Rudi Völler

Rudi Völler aka Tante Käthe reiht sich in die illustre Reihe von hochklassigen Mittelstürmern ein, die das DFB-Team eigentlich schon immer ausgezeichnet hat (außer natürlich in der WM in Katar).

90 Länderspiele bestritt Völler für Deutschland, traf im Schnitt in jedem zweiten Duell (46 Tore). Bei der WM 1990 war er mit drei Treffern der zweitbeste Torschütze des DFB-Teams (hinter Matthäus mit vier Buden).

20. Jürgen Klinsmann

Ehre, wem Ehre gebührt: Mit 47 Länderspieltoren ist Jürgen Klinsmann der viertbeste DFB-Torschütze der Historie. Damit war aber noch lange nicht Schluss. Er gewann als Stammspieler auch die WM 1990 und die EM 1996.

Klinsi ist einer der besten Stürmer, der je das Trikot mit dem Bundesadler getragen hat. In den letzten Jahren gerät das mitunter in Vergessenheit, da man ihn nach seinen (häufig unglücklichen) Trainerstationen jetzt weniger als Spieler sieht.

19. Georg Schwarzenbeck

Georg Schwarzenbeck, Spitzname Katsche, wurde mit dem DFB-Team Welt- und Europameister und war der kongeniale “Bodyguard” von Franz Beckenbauer – dem ewigen Kaiser.

Der Innenverteidiger Georg Schwarzenbeck war einer der ganz alten Schule und ist vielleicht auch deshalb in der öffentlichen Wahrnehmung seit Jahren stark unterbewertet. Aber nicht bei uns!

18. Berti Vogts

97 Länderspiele, kein Tor. Hans-Hubert Vogts war garantiert nicht die Torgefahr in Person – doch das war auch nicht sein primäre Aufgabe als Verteidiger. Vogts, der passenderweise den Spitznamen “Terrier” inne hatte, war ein höchst gefürchteter Gegenspieler

Er ließ seine Kontrahenten keine Sekunde lang aus den Augen. Jeder, der einmal Fußball gespielt hat, weiß: Solche Typen brauchst du unbedingt in deiner Mannschaft, wenn du Erfolg haben willst!

17. Andreas Brehme

Der WM-Titel von 1990 wird für immer mit Andreas Brehme in Verbindung gebracht werden. Denn der Linksverteidiger war es, der im Finale fünf Minuten vor Schluss den Siegtreffer gegen die Argentinier erzielen konnte.

Doch nicht nur deshalb findet Brehme einen Platz in unserem Ranking: Der gebürtige Hamburger, der die meiste Zeit seiner Karriere beim 1. FC Kaiserslautern und Inter verbracht hat, war stets die Zuverlässigkeit in Person und insgesamt 86-mal für die Nationalelf aktiv.

16. Michael Ballack

Jahrelang war Michael Ballack im DFB-Team als Capitano aktiv, ehe er von Kevin-Prince Boateng rüde gefoult wurde und die WM 2010 verpasste. Der Anfang vom Ende seiner Nationalmannschaftskarriere.

Dass seine Zeit im DFB-Dress so bitter zu Ende ging, hatte der Mittelfeldspieler nicht verdient. Denn jahrelang leistete er im Trikot mit dem Bundesadler großartige Dienste und war beispielsweise bei der WM 2002 einer der dominierenden Spieler des Turniers.

15. Paul Breitner

Erst Linksverteidiger, dann Spielmacher im Mittelfeld. Paul Breitner hat eine großartige Karriere hingelegt und war natürlich auch Teil des legendären DFB-Teams, das sich 72 und 74 zum Europa- und Weltmeister krönte.

Dennoch kommt Breitner nur auf 47 Länderspiele, denn nach der WM 1974 trat er nach einem Streit mit Bundestrainer Helmut Schön zurück. Es dauerte sieben Jahre, ehe er sein Comeback feierte. Ein kleiner Schönheitsfleck einer ansonsten erfolgreichen Laufbahn.

14. Fritz Walter

Beim “Wunder von Bern” spielte Fritz Walter als Kapitän des DFB-Teams naturgemäß eine ganz wichtige Rolle. Die Legende des 1. FC Kaiserslautern ist somit auch der erste Deutsche, der jemals den WM-Pokal in die Höhe stemmen durfte.

Insgesamt bestritt Walter 61 Länderspiele, dabei gelangen der hängenden Spitze 31 Buden. Er war ein Spieler, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte und durch den WM-Triumph 1954 ein unvergessener Teil der deutschen Fußballhistorie sein wird.

13. Thomas Müller

Thomas Müller ist weder besonders schnell, noch besonders zweikampf- oder kopfballstark. Auch seine Technik würde in keinem Trainerlehrbuch der Welt auftauchen. Und doch ist Müller einer der besten deutschen Spieler der Historie!

Warum Jogi Löw den WM-Held von 2014 nach der blamablen WM 2018 einfach so aussortierte, ist bis heute eines der größten Geheimnisse der Fußballwelt. Die 10 Millionen Bundestrainer vorm Fernseher konnten sich jedenfalls keinen Reim drauf machen.

12. Wolfgang Overath

Ein Name, der Erinnerungen weckt. Die WM 1974 war das Turnier von Wolfgang Overath! Als unangefochtener Stammspieler absolvierte der Mittelfeldprofi alle Spiele im Turnierverlauf und erzielte dabei zwei Treffer.

Der Triumph war der größte Erfolg in Overaths Karriere. Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, und so beendete er nach dem Turnier seine Laufbahn im DFB-Team. Insgesamt war Overath in 81 Länderspielen aufgelaufen!

11. Günter Netzer

Nur 37 Länderspiele hat Günter Netzer in seiner Karriere für die deutsche Nationalmannschaft bestritten – das scheint im Vergleich mit anderen Spielern auf dieser Liste nicht viel.

Und doch führen wir die Gladbach-Legende auf, weil Netzer der Inbegriff des klassischen Spielmachers war. Ein eleganter Profi, der neben einer selbstverständlich makellosen Technik auch das gewisse Etwas ausstrahlte.

10. Sepp Maier

Bevor es einen Manuel Neuer und einen Oliver Kahn gab, da gab es ihn: Sepp Maier. Die Katze von Anzing ist einer der besten deutschen Keeper überhaupt und war natürlich maßgeblich am WM-Erfolg 1974 beteiligt.

In insgesamt 95 Länderspielen hütete Maier den Kasten des DFB-Teams. Wenn man sich heute die Best-Ofs von Sepp Maier auf YouTube anschaut fällt auf, dass er immer den Schalk im Nacken hatte.

9. Matthias Sammer

Matthias Sammer ist der einzige Spieler dieser Liste, der auch für die damalige DDR aufgelaufen ist. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde er schließlich ein unverzichtbarer Teil der DFB-Elf.

Der gebürtige Dresdner war ein beinharter Abräumer, der seinen Gegenspielern schon vor Anpfiff die Knie schlottern ließ. Beim EM-Triumph 96 war Sammer natürlich ein ganz wichtiger Teil der Nationalmannschaft.

8. Oliver Kahn

Der Titan hütete insgesamt 86-mal den Kasten in DFB-Turnieren. Der ganz große Wurf mit dem Bundesadler auf der Brust blieb Kahn allerdings verwehrt. Sein bitterster Moment war sicherlich das WM-Finale 2002.

Im Entscheidenen Moment verließen ihn die Nerven und Kahn patze gegen die Brasilianer. Dabei war er im vorherigen Turnierverlauf der alles überragende Torhüter gewesen. Auch seine Degradierung vor der Heim-WM 2006 bleibt ein dunkler Fleck seiner DFB-Zeit.

7. Miroslav Klose

Mit 71 Toren ist Klose Deutschlands Rekordtorschütze. Der ehemalige Star von Werder und Bayern war ein Mittelstürmer, wie er im Buche steht: Kopfballstark, eiskalt im Abschluss und mit cleveren Laufwegen.

Nach seinem Rücktritt aus dem DFB-Team entstand ein riesiges Loch im Sturmzentrum. Das Finale der WM 2014, welches die Mannschaft damals mit 1:0 gegen Argentinien gewann, war Kloses letztes Spiel für die Nationalmannschaft.

6. Bastian Schweinsteiger

Bei der WM 2006 ging der Stern von Bastian Schweinsteiger auf. Acht Jahre später krönte er sich mit dem WM-Titel. Jeder hat wohl noch die Bilder aus dem Finale vor Augen, als sich ein sichtlich gezeichneter Schweinsteiger die Seele aus dem Leib rannte.

Er gab alles, um diese von allen so heiß begehrte Trophäe nach Deutschland zu bringen. In 121 Länderspielen hat der Mittelfeldspieler sein Land vertreten – und das häufig in exzellenter Art und Weise.

5. Manuel Neuer

Man kann getrost sagen, dass Manuel Neuer das Torwartspiel revolutioniert hat. Als mitspielender Keeper gibt der DFB-Kapitän schon fast einen Libero, ist damit auch im Spielaufbau unheimlich wichtig.

Neben seinen Qualitäten mit dem Ball am Fuß weiß Neuer aber natürlich auch einiges mit seinen Händen anzufangen. Für viele gilt er zurecht als der beste Torwart, den die Fußballwelt je gesehen hat.

4. Philipp Lahm

Wenn man Philipp Lahm mit einem Wort beschreiben wollte, dann wäre es wohl: Zuverlässigkeit. Oder Konstanz. Oder Weltklasse. Du siehst: selbst wir in der Redaktion waren uns nicht einig.

Jahrelang war Lahm nicht nur Leistungsträger, sondern auch Kapitän im DFB-Team und natürlich maßgeblich am WM-Titel 2014 beteiligt. Egal ob hinten rechts, hinten links oder im Mittelfeld – Fipsi hat einfach überall abgeliefert.

3. Lothar Matthäus

Aufgrund seines Privatlebens und seiner stets extrem jungen Freundinnen wurde Lothar Matthäus in der Bundesrepublik gerne mal belächelt und bekam nicht den Respekt, der ihm sportlich zustand.

Denn Loddar ist nicht nur Deutschlands Rekordnationalspieler (150 Länderspiele), sondern auch einer der Besten seiner Zunft gewesen. Der defensive Mittelfeldspieler führte das DFB-Team zum WM- und EM-Titel!

2. Gerd Müller

68 Tore in 62 Länderspielen – die Quote von Gerd Müller sucht ihresgleichen. Die Bayern-Legende war einer der allergrößten Stürmer überhaupt und der wohl beste Finisher im gegnerischen Strafraum.

Gerd Müller – nicht verwandt mit Thomas Müller – litt im Alter an Demenz. Spekulationen schwankten, ob die Krankheit eventuell auch durch Kopfbälle mit ausgelöst worden sein konnte.

1. Franz Beckenbauer

Der Kaiser, die Lichtgestalt des deutschen Fußballs. Viel muss man über Beckenbauer nicht mehr sagen. Die Bayern-Legende ist einer der besten Spieler, die der Fußball jemals gesehen hat – und somit verdient auf Platz eins.

Auf der Position des Liebros hat der Kaiser seinerzeit das komplette Spiel revolutioniert. Zudem war Beckenbauer der erste Deutsche, der die Marke von 100 Länderspielen geknackt hat (insgesamt 103).