Nichts hätte Hans auf diesen Tag vorbereiten können. Es passierten nur selten ungewöhnliche Dinge auf einem Bauernhof, doch dieses Mal hatte er etwas in seinem Feld gefunden, das er noch nie zuvor dort gesehen hatte.

Den Traum zur Realität machen

Das Leben eines Bauern ist sehr regelmäßig. Sie wachen jeden Tag auf, bevor die Sonne ihre ersten Strahlen verteilt. Dann ist ihr Tag mit harter Arbeit gefüllt, welche irgendwann Früchte trägt. Ein Bauer zu sein, war schon immer der Traum von Hans gewesen und er hatte diesen zu seiner Realität gemacht.

Hans hatte mit seiner Frau, Bonny, zwei Töchter, Mary und Giselle. Sie lebten auf einem Bauernhof, auf dem sie Gemüse anbauten, wie beispielsweise Mais. Außerdem hatten sie eine Schafzucht, Hühner und Schweine. Es war ein einfaches Leben und nur selten passierte etwas ungewöhnliches.

Eine ungewöhnliche Unterbrechung

Hans wachte an diesem Tag wie gewöhnlich auf und zog seine Arbeitskleidung an. Er ließ seine Frau noch eine Weile weiter schlafen und machte sich und der Familie Frühstück. Er würde gleich los ziehen, um die Tiere zu füttern, wurde aber dann von etwas merkwürdigem unterbrochen.

Hans stand in der Küche, als er ein merkwürdiges Geräusch hörte, das von draußen zu kommen schien. Es war noch immer dunkel und er konnte nichts erkennen. Er hatte noch nie etwas derartiges gehört und er hatte ein komisches Gefühl dabei.

Ein großer Schreck

Da kam seine Frau Bonny. Sie hatte sich angeschlichen und tippte ihm jetzt auf die Schulter. Sie hatte ihn fast zu Tode erschreckt und für einen Moment raste sein Herz doppelt so schnell wie gewöhnlich. Hans ging nach draußen um zu sehen, woher die Geräusche gekommen waren, aber sie schienen verklungen zu sein.

Plötzlich kamen auch seine zwei Töchter herunter und sahen sich um. “Wo ist Mama? Ist alles in Ordnung?”, fragten die Mädchen. Hans schickte die Kinder in die Küche, der Tag schien genau wie jeder andere. Noch wusste er nicht, was draußen passiert war.

Merkwürdiges Verhalten

Als sie alle mit dem Frühstück fertig waren, war es endlich Zeit für Hans nach draußen zu gehen und die Tiere zu füttern. Er hatte die Futter Eimer bereits vorbereitet und ging nun zum Hühner Stall. Die Hühner erschraken, als Hans näher kam. Generell schienen sie etwas schreckhaft zu sein. Hatten sie vor etwas Angst?

Hans bemerkte, dass eines der Hühner im Stall fehlte. Wo konnte es sein? Er ging im Gehege herum und bemerkte Federn, die am Boden verteilt waren. “Oh nein…”, dachte er. Dies konnte kein gutes Zeichen sein.

Eine Kiste holen

Hans wusste genau, was dies bedeutete. Er ging nach drinnen, holte eine Kiste und ein Handtuch, um das verstorbene Tier hinein zu legen. Wieso war es plötzlich gestorben? Gestern war mit allen Hühnern noch alles in Ordnung gewesen. Wie war es überhaupt aus dem Stall entkommen?

Er machte mit seiner Runde weiter und ging zum Schweinestall. Sie waren lauter als gewöhnlich, als er eintrat. “Was geht hier nur vor sich?”, dachte Hans. Er fütterte die Schweine und sie beruhigten sich wieder. Dass dies nicht normal war, spürte er jedoch sofort.

Komische Geräusche

Dann hörte er plötzlich das merkwürdige Geräusch. Er hörte genau hin und konnte noch nicht zuordnen, woher es kam. Es konnte nicht weit weg sein, denn er hörte es ganz klar. Es war etwas, das er nicht kannte, beinahe wie ein Tier, aber welches?

Nachdem er alle Tiere gefüttert hatte, ging er in den Stall, um seinen Traktor vorzubereiten. Er würde die Felder ernten und mit dem Mais beginnen. Er brachte die Maschine zum laufen und öffnete die Stalltüren.

Warte!

Er wollte gerade aus dem Stall fahren, als er plötzlich einen Schrei vernahm. Es war Mary. “Papa, Warte!! Da ist etwas auf dem Boden unter dir.”, sagte sie. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. Mary zeigte mit ihrem Finger auf die Traktor Reifen und Hans kletterte herunter.

Unter dem Traktor lag ein kleines Kätzchen. Hans hatte es beinahe überfahren. Das Kätzchen hatte Blut an den Ohren, Kratzer und war offensichtlich unterernährt. Mary bot sofort an, das kleine Tier aufzunehmen und Hans stimmte zu.

Was ging vor sich?

Normalerweise waren sich die Tage am Bauernhof sehr ähnlich. Alles was gestern passierte, würde auch am nächsten Tag passieren. Dieses Mal hatten sie jedoch ein kleines Kätzchen gefunden, welches noch dazu einige Kratzer am Körper trug.

Bevor Hans sich weiter damit beschäftigen konnte, was passiert war, kam Giselle um das Haus gerannt. “Papa, du musst ins Mais Feld mit kommen.”, schrie sie. “Ja, Giselle, ich war gerade am Weg.”, seufzte Hans. Aber er würde noch eine Überraschung erleben.

Weiße Punkte

Hans ging zurück zum Traktor und fuhr zum Feld. Es lag hinter dem Haus und war also nicht weit entfernt. Er bemerkte einige weiße Punkte, die überall verteilt waren. Noch dachte er sich nicht viel dabei… bis er schließlich näher kam. Was war hier bitte los?

Erneut stieg er aus dem Traktor und Giselle rannte zu ihm. Sie stand neben ihm und gemeinsam starrten sie ins Feld hinaus. “Was ist das, Papa?”, fragte sie mit großen Augen. Hans wünschte sich die Antwort bereits zu kennen, aber er war sprachlos. Wohin war sein ganzer Mais verschwunden?

Eier?

Mary und Bonny kamen nun auch zum Feld und starten für einen Moment in vollkommener Stille in die Ferne. “Eier?”, sagte Bonny verwundert. “Wie ist das möglich?” Sie sah ihren Mann an, der genauso verwirrt war wie sie. Er wollte gerade antworten, doch da hörte er erneut das merkwürdige Geräusch.

Hans hatte dieses Geräusch schon den ganzen Morgen vernommen. Es war von den Feldern gekommen. Er hockte sich neben eines der Eier und hörte genau hin. Dann sprang er hoch und meinte, dass etwas in den Eiern, das Geräusch machte. Mary und Giselle sahen die Eier an, hockten sich auf den Boden und versuchten ebenfalls genau hin zu hören.

Was würden sie tun?

Es wirkte so, als wären die Eier beinahe bereit zu schlüpfen. Hans wollte sie sofort los werden. Er stieg also auf den Traktor, bis seine Mädchen einen Einwand hatten. Sie sprangen vor den Traktor und weigerten sich, Platz zu machen.

“Naja, Mädchen, unsere Ernte kann man jetzt nicht mehr retten, aber vielleicht sollen wir die Eier retten?”, fragte Hans. Das zauberte ein Lächeln auf ihre Gesichter. Sie mussten sich nur überlegen, wie sie all die Eier warm halten konnten.

Zerbrechliche Eier

Es waren etwa zwanzig Eier im Feld verteilt. Hans wusste, dass er nicht über die Eier mähen konnte, sonst würden sie zerbrechen. Er überlegte sie einzusammeln, denn sie schienen doch recht zerbrechlich zu sein.

Er wollte eine schwarze Folie darüber zu legen. So konnte er die Eier trocken und warm halten. Die schwarze Folie würde die Wärme sammeln und in der Nacht abgeben. Die Mädchen freuten sich über den Plan und wollten ihrem Vater bei der Sache helfen.

Bonny war nicht dafür

Bonny reagierte nicht ganz so enthusiastisch wie ihre Mädchen. Sie sah sich die Eier an und fragte sich, welches Tier sie wohl hinterlassen hatte? Was, wenn es Schlangeneier waren? Sie wollte die Tiere auf dem Bauernhof keiner Gefahr aussetzen.

Hans bemerkte, dass seine Frau nicht besonders glücklich mit dieser Entscheidung war. Er versuchte sie zu beruhigen und versicherte ihr, dass sie wie Hühnereier aussahen. Seine Worte wirkten beruhigend, aber Bonny hatte viele Fragen…

Die Folie platzieren

Nicht viel später kamen die Töchter mit der schwarzen Folie daher. Gemeinsam legten sie die Folie über die Eier und fixierten sie mit Steinen an den Enden. “Zurück zur Arbeit.”, sagte Hans und schickte die Mädchen ins Haus.

Die Töchter wollten sich von den Eiern nicht trennen. Sie blieben am Feld, bis Hans mit seinen Arbeitsrunden fertig war. Am Ende des Tages musste er seine Mädchen überreden, nach drinnen zu gehen und versprach ihnen sogar eine Nachspeise, damit sie sich bewegten.

Merkwürdige Geräusche weckten Hans auf

Am darauffolgenden Morgen wurde Hans von einem merkwürdigen Geräusch aufgeweckt. Es war nicht dasselbe wie gestern. Dieses Mal hörte es sich fast wie ein Kichern an. Innerhalb weniger Momente sprang er aus dem Bett und sah aus dem Fenster.

Seine Kinder waren vor ihm aufgewacht und waren nach draußen geschlichen, um nach den Eiern zu sehen. “Es ist vier in der Früh?”, sagte Hans zu seiner Frau. “Was geht vor sich?”, sagte sie schlaftrunken. Aber dann hörte auch sie das Gelächter.

Hinunter laufen

Bonny eilte aus dem Bett und rannte nach draußen. “Ich wusste es, diese Eier bereiten jetzt schon Ärger. Das kann doch nicht wahr sein.”, murmelte Bonny, als sie sich Gummistiefel anzog. Bonny hoffte nur, dass sich die Kinder keine Erkältung geholt hatten.

Mary und Giselles Gelächter verstummte, als sie sahen wie ihre wütende Mutter ihnen entgegen kam. Es war noch dunkel und sie wussten, dass sie etwas unerzogenes getan hatten. Sie wollten doch nur den Eiern helfen, damit sie so schnell wie möglich schlüpften.

Nester bauen

Als Bonny sah, was ihre Töchter getan hatte, verfolg ihre Wut so schnell, wie sie gekommen war. Giselle und Mary hatten Stroh und Heu von der Scheune geholt und bauten nun kleine Nester für die Eier. Dies war nicht gewesen, was Bonny erwartet hatte.

Dies brachte Bonnys Herz zum schmelzen. Anstatt zu schreien, bedankte sich Bonny bei ihren Töchtern. “Ihr werdet eines Tages wunderbare Bäuerinnen werden, wenn ihr das wollt.”, sagte sie. Hans zwinkerte ihnen zu. Dann hörten sie ein lautes knacken.

Was passiert jetzt?

Die Mädchen blieben wie angewurzelt stehen. Sie dachten für einen Moment, sie hätten ein Ei zusammen getreten, aber es war etwas anders. Sie hatten sich doch so sehr um sie gekümmert, vielleicht war es Zeit für die Eier zu schlüpfen?

Giselle sah sich ein Ei genauer an und bemerkte, dass es einen großen Sprung hatte. Sie quietschte vor Freude und zeigte darauf: “Schau Mary, es ist so weit!” Mary reagierte ganz anders, als die Familie erwartet hatte.

Mary war traurig

Niemand hatte erwartet, dass Mary nicht froh darüber sein würde, sondern sogar weinte. Sie wollte nicht, dass die Eier kaputt gingen. Sie war noch zu klein um zu verstehen, dass dies so sein musste. Ihre Mutter versuchte es zu erklären.

Mary weinte immer weiter und Mary ging mit ihr ins Haus, um sich um das kleine Kätzchen zu kümmern. Das Kätzchen musste sowieso gefüttert we4rden, also passte das Timing. Hans hatte immer noch keine Ahnung was in den Eiern steckte.

Die Eier bildeten Risse

Es waren bereits zwei Tage vergangen, seit sei die Eier gefunden hatten. Die Folie hatte gute Arbeit geleistet, die Eier vor möglichen Feinden und der Kälte zu beschützen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis etwas aus den Eiern schlüpfte.

Am Vierten Tag war es dann endlich so weit. Hans ging zum Feld um nach den Eiern zu sehen und bemerkte, dass eines davon bereits leer war. Das Baby war nirgendwo zu sehen. Er rief die Mädchen, die nun darauf warteten, dass die anderen Eier schlüpften.

Schnell Mädchen!!

Das Warten fühlte sich länger an, als erwartet und die Mädchen verloren beinahe ihre Geduld. Plötzlich bewegten sich zwei weitere Eier. Sie zerbrachen und langsam kam ein kleines Tierchen heraus. Sie hatten noch nie etwas derartiges gesehen.

Hans konnte seinen Augen nicht trauen. Er hatte nie erwartet das ein derartiges Tier aus dem Ei geschlüpft kam. Er rief nun auch seine Frau, die geeilt kam. Er konnte seine Emotionen nicht zurück halten und fing zu schluchzen an.

Alles war in Ordnung

Bonny fragte ihn, ob etwas nicht in Ordnung war und er zeigte auf die Tiere. Bonny wusste sofort, warum ihr Mann so emotional war und sie umarmte ihn. Die Tiere waren kleine Pfauen. Hans hatte sich schon als Kind

sehr für Pfauen interessiert und hatte sich mit den Tieren auf seinem Bauernhof befreundet. Er hatte schon lange nicht mehr einen Pfau gesehen, aber wie durch ein Wunder hatten sie zu ihm zurück gefunden.

Hans wollte Bonny überzeugen

Hans wollte gar nicht daran denken die Tiere loszuwerden, er hätte sie am liebsten alle behalten. Bonny stimmte aber nicht zu. Es gab nicht genug Platz auf ihrem Bauernhof, um zwanzig Pfaue zu halten. Sie beschlossen etwas anderes zu tun.

Bonny und Hans behielten zwei der Pfaue auf ihrem eigenen Bauernhof und brachten den Rest du einem Tierheim. Dort würden sie bestimmt an einen anderen Bauernhof abgegeben. Die Mädchen freuten sich über den Familienzuwachs und alle Tiere waren in Sicherheit.