Melissa liebte Target

Melissa liebte es zu Target zu fahren, um die vielen Vorteile der unterschiedlichsten Produkte zu genießen. Sie würde durch die Gänge schlendern, bis es schließlich wieder Zeit war zu gehen. Tatsächlich tat sie das etwa zwei bis drei Mal pro Woche.

Eines Tages passierte jedoch etwas Unerwartetes, als sie im Geschäft war. Sie hatten gerade erst ein neues Sicherheitssystem eingebaut, was vor Dieben schützen sollte. Man konnte also nicht einfach den Laden verlassen, ohne zu bezahlen.

Es passierte häufig

Manchmal schlug der Alarm an und die Target Mitarbeiter mussten ihn wieder abstellen. Es passierte auch gelegentlich, wenn Melissa den Laden verließ – sie wurde jedoch nie beschuldigt, irgendetwas zu stehlen. Das alte System hatte bei ihr nie angeschlagen.

Melissa reagierte überrascht, als es zum ersten Mal passierte, doch sie dachte nicht lange darüber nach. Als Sicherheitsmänner immer wieder Taschen durchsuchten, wurde Melissa immer wieder bloß gestellt. Sie war immer eine loyale Kundin gewesen, warum sollten sie sie überprüfen?

Ein bekanntes Gesicht

Eines Tages, als sie im selben Geschäft ihre Einkaufsrunde drehte, sah Melissa einen Sicherheitsmann ganz in ihrer Nähe, der nicht im Dienst zu sein schien. Er war normalerweise am Morgen in diesem Geschäft, sie erkannte ihn, denn sie sah ihn mehrere Tage jede Woche.

Als er bemerkte, dass Melissas Taschen erneut durchsucht wurden, kam er herüber und bot seine Hilfe an. Er erklärte dem Team, dass er nicht nur Teilzeit als Sicherheitsmann arbeitete, sondern auch Polizist war.

Wie bitte?

Nachdem er schon mehrmals gesehen hatte, wie Melissas Taschen durchsucht wurden, fragte er nun um Erlaubnis, ihre Hose zu durchsuchen. Melissa fühlte sich gepeinigt und wütend. Warum würde jemand annehmen, dass sie gestohlen hatte?

Er erklärte ruhig, dass er nicht an Melissas Beinen interessiert war, doch ihm war etwas aufgefallen. Melissa hob ein Hosenbein an, immer noch in der Hoffnung der Polizist würde die Sache vergessen und sie gehen lassen.

Er verstand was vor sich ging

Die Augen des Polizisten waren auf die Beine der alten Dame gerichtet. Schnell entschuldigte er sich für die Umstände. Melissa fühlte sich nicht sehr verständnisvoll und Scham überkam sie. Wieso hatten sie die alte Dame ins Visier genommen?

Passante standen schweigend daneben und sahen zu, wie sich die Situation mit Melissa entwickelte. Sie sammelte ihre Dinge zusammen und wartete darauf, dass die Sicherheitskontrolle vorüber ging. Auch die anderen Kunden wurden jetzt aufgehalten und mussten warten.

Sie fiel auf

Sie wusste, dass alle Arbeiter nur ihren Pflichten nachgingen und dennoch fühlte sie sich gepeinigt. Target war ein wichtiger Teil ihres Lebens, immerhin hatten sie viele Rabatte und Angebote. Irgendwo anders einzukaufen, war eigentlich keine Option.

Der Gedanke daran, dass sie nicht zurück kehren dürfte, stellte ihr die Nackenhaare auf. Nervös näherte sie sich erneut dem Alarmsystem und löste es erneut aus. Melissas Herz wurde immer schneller. Würden sie sie für etwas verantwortlich machen?

Das Glück verließ sie

Melissa verstand, dass die Sicherheitsleute ihrer Arbeit nachgingen, doch die Nervosität wurde immer schlimmer. Vielleicht wurde sie von ihrem Glück heute verlassen. Sie spielte mit Feuer. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr Geheimnis gelüftet würde.

“Ich würde gerne mit der Managerin sprechen.”, bat Melissa den Sicherheitsmann. Sie versuchte sich so kühl wie möglich zu geben, auch wenn sie innerlich fast platzte. Sie wollte einfach nur entkommen, doch das war jetzt unmöglich.

Sie versuchte es

Nachdem Melissa von der ganzen Situation frustriert war, beschloss sie mit der Managerin zu sprechen. Die guten Neuigkeiten waren, dass die Managerin kam, sich entschuldigte und versprach die Situation so schnell wie möglich aufzuklären.

Nicht lange nach dieser Unterhaltung, bekam Melissa einen Anruf von der Chefin des Geschäfts, die erklärte, dass es ein Problem mit der Alarmanlage gab und das Chaos sich bald auflösen würde. Auch die Managerin war nun zurück gekommen und entschuldigte sich für die Umstände mit einem Target-Gutschein.

Sie hatte es geschafft

Melissa fühlte sich erleichtert, als sich die Sache geklärt hatte. Sie war froh mit Verständnis begegnet worden zu sein. Sie spazierte nun in die Richtung des Büros um ihren Gutschein abzuholen. Ihre Stimmung hätte nicht besser sein können.

Die Managerin entschuldigte sich erneut und gab Melissa den Gutschein. Melissa bedankte sich und bat die Managerin, dass es zukünftig nicht mehr zu diesen Vorfällen kommen sollte. Dann spazierte sie aus dem Laden.

Sie hatte es geschafft

Nun konnte sie wieder bei Target shoppen, ohne sich gepeinigt zu fühlen. Melissa lachte für einen Moment kurz auf: “Haha, manchmal funktioniert die Technologie eben doch zu meinen Gunsten.” Nun konnte sie sich wieder dem widmen, weswegen sie drei Mal pro Woche zu Target kam.

Die Managerin hatte ihr versichert, dass sie sich keinen Sicherheitsüberprüfungen mehr widmen musste. Sie hatte mit dem Team gesprochen und es gab keine Beweise, dass Melissa jemals etwas gestohlen hatte. Melissa war froh darüber.

Melissa war wieder selbstbewusst

Langsam gewann Melissa ihr Selbstbewusstsein zurück und kam wieder recht regelmäßig zu Target. Sie unterhielt sich sogar mit den Mitarbeitern im Geschäft. Innerlich wusste sie jedoch, dass sie immer noch ein Geheimnis vor ihnen verbarg.

Eines Tages sprang der Alarm wieder an! Wie erwartet kam ein Sicherheitsmann, um die Sache schnell zu klären. Melissa stand da und lächelte, immerhin wusste sie, dass nichts passieren würde. Dann gab ihr der Sicherheitsmann einen Schlüssel für die Alarmanlage – falls sie jemals wieder den Alarm auslösen würde.

Die Dinge entwickelten sich hervorragend

Melissa konnte gar nicht glauben mit wie viel Respekt sie jetzt behandelt wurde. Eine große Last hatte sich von ihren Schultern gelöst. Sie verließ Target an diesem Tag wissend, dass ihr Geheimnis nun in absoluter Sicherheit war.

Eines Tages bekam Melissa jedoch einen Anruf von dem Polizisten, der ihr den Schlüssel gegeben hatte. Er wollte ihr nur mitteilen, dass er im Krankenhaus war und nun jemand anderes für ihn arbeitete. Er gab Melissa eine Vorwarnung, damit sie sich nicht erschreckte.

Sie kam ihn besuchen

Ohne einen Moment zu zögern, eilte Melissa ins Krankenhaus, um ihren Bekannten Blumen zu bringen. Er hatte Tränen in den Augen, als er sah, wer ihn besuchen gekommen war. Die Beiden hatten tatsächlich eine Freundschaft gebildet, Melissa kannte die Namen seiner Kinder und wusste sogar etwas, über ihre Hobbys.

Der Sicherheitsmann war berührt von der Wärme, die er von Melissa empfangen hatte. Nach dem Besuch schlief er ein, denn er hatte Beruhigungsmittel erhalten. Er träumte sogar von ihr, als sie schon lange wieder gegangen war.

Krankenhausbesuch

Tatsächlich hasste Melissa das Krankenhaus. Auch wenn sie nur jemanden besuchte, waren diese Momente für sie besonders anstrengend und stressig. Melissa verließ das Krankenhaus so schnell wie möglich, nachdem ihr Besuch vorüber war.

Als Melissa zu Hause angekommen war, dachte sie noch lange an den Sicherheitsmann, der ihr so sehr geholfen hatte. Sie fragte sich, wer wohl nun statt ihm arbeiten würde, und ob sich die Beziehung vielleicht anders entwickeln könnte.

Sie kam zurück

Melissa kam zu Target zurück und sie fühlte sich von Anfang an merkwürdig. Es kam ihr so vor, als würde sie angestarrt werden. Sie konnte nicht vergessen, was sich letzte Woche abgespielt hatte. Sie fragte sich, was die Leute wohl von ihr dachten?

Als sie an der Kasse für ihre Sachen bezahlte bemerkte sie, wie sie ein Mitarbeiter mit einem durchdringenden Blick belegte. Melissa sah sich um und hoffte einen bekannten Sicherheitsmann zu erblicken, doch ihr Freund hatte sich noch nicht erholt.

Warum jetzt?

“Ich hätte in einen anderen Laden gehen sollen.”, sagte Melissa zu sich selbst. Der neue Sicherheitsmann sah sie an, als sie den Laden verlassen wollte. In nur wenigen Sekunden versperrte er ihr den Weg und sagte, dass er sie durchsuchen musste. Melissa konnte es nicht glauben – wo war die Managerin?

Melissa fragte um die Managerin, die an diesem Tag nicht verfügbar war. Dann bettelte Melissa den Sicherheitsmann an, denn sie hatte nichts verbrochen. Nichts schien zu funktionieren und er bereitete sich mit einer Mitarbeiterin darauf vor, Melissa zu durchsuchen.

Was ist DAS?

Melissa hob vorsichtig ihr Hosenbein an und eröffnete den Blick auf etwas Ungewöhnliches. Die beiden Sicherheitsleute waren sprachlos. Sie erkannten Metall, Schrauben und Muttern, die ihnen die Sprache verschlugen.

Melissa hatte eine Beinprothese, die von ihrem Knie weg bis in ihren Schuh reichte. Die Mitarbeiter waren schockiert, als sie das sahen. Sie konnten nicht glauben, wie unauffällig Melissa herum gelaufen war und wie sehr sie sie gepeinigt hatten.

Es war ihm peinlich

Melissa wurde rot im Gesicht und sie wandte sich von den Sicherheitsleuten ab. Die Situation wurde mit einer großen Entschuldigung aufgelöst. Der Alarm war von dem Metall im Bein ausgelöst worden und die Sicherheitsleute waren nur ihrer Arbeit nachgegangen.

Melissa verließ wütend den Laden. Erneut hatte sie etwas peinliches erleben müssen. Eigentlich hatte sie gehofft, dies nicht mehr mitmachen zu müssen, wie oft musste sie sich noch dieser Situation stellen? Würde dies denn nie ein Ende finden?

Sie machte weiter

Trotz all dieser Rückschläge blieb Melissa relativ selbstbewusst. Sie war eine selbstständige Frau, die ihr Leben erfüllt auslebte. Das konnte ihr auch die Alarmanlage bei Target nicht vermiesen. Sie konnte nicht herumsitzen und sich schlecht fühlen.

Als sie auf ihr Handy sah bemerkte sie, dass sie einen verpassten Anruf hatte – er stammte vom Sicherheitsmann aus dem Krankenhaus, Russell. Melissa konnte gar nicht fassen, wie sehr sich ihre Gedanken um sich selbst gedreht hatten.

Wie ging es ihrem Freund?

Nachdem sie ihren Freund begrüßt hatte fragte sie sofort, wie es ihm ergangen war. Es stellte sich heraus, dass Russell ihr erzählen wollte, dass er aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Er fühlte sich bereits viel besser, was auch Melissa beruhigte.

Russell erkundigte sich auch nach ihr und Melissa versuchte ihm zu erklären, was vorgefallen war. Russel erklärte, dass er in sechs Wochen wieder bei der Arbeit sein würde. Melissa kam dies viel zu lange vor, doch wollte sie sich nichts anmerken lassen.

Ein guter Freund

Melissa erklärte ihm ihre Erfahrung im Detail und ließ ihn wissen, wie peinlich ihr alles gewesen war. Russell versuchte ihr Mut zu schenken, was ihr Tränen in die Augen drückte. Sie lächelte, Russell war wirklich zu einem guten Freund geworden.

Russell war ehrlich und gestand ihr, dass er Melissa vermissen würde, wenn sie von nun an, in einem anderen Laden einkaufen würde. Melissa nahm ihren Mut zusammen und sagte, dass auch sie ihn vermissen würde. Die Dinge würden also beim Alten bleiben. Und wer weiß, vielleicht würde sich in der nahen Zukunft bald mehr zwischen den Beiden entwickeln?