Missy war nirgendwo zu finden

Normalerweise würde Sandras Katze, Missy, dem Schlafzimmer entgegen rennen, sobald sie die Tür am Morgen öffnete. Missy würde nach Futter und Aufmerksamkeit suchen und da nur sie beide gemeinsam in einem Haus lebten, hatten sie ihre Routine. Heute war das Tier jedoch nirgendwo zu finden.

Sandra machte sich sofort Sorgen. Sie hatte sich wirklich Mühe gegeben das Haus zu sichern, damit Missy nicht hinaus huschen konnte und dennoch war es jetzt so, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Vielleicht war etwas in der Nacht vorgefallen?

Rufen

Sandra fing an ihre geliebte Missy zu rufen und im ganzen Haus nachzusehen. Sie schüttelte sogar die kleine Schachtel mit ihrer Lieblingsmahlzeit, aber das Tier schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Normalerweise konnte sie ihrem Futter nicht widerstehen.

Je länger Sandra suchte, desto mehr Szenarien stellte sie sich vor. Konnte es sein, dass sie doch einen Weg nach draußen gefunden hatte? Sie stellte immer sicher, dass ihre Tür verschlossen war, wenn sie schlafen ging. Dann sah Sandra, dass die Badezimmertür offen stand.

Das Badezimmer

Sandra hatte das Fenster im Badezimmer am Abend gekippt. Sie hatte eigentlich vor gehabt es nach einigen Minuten wieder zu schließen, was ihr schließlich entfallen war. Missy war vermutlich aus dem Fenster geklettert.

Sandra ging schnellen Schrittes ins Badezimmer, sie hatte Tränen in den Augen und erwartete ihre Katze niemals wieder zu sehen. Das Fenster war offen, doch nach einem Moment im Badezimmer überkam sie Erleichterung. Sandra fand Missy im Waschbecken.

Fokus

Das Tier sah Sandra gar nicht an, als sie das Badezimmer betrat. Missy hatte auch auf die Rufe nicht reagiert, oder das verlockende Futter. Die Katze war damit beschäftigt sich an das Waschbecken zu schmiegen, als würde ihr Leben davon abhängen.

In diesem Moment war Sandra einfach nur froh ihre Katze gefunden zu haben. Noch dämmerte ihr nicht, dass es ein Problem geben könnte, oder zumindest einen Grund dafür, warum Missy nicht auf sie reagiert hatte.

Von dem Waschbecken entfernen

Sandra hob ihr Haustier hoch und versuchte die Tür hinter ihr zu schließen. Missy gefiel das überhaupt nicht und wollte sich aus dem Griff entfernen – es dauerte einige Momente bis sich Missy den Umarmungen und Küssen ihrer Besitzerin ergab. Als ihr Futter in der Schüssel landete dauerte es nicht lang, bis sie es verschlang.

Nachdem sie sich den Bauch voll geschlagen hatte, machte sich Missy auf den Weg zurück zu der jetzt verschlossenen Badezimmertür und fing an zu kratzen. Es war klar, dass sie versuchte hinein zu gelangen, aber Sandra plante nicht sich dem Wunsch zu ergeben.

Missy ignorieren

Wenn Missy im Badezimmer war spielte sie oft mit dem Wasserhahn, der dann den ganzen Tag lang laufen würde, das wollte Sandra bestimmt nicht erneut erleben. Sie musste sich jetzt ihrer Arbeit widmen und Missy musste einen anderen Weg finden sich selbst zu beschäftigen.

Wegen der ganzen Aufregung am Morgen war Sandra nun spät dran und sie eilte ihrem Auto entgegen. Am Weg zum Auto grüßte sie eine fremde Person, und sie vernahm einen fauligen Geruch. Sandra hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen und fuhr los.

Der Geruch

Sandra ging davon aus, dass etwas mit dem Kanalsystem nicht stimmte, konnte sich damit aber jetzt wirklich nicht beschäftigen. Noch ahnte sie nicht, dass der Geruch und Missys Verhalten durchaus zusammen hingen. Missy wusste etwas, das Sandra noch verborgen war.

Sandras Arbeitstag verstrich ohne weitere Vorkommnisse und ihre Gedanken drehten sich erneut um den Morgen. Sie hatte sich wieder beruhigt, aber nun stellte sie sich die Frage, was Missy im Waschbecken zu suchen hatte…

Was wollte sie im Waschbecken?

Die Tatsache, dass die Katze nicht einmal auf ihr Futter reagiert hatte, war äußerst merkwürdig und es schien wirklich etwas vor sich zu gehen. Sie hatte es am Morgen noch nicht erkannt, aber jetzt konnte sie ihre Gedanken nicht mehr davon abwenden.

Am Ende des Arbeitstages fuhr Sandra direkt nach Hause und konnte es nicht fassen, als Missy immer noch vor der Badezimmertür lag. Sie war dort eingeschlafen, doch als sie bemerkte, dass Sandra nach Hause gekommen war, fing sie sofort wieder zu kratzen an.

Etwas hatte sich im Badezimmer verändert

Sandra hatte das Fenster bereits am Morgen geschlossen und öffnete jetzt die Badezimmer Tür. Sofort sprang Missy in das Waschbecken und schnüffelte am Abfluss. Irgendetwas schien sich verändert zu haben.

Plötzlich vernahm Sandra einen Geruch. Es war derselbe Geruch wie sie ihn auch am Morgen vor dem Haus vernommen hatte. Er schien aus dem Abfluss herauf zu dringen. Ganz offensichtlich stimmte etwas mit dem Abflusssystem nicht!

Nicht nur ein Abfluss Geruch

Sandra konnte noch nicht identifizieren um was es sich handelte, aber sie wusste, dass sie sich irgendwo Hilfe suchen musst. Sie griff zum Telefon und rief die Polizei, in der Hoffnung, dass sie es überprüfen würden. Die Polizei reagierte etwas skeptisch.

Es war relativ normal, dass ab und zu ein merkwürdiger Geruch vom Abfluss kam. Oft löste sich das Problem wieder von allein, aber Sandra bestand darauf, dass die Polizei diesen Fall in die Hand nehmen musste. Sie war überzeugt, dass sie etwas finden würden.

Sandra überzeugte sie

Missy verhielt sich nicht ohne Grund so merkwürdig und sie vertraute auf den Instinkt ihrer Katze. Und kurz darauf hatte sie die Polizei überzeugt, dass sie die Sache unter die Lupe nahmen. Sie würden ihre Entscheidung nicht bereuen.

Etwa zwanzig Minuten später kam ein Polizist vorbei. Er klopfte an Sandras Tür und als Sandra sie öffnete, sah sie den jungen Polizisten, der gerade auf sein Handy starrte. Er fragte sie, ob sie ihm einen Kaffee kochen könnte und schien generell wenig motiviert zu sein.

Ein schneller Abgang

Der Polizist wollte Sandra sofort davon überzeugen einen Spezialisten mit der Arbeit zu beauftragen, um den Kanal zu überprüfen. Der Polizist wollte mit der Sache so schnell wie möglich abschließen. Sandra stimmte zu, aber zuerst sollte er sich Missys Verhalten ansehen.

Der Polizist ging zum Badezimmer und es dauerte nicht lange, da rümpfte auch er seine Nase. Dann sah er das Verhalten der Katze. Als er näher trat wurde er aggressiv angefaucht. Nun machte auch er sich Sorgen.

Kein Platz für Aufwand

Die Kombination des Geruchs und Sandra, die auf höchster Alarmstufe agierte, bewegte den Polizisten schließlich doch noch dazu Verstärkung zu holen. Während seines Anrufes wurde er informiert, dass dasselbe Problem auch in anderen Häusern vorgefallen war. Was ging hier vor sich?

Der Polizist bekam also keine Verstärkung und Sandra machte sich Sorgen. War das die einzige Unterstützung, die sie erhalten würde? Schließlich fragte der Polizist, ob Sandra die Katze entfernen konnte. Sandra nahm Missy in den Arm, was sie auch ohne zu Fauchen zu ließ.

In den Kanal sehen

Der Polizist näherte sich nun vorsichtig dem Waschbecken, der Geruch ließ ihn sich ekeln. Sandra versuchte Missy abzulenken und verließ das Badezimmer. Einige Minuten später war nun klar, dass Sandra recht gehabt hatte, die Polizei zu kontaktieren.

Der Polizist kam aus dem Badezimmer geeilt und schloss die Tür hinter ihm. Er fragte, ob man die Tür auch ganz verschließen konnte. Sandra war überwältigt – was hatte er in dem Waschbecken gefunden? Es gab nicht genug Zeit um Fragen zu stellen – der Polizist schloss die Tür und bat Sandra mitzukommen.

Zur Station

Der Polizist überlegte kurz, ob Sandra möglicherweise eine Gefahr darstellte, aber bisher hatte sie sich ja kooperativ verhalten. Der Polizist fragte sich einfach nur, was in dem Haus vor sich ging. Würde sie jemals wieder in das Haus zurück kehren können?

Gerade als Sandra und der Polizist sich auf den Weg machen wollten, sah Sandra die fremde Person, die sie schon am Morgen gesehen hatte. Sie erkannte ihn nicht, es war kein Nachbar, oder Anrainer – warum schlich er in dieser Gegend herum?

Polizeistation

Sandra kam bei der Polizeistation an und wurde sofort in einen Raum gebracht. Sie bekam einen Kaffee angeboten und sie erhielt sogar die Möglichkeit ein Familienmitglied zu kontaktieren. Es war klar, dass Sandra unschuldig war, aber dennoch gab es einen Grund für den Geruch – bisher handelte es sich nicht um ein Verbrechen.

Der Raum in dem Sandra nun wartete hatte ein großes Fenster. Sie v ersuchte sich zu beruhigen und sah hinaus. Sie war überrascht als sie erkannte, dass sich nun eine ganze Horde an Polizisten näherte. Sie schienen alle wissen zu wollen, auf was der junge Polizist gestoßen war.

“Du musst uns alles erzählen”

Kurz nachdem eine freundliche Polizistin sich zu Sandra gesellt hatte, sah sie sich Missy genauer an. Dann sagte sie: “Bitte sagen Sie mir alles, was heute vorgefallen ist. Vom Anfang bis zum Ende.” Sandra fing an zu sprechen.

Sanda wiederholte alles, was sie bereits dem anderen Polizisten erzählt hatte. Die Polizistin schien nicht zu hören, was sie wollte und schien sich wieder auf den Weg zu machen. Dann erwähnte Sandra den fremden Mann, den sie zwei Mal gesehen hatte.

“Wie sah der Mann aus?”

Sandra erklärte der Polizistin genau, wie sie denselben Mann zwei Mal gesehen hatte, der ganz offensichtlich nicht aus ihrer Nachbarschaft stammte. Plötzlich stand die Polizistin auf, verdunkelte die Jalousie und schloss der Raum.

Sandra wurde plötzlich ganz nervös. Bisher hatte sie angenommen, dass sie das Opfer der ganzen Geschichte war, jetzt fühlte sie sich verantwortlich! Was hatte die ganze Sache mit der fremden Person zu tun? Die Fragen würden ihr bald beantwortet werden.

Einen Anwalt anrufen

Sandra fühlte sich nun nicht mehr sicher und wollte einen Anwalt kontaktieren. Ihr Anwalt war schockiert, als er die Geschichte hörte. Er bat Sandra in dem Raum zu bleiben und auf ihn zu warten. “Sie müssen sofort her kommen!”, sagte Sandra verzweifelt.

Bereits zehn Minuten später kam Sandras Anwalt an. Als er den Raum betrat überhörte die Polizisten und wie sie besprachen sich Sandras Haus genauer unter die Lupe zu nehmen. Sandra hätte gerne mehr davon gehört, aber das Gespräch verstummte. Was verheimlichten sie vor ihr?

Rat von ihrem Anwalt

Sandras Anwalt riet ihr zunächst einfach abzuwarten. Er schien zu denken, dass es sich vielleicht um ein Missverständnis handelte. Sandra hatte Missy bisher noch nicht erwähnt, aber nun wanderte auch der Blick des Anwalts fragend auf das Tier.

Sandras erste Sorge war ihre Katze. Sie wusste, dass Missy der Auslöser für das ganze Chaos gewesen war, aber es handelte sich ja nur um eine Katze. Der Anwalt erklärte Sandra, dass er nun mit der Polizei sprechen würde und er verließ den Raum.

Zur Szene zurück kehren

Einige Minuten vergingen, bis Sandras Anwalt schließlich zurück kam. Er wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Er hatte mit einem Polizisten gesprochen, der die Entdeckung gemacht hatte. Dann folgte eine Verhaftung…

Sandra wurde in einen anderen Raum gebeten. Sie und ihr Anwalt traten ein und setzten sich hin. Der Polizist erklärte ihnen, dass sie den Fremden Mann festgenommen hatten. Sandra atmete tief durch, wusste jedoch immer noch nicht so genau, was vor sich ging. Die Wahrheit würde bald ans Tageslicht kommen.

Zurück gehen

Der Polizist erklärte Sandra, dass sie gerade zu ihr nach Hause fuhren, um die Situation zu beheben. Sandra antwortete: “Was geht hier vor sich? Was war der komische Geruch und was hatte der fremde Mann damit zu tun?” Der Polizist antwortete ruhig: “Es ist eine unangenehme Wahrheit, möchten Sie sie wirklich wissen?”

Sandra war sich sicher. Sie stieg in das Polizeiauto und wurde zu ihrem Haus gefahren. Als sie dort ankamen konnte Sandra ihr Haus kaum wiedererkennen. Nun erkannte sie, wie ernst sie Situation gewesen war. Ihr Anwalt und sie hielten den Atem an.

Ein Virus

Alle möglichen Reinigungsfirmen waren vor Ort angekommen und einige Polizeiautos blockierten die Einfahrt. Sandra kam näher und erkannte, dass es um den Kanal unter ihrem Haus ging. Der Polizist erklärte ihr nun die Wahrheit: ein Virus hatte sich in dem Kanal ausgebreitet, was zu einem Massensterben der Ratten geführt hatte. Der Geruch war das Resultat der verrottenden Ratten.

Der fremde Mann, den Sandra entdeckt hatte war ein Wissenschaftler, der an dem Virus gearbeitet hatte. Er hatte Angst, dass sein Projekt aufgedeckt werden würde, durch die vielen Todesfälle der Tiere. Sandra durfte erst einige Tage später in ihr Haus zurück kehren – der Wissenschaftler würde das Tageslicht wohl einige Zeit nicht mehr sehen.

Diese Geschichte wurde aus Unterhaltungsgründen frei erfunden.