Patricia

Patricia hatte sich schon sehr lange mit Fotografie beschäftigt und erhielt bisher nur positive Rückmeldungen. Sie beschloss ihren Traum zu verwirklichen und der Fotografie auch professionell eine Chance zu geben. Sie dachte, dass sie gut vorbereitet war – bis sie schließlich zum ersten Mal angestellt wurde.

Der Job schien sehr einfach zu sein – es handelte sich um ein Familien Fotoshooting. Sie hatte schon vor ihrer Karriere viele derartige Aufträge gehabt, doch dieses Mal würde es komplizierter werden. Sie traf sich mit der alleinerziehenden Mutter, Samantha und war gewillt den Job anzunehmen.

Samantha

Samantha war eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie war sehr nett, als sie Patricia den Auftrag geschickt hatte, doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Samanthas Geschichte war traurig und Patricia wollte ihr aushelfen, aber sie hatte ein komisches Bauchgefühl dabei.

Samantha wollte mit den Bildern des Fotoshootings alle Bilder ersetzen, die sie momentan im Haus hängen hatte und auf denen noch ihr ex-Mann zu sehen war. Sie wollte ihn nicht mehr in ihrem Leben haben und vor allem ihn nicht täglich sehen müssen. Patricia verstand den Auftrag und nahm ihn dankend an – damit kamen die ersten Probleme auf sie zu.

Bezahlung

Patricia hatte schon viel Erfahrung als Fotografin gesammelt und sie wusste, dass ihr Preis angemessen war. Die alleinstehende Mutter hatte aber ganze andere Vorstellungen. Patricia konnte es fast nicht glauben, als Samantha ihr das Angebot machte.

Samantha bat Patricia das Fotoshooting gratis zu machen, immerhin wäre dies eine gute Möglichkeit Erfahrung zu sammeln. Samantha erklärte, dass sie keinen professionellen Fotograf wollte, was Patricia nur noch mehr verärgerte.

Werbung

Samantha versprach Patricia auch, dass sie die Bilder auf Instagram teilen würde und für sie Werbung machte. Die Bilder würden von vielen Leute gesehen werden, was Patricia schlussendlich mehr Kunden bringen würde. Dies war wirklich unerhört. Patricia wollte das Angebot nun nicht mehr annehmen.

Patricia machte einen Gegenvorschlag. Sie verlangte nun nur noch die Hälfte von ihrem normalen Preis und dass ihre Bilder in den Sozialen Medien auftauchten, war sowieso normal. Es war zwar nicht ideal, da Patricia vermutlich Geld verlieren würde, aber ihr tat die Mutter leid. Die Beiden einigten sich schließlich.

Ein Datum festlegen

Nachdem die Bezahlung verhandelt war, war es nun an ihnen sich für ein Datum zu entscheiden. Auch hier trafen sie auf Schwierigkeiten, denn sie hatten sehr unterschiedliche Terminkalender, die sich nicht einfach vereinen ließen.

Nach einer Weile fanden sie einen Termin in der nächsten Woche, der für sie geeignet erschien. Dies würde Patricia ausreichend Zeit geben, ihr Equipment vorzubereiten. Noch hatte sie keine Ahnung, was ihr sonst noch bevor stand.

Liste an Anforderungen

Samantha hatte sehr spezielle Anforderungen für das Fotoshooting. Patricia war gewillt ihren Kunden alles recht zu machen, aber Samantha erwartete mehr als normalerweise. Nach einer langen Liste der Anfragen, war das größte Problem das Licht und es würde noch mehr Zeit in Anspruch nehmen, als Patricia erwartet hatte.

Samantha wollte die Familienbilder in einem Wohnwagen schießen. Dies war besonders eng und bot nur schlechtes Licht. Patricia fotografierte normalerweise in der freien Natur mit viel natürlichem Licht. Sie wusste, dass sie sich den Wünschen der Kundin fügen musste.

Aufbauen

Der ganze Auftrag war so mühsam, dass Patricia anfing sich überhaupt nicht mehr darauf zu freuen. Sie schaffte es ihr ganzes Equipment im Wohnwagen aufzubauen, was ihre Stimmung etwas erhellte. Es war nicht ideal, aber sie würde ihr Bestes geben.

Die Familie steig in den Wohnwagen und schaffte es sich gut zu platzieren. Samanthas Kinder waren nett und hörten auf Patricias Anweisungen. Samantha hatte selbst einen anstrengenden Morgen erlebt und Patricia war besonders nett. Sie machten bisher gute Fortschritte.

Etwas stimmte nicht

Je länger das Fotoshooting vor sich ging, desto mehr bemerkte Patricia, dass es Samantha schwer fiel sich auf die Kamera zu konzentrieren. Sie sah irgendwo hin und Patricia würde immer wieder ihre Aufmerksamkeit zurück auf die Kamera lenken müssen. Patricia hatte keine Ahnung, warum die Frau so abgelenkt war.

Zwei Stunden später war sich Patricia endlich sicher, dass sie ausreichend Bilder geschossen hatten, um Samantha zufrieden zu stellen. immerhin waren zwei Stunden in einem kleinen Wohnwagen ausreichend gewesen, um jeden verbleibenden Nerv aller Beteiligten reißen zu lassen. Alle waren müde – aber Samantha bestand darauf, dass sie noch nicht fertig waren.

Weitere zwei Stunden

Samantha bestand darauf, dass Patricia noch eine weitere halbe Stunde Fotos schießen musste. Eine halbe Stunde wurde zur Stunde und schließlich zu Zwei. Nach insgesamt vier Stunden waren Patricia und die Kinder so müde, dass es Zeit war einen Schlussstrich zu ziehen.

Noch ein weiteres Mal versuchte Samantha die Fotografin zu überzeugen, mehr Bilder zu schießen, aber Patricia hatte genug. Vier Stunden waren sie in dem kleinen Raum gewesen. Patricia fing an ihr Equipment zusammen zu packen.

Ruhe

Schnell wurde klar, dass Patricia ihre Meinung wirklich nicht mehr ändern würde und Samantha hörte auf zu argumentieren. Sie verließen den Wohnwagen, die Kinder folgten und rannten ins Haus. Patricia räumte ihre Sachen in ihr Auto und war bereit nach Hause zu fahren.

Als Patricia sich verabschieden wollte, sah sie Samantha die in der Ferne jemanden etwas zu rief. Sie schien sehr wütend zu sein und kurz überlegte Patricia, ob sie etwas falsch gemacht hatte. Sie hatte der Frau vier Stunden ihres Lebens geschenkt, bestimmt war sie auf jemand anderes wütend.

Ein Angebot

Samantha kam Patricia entgegen und bot ihr einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen an. Sie fragte, ob sie sich gemeinsam die Bilder ansehen konnten, aber Patricia hatte kein Interesse. Sie musste sich zunächst selbst mit den Bildern beschäftigen.

Das Verhalten der Frau schien Patricia einfach etwas zu merkwürdig zu sein. Etwas ging hier vor sich und sie wollte bestimmt kein Teil davon sein. Sie bedankte sich und erklärte Samantha, dass sie nun nach Hause fahren würde. Ihr komisches Bauchgefühl verließ sie an diesem Tag nicht mehr.

Fertig

Patricia fuhr davon und sah noch in ihrem Rückspiegel wie Samantha plötzlich ganz  traurig wirkte. Dies machte überhaupt keinen Sinn. Sie schleppte sich zurück in ihr Haus und Patricia wunderte sich, warum diese Frau sie so lang ein ihrem Haus haben wollte.

Als sie nach Hause kam wollte Patricia den Auftrag einfach nur noch beenden. Sie würde sich die Bilder ansehen, bearbeiten und so bald wie möglich an Samantha schicken, um endlich ihre Bezahlung zu erhalten. Der Auftrag hatte allerdings noch etwas auf Lager.

Das beste Foto

Patricia machte sich daran, alle Bilder anzusehen und die besten Fotos auszusortieren. Selbstverständlich würde sie Samantha nur fehlerlose Bilder schicken, die für ihre gute Arbeit standen. So machte sie das bei allen Aufträgen.

Nach einer Weile hatte sie 10 Bilder ausgesucht, die sie nun bearbeiten würde. Sie sah sich jedes Detail genau an und bereits beim dritten Bild fiel ihr etwas merkwürdiges auf. Etwas schien nicht ganz zu stimmen.

Sie bemerkte es erst sehr spät

Patricia hatte dies nicht auf den ersten Blick bemerkt, doch als sie genauer hin sah, fiel ihr etwas auf. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl dabei. Einige Minuten später wurde aus ihrer Vorahnung kompletter Unglaube. Sie hatte nicht erwartet etwas derartiges zu entdecken.

Sie zoomte ganz genau in jedes Bild um sicherzustellen, dass es wirklich wahr war. Die anscheinend geschiedene Samantha trug immer noch ihren Ehering, dies war merkwürdig, denn sie ging so weit, um ihren Ex-Mann aus ihrem Leben zu entfernen.

Patricias Gedanken

Natürlich schien dies zunächst keine große Sache zu sein. Vielleicht fand Samantha den Ring einfach schön. Aber nachdem, was an diesem Nachmittag passiert war, hatte all dies bestimmt Bedeutung. Sie wusste, dass es sie nichts an ging, also beschloss sie die Situation zu ignorieren.

Samantha hatte Patricia erzählt, dass sie die Bilder mit ihrem Ehemann endgültig aus dem Haus schaffen wollte und deshalb das Fotoshooting überhaupt machte. Sie wollte ihn einfach nur vergessen und die Bilder erinnerten sie an alte Zeiten.

Sie realisierte was passiert war

Patricia überlegte eine Weile lang, bis sie schließlich einen Schluss zog. Samantha musste sie angelogen habe. Es ging niemals um die Bilder, sondern um sie selbst! Dies war das merkwürdigste, das ihr jemals passiert war!

Es war an der Zeit die Polizei zu kontaktieren, Patricia fiel sonst keine andere Lösung ein. Als die Polizei bei ihr ankam erklärte sie alle Details über Samantha und die Fotos. Sie hatte keine echten Beweise, aber anscheinend brauchte sie diese auch nicht.

Die Polizei kannte diese Geschichte

Als Patricia der Polizei erklärte was passiert war, meinte die Polizei, dass sie derartige Geschichten schon häufig gehört hatten. Die Polizei war gewillt sich der Sache anzunehmen und sie würden Patricia aus der Sache helfen.

Patricia musste die Bilder Samantha zukommen lassen, und dies würde der Polizei eine Chance geben, weitere Nachforschungen zu betreiben. Es ging Samantha kaum um die Bilder, sie wollte Patricia einfach nur wieder sehen. Dies würde für die Polizei hilfreich sein.

Einen Plan schmieden

Nachdem sie einige Stunden gesprochen hatten, ließen sich Patricia und die Polizei einen Plan einfallen. Patricia würde Samantha informieren, dass ihre Bilder nicht gut genug waren. Sie würde ein weiteres Fotoshooting organisieren, und sie mussten noch mehr Zeit miteinander verbringen.

Samantha nahm den Vorschlag sofort an und sie einigten sich, bereits am nächsten Morgen weitere Bilder zu schießen. Patricia informierte die Polizei darüber, die vor Ort warten würde, bis sie Samantha erwischen konnten.

In der Nacht

In der Nacht konnte Patricia kaum schlafen, da sie Angst hatte Samantha wieder zu sehen. Was, wenn die Polizei zu spät kommen würde? Was, wenn sie tatsächlich in Gefahr schwebte? alle diese Dinge gingen ihr durch den Kopf.

Am nächsten Morgen trafen sie sich am vereinbarten Ort. Samantha und ihre Kinder warteten bereits und sie schienen freudig erregt zu sein. Patricia meinte den wahren Grund hinter ihrem Treffen bereits zu kennen – bestimmt nicht das Fotoshooting.

Etwas unerwartetes passierte

Anders als beim ersten Mal bekam Patricia keine Zeit, um ihr Equipment aufzubauen. Ein Auto mit verdunkelten Fensterscheiben fuhr ihnen entgegen und parkte neben dem Wohnwagen. Als Patricia dies sah, bekam sie Panik. Sie hatte Angst, dass die Polizei zu spät war, um sie zu retten.

Ein ihr unbekannter Mann stieg aus dem Auto, er hatte eine Waffe. Patricia merkte wie ihr Puls immer weiter nach oben stieg. Sie hatte die richtige Vorahnung gehabt, es handelte sich um Samanthas Ehemann, sie waren überhaupt nicht geschieden. All dies war geplant gewesen

Sie ausrauben

Sofort fingen Samantha und der Mann an das ganze Kamera Equipment aus Patricias Auto zu zerren. Patricia zwangen sie auf ihre Knie. Sie wusste dass sie es bereuen würde, wenn ihr ein Schrei entkam. Hoffentlich hatten die armen Kinder keine Ahnung, was vor sich ging. Nach einigen Minuten war die Polizei vor Ort.

Von allen Seiten kam die Polizei angefahren und umstellte sie. Samantha und ihr Ehemann verstanden nicht, wie die Polizei so schnell informiert und angekommen war. Patricia rannte der Polizei entgegen und fühlte sich sofort erleichtert nicht mehr in Lebensgefahr zu sein.

Verhaftet

Innerhalb kürzester Zeit war das Paar verhaftet. Die Polizei hatte schon einige Zeit lang nach ihnen gesucht. Samantha und ihr Mann hatten dies schon mit mehreren Leuten abgezogen und Patricia war stolz, dass sie die Beiden mit Hilfe der Polizei überführt hatte.

Immer wieder hatten Samantha und ihr Ehemann Fotografen eingeladen, um schlussendlich ihr Equipment zu stehlen. Später würden sie das Equipment für gutes Geld verkaufen. Dies war das letzte Mal gewesen, dass sie diesen Trick durchziehen konnten.

Patricia hatte Glück gehabt

Patricia war nun klar, dass die Beiden dies mit ihr schon beim ersten Treffen geplant hatten und sie deshalb auf einen Kaffee eingeladen gewesen war. Ohne es zu wissen war sie diesem Schicksal um ein Haar entgangen.

Wenn Patricia der Ehering nicht aufgefallen wäre, wer weiß, wie viele weitere Opfer die beiden sonst noch erwischt hätten. Die gute Neuigkeit war, dass Samantha und ihr Ehemann nun verhaftet waren – und dies war Patricia zu verdanken.

Ein Paar im Gefängnis

Die Polizei hatte schon länger Beweise gesammelt, das Paar würde im Gefängnis landen und die Kinder würden an eine andere Familie gegeben werden. Die Polizei bedankte sich bei Patricia so mutig gewesen zu sein.

Nach dieser Erfahrung machte Patricia mit ihrer Arbeit weiter und sie erhielt viele weitere Job Angebote. Ihre Geschichte hatte sich in den Medien verbreitet und viele neue Kunden meldeten sich bei ihr. Patricias Leben hatte sich zum Besseren gewendet.

Diese Geschichte wurde aus Unterhaltungsgründen frei erfunden.