Viel Verantwortung

Ein neues Tier zur Familie hinzuzufügen ist mit einem Haufen Verantwortung verbunden. Obwohl man sich ständig darum kümmern muss, scheint es die Sache auf jeden Fall wert zu sein. Su Yun und ihre Familie waren sich dieser Tatsache bewusst.

Sie hatten schon lange darüber nachgedacht, sich einen Hund zuzulegen, doch dann fanden sie den perfekten Welpen, als sie gerade im Urlaub waren. Er schien alle ihren Vorstellungen zu entsprechen. Natürlich war dies nicht das Ende der Geschichte, der perfekte “Welpe” löste nämlich so einige Umstände aus.

Sehr speziell

In der Yunnan Provinz in China, gab es keine Auswahl, wenn es um unterschiedliche Hunderassen ging, als sie also in den Urlaub fuhren, fanden sie einen ganz besonderen Hund, der ihnen ihr Herz stahl. Die Familie war davon überzeugt, dass es sich um Schicksal handelte.

Der kleine Hund sah anders aus als all die anderen Rassen, die sie von zu Hause kannten. Er hätte auch ein Stofftier sein können. Die Familie verliebte sich in das Tier, sein niedlicher Blick bohrte sich tief in ihre Herzen. Sie adoptierten ihn.

Ein besonderes Tier

Der Hund schien ein ganz besonderes Glänzen in seinen Augen zu haben, welches sie noch nie in einem anderen Tier gesehen hatten. Die Familie hatte sich verliebt und sie hätten gerne gewusst, zu welcher Rasse der Hund gehörte.

Als sie den Verkäufer fragten, um welchen Hund es sich handelte, sagte er, dass es ein Tibetischer Mastiff war. Die Familie kannte sich mit unterschiedlichen Rassen nicht so gut aus und diese Information erschien ihnen logisch. Es dauerte noch eine Weile, bis sie die Wahrheit erkennen würden. Nachdem die Familie das Tier nach Hause gebracht hatte, fielen ihnen merkwürdige Züge auf.

Mehr über die Rasse

Um diese Geschichte besser zu verstehen, muss man gewisse Aspekte der Hunderasse miteinbeziehen. Der Tibetische Mastiff ist kein gewöhnlicher Hund, worauf der Name bereits hinweist. Er gehört zur Mastiff Familie, genau wie der Englische Mastiff.

Er ist einer der größten Hunde der Welt. Das Männchen der Tibetischen Mastiffs kann ganze 83cm groß werden. Aber nicht nur das, sie sind sehr flauschig, was sie hervor hebt, und sie sind dafür bekannt, besonders eigenwillig zu sein.

Immer Größer

Wie bereits erwähnt, ist der Tibetische Mastiff ein sehr flauschiger Hund mit unglaublich vielen Haaren. Man kann davon ausgehen, dass man einen derartigen Hund gleich zwei Mal am Tag bürsten muss, um ihn sauber zu halten.

Besonders wenn er viel Zeit draußen verbringt, kann er besonders schmutzig nach Hause kommen. Dann ist es nicht ungewöhnlich sich professionelles Reinigungs-Equipment zuzulegen, damit man sich einige Mühe spart.

Ein veränderter Lebensstil

Eine weitere Sache, die die Familie bedenken musste war, dass dieser Hund bestimmt viel Platz brauchte und ausreichend Aufmerksamkeit benötigte. Auch die Interaktion mit anderen Hunden könnte hier zum Problem werden.

Je älter und größer der Hund wird, desto eher fürchten sich die anderen Hundebesitzer vor dem Tier – besonders wenn sie selbst einen kleinen Hund haben. Auch die Hunde selbst halten oft einigen Abstand vor den großen Tieren.

Sich an Probleme anpassen

Der Tibetische Mastiff ist nicht nur groß, sondern besonders stur. Wenn er mit einem anderen Hund spielen möchte, muss er Besitzer erst feststellen, ob sie sich gut verstehen. Auch wenn das nicht nur für Mastiffs gilt, ist hier besonders viel Vorsicht geboten.

Als Su Yun den Hund zum ersten Mal sah, dachte sie nicht, dass dies ein Problem sein würde. Ihr Tibetischer Mastiff Welpe war unglaublich freundlich und sanft, auch wenn sie sich noch gar nicht kannten. Dies war eine seltene Qualität.

Die Konsequenzen verstehen

Sun Yun und ihre Familie waren keine erfahrenen Hunde Besitzer, doch sie wussten, dass sie dem Tier ein liebendes zu Hause bieten konnten. Dann würden auch sie lernen, wie man einen Welpen erzieht und ihn bei Laune hält.

Es war eine lebensverändernde Verantwortung, doch Sun Yun war aufgeregt. Sie würden sich über das Tier gut informieren und ihm ein wunderbares Leben ermöglichen – da war sich die ganze Familie einig.

Die endgültige Entscheidung

Nachdem sie alle Faktoren miteinberechnet hatten, wurde eine endgültige Entscheidung getroffen. Su Yun und die ganze Familie war überaus erfreut, endlich einen Tibetischen Mastiff Welpen mit nach Hause nehmen zu dürfen.

Die Entscheidung war ganz einfach, auch wenn die Familie erst vor einem ganzen Lern-Prozess stand. Sie würden alles dafür tun, dass es dem Hund wirklich gut ginge, da stand wirklich die ganze Familie dahinter.

Bereit für ein Familienmitglied

Es war ein aufregender Anfang für Su Yun und die ganze Familie. Sie hatten bei dieser Entscheidung auf ein gutes Schicksal gehofft und am Weg nach Hause kauften sie alle notwendigen Dinge, die sie für ihr neues Familienmitglied brauchten.

Die Liste war ganz schön lange. Vom Hundebett bis zur Pfelge Ausrüstung mussten sie alles besorgen – das inkludierte natürlich auch eine ganze Menge Hundefutter. Bereits jetzt mussten sie mehr erledigen, als sie ursprünglich erwartet hatten.

Alles war neu

Die Familie hatte bisher keine Haustiere gehabt, alles war neu für den Hund und die Familie. Stunden wurden zu Tagen und der Hund schien sich äußerst wohl zu fühlen – er passte sich gut an die Routine der Familienmitglieder an.

Anstatt den Hund an strenge Regeln zu gewöhnen, ließen sie das Tier selbst entscheiden, ob es Zeit im Garten verbrachte, oder doch lieber im Haus. Der Tibetische Mastiff freute sich außerdem immer über eine Kuscheleinheit!

Das erste Zeichen

Alles war idyllisch, zumindest eine Woche lang. Die Familie bemerkte allerdings schnell, dass der Hund immer hungrig zu sein schien. Immerhin musste er noch wachsen und sich an die Familie gewöhnen – zumindest dachten sie das am Anfang.

Merkwürdig war allerdings, dass der Hund kein Interesse an Hundefutter zeigte – er würde zwar eine ganze Ladung Pasta verdrücken, doch nicht das Futter, das für ihn gekauft wurde. Das Essen der Menschen war für das Tier mit dem großen Appetit viel interessanter.

Schlimmer werden

Die Familie nannte ihren Hund Negrito, und sie hofften darauf, dass das Tier seine Diät irgendwann stabilisieren würde. Su Yun vertraute auf die Natur und den Lauf der Dinge, sie ignorierte dabei jegliche Warnsignale, die bereits jetzt auf Stufe rot standen.

Der Hund wurde immer größer und so auch sein Appetit. Den Hund satt zu bekommen war eine wahre Aufgabe und sie konnten sich nicht vorstellen, wie sie ihn jemals erziehen sollten. Hatten sie sich einer unmöglichen Aufgabe gewidmet?

Merkwürdige Geräusche

Negrito zeigte ganz ungewöhnliche Eigenschaften. Es ist normal, dass ein Welpe erst lernen muss, wie man bellt, doch der niedliche Hund schien sich ganz anderen Geräuschen anzupassen. Hatte er das etwa von den Menschen gelernt?

Das Tier gab ganz merkwürdige Schreie von sich. Die Familie fing an sich Fragen zu stellen. Sie wussten zwar, dass sie sich mit einer komischen Rasse auseinander setzten, doch fingen ihre Sorgen an zu wachsen.

Unglaubliche Tricks

Es dauerte nicht lange, da schien sich der Hunger des Tieres zu stabilisieren. Nun konnte die Familie mit ihrer normalen Routine wieder weiter machen. Doch eines Tages stand der Hund einfach auf! Diesen Trick hatten sie ihm überhaupt nicht beigebracht und die Familie war erstaunt.

Er stand nicht, wie andere Tiere. Tatsächlich war er auf seinen Hinterpfoten und sah beinahe aus wie ein Mensch. Es war, als wäre diese Position für ihn ganz natürlich. Die Liste der merkwürdigen Dinge wurde immer länger.

Zeit verging

Die Familie war immer noch in Schock darüber, dass der Hund sowohl Früchte als auch Pasta liebte und aufstehen konnte, doch sie machten einfach mit ihren Leben weiter. Es schien, als gäbe es noch weitere merkwürdige Eigenschaften des Hundes.

Der Hund schien besonders schnell zu wachsen, doch Su Yun kam dies nicht merkwürdig vor. Noch konnte die Familie über alles lachen, doch bald würden sie die ganze Sache etwas ernster sehen müssen.

Schnell wachsen

Negritos unglaublicher Nahrungskonsum geriet außer Hand und er schlang das Essen hinunter, als würde er nie wieder gefüttert werden. Als er schließlich zwei Jahre alt war, war er beinahe 110 Kilos schwer und über einen Meter groß.

Die Besitzer fingen an, sich genauer im Internet über diese Rasse zu informieren. Es war nicht normal, derart schnell zu wachsen und Gewicht zuzulegen. Auch seine Zähne wuchsen schnell und sahen aus, als wäre er ein Raubtier.

Zeit für den Tierarzt

Nach all den merkwürdigen Vorkommnissen war es an der Zeit den sonderlichen Hund zum Tierarzt zu bringen. Als sie mit dem wilden Tier hinein spazierten, rief der Tierarzt sofort die Behörden an. Er kontaktierte das Yiliang County Public Secruity Büro.

Er erklärte genau, was das Tier fraß, wie seine Zähne aussahen, wie es merkwürdig auf zwei Hinterpfoten im Raum stand und welche Sonderlichkeiten sonst noch auffällig waren. Und davon gab es schließlich mehrere.

Der Grund dafür

Der Hund, der nun ein wahrer Riese war, war überhaupt kein Hund, sondern ein Asiatischer Schwarzbär. Die Tiere sind auch als Tibetische Bären bekannt, sie sind vom Aussterben bedroht und man kann sie überhaupt nicht als Haustier halten

Der Bär war wohl als Kleintier eingefangen worden und dann an unwissentliche Touristen weiter vekauft worden. Zwei Jahre lang hatte die Familie den Bären als Tibetischen Mastiff aufwachsen lassen, dabei hatten sie falsch gelegen.

Die Polizei

Als Su Yun diese Information verarbeitet hatte, kam auch schon die Polizei, um das Tier mitzunehmen. Es war traumatisch für die ganze Familie, da sie sich in den Mastiff verliebt hatten, selbst wenn er schlussendlich ein Bär war.

Nach einer traurigen Verabschiedung wurde das Tier eingepackt und mitgenommen. Es würde nun in einem guten Umfeld weiter aufwachsen und schließlich ausgewildert werden. Dort würde der Bär ein gesundes und glückliches Leben führen können.

Das Ende

Su Yun und die Familie hofft darauf ih Tier eines Tages wieder zu sehen, auch wenn der derzeitige Aufenthaltsort nicht genau bekannt ist. Eine Sache ist sicher, Su Yun gab ihr Bestes, um dem Tier ein gutes zu Hause zu bieten.

Sie hatten alle sonderlichen Eigenschaften akzeptiert, auch wenn sie zunächst ein Schock gewesen waren. Nach einer großen Entdeckung mussten sie das Tier weiter ziehen lassen, doch hofften sie, dass der angebliche Mastiff bei ihnen dennoch ein gutes Leben geführt hatte.