Aldi Novel Adilang

Aldi Novel Adilang war erst 18 Jahre alt, als ihm etwas passierte, das man normalerweise nur in einem Abenteuerroman lesen kann. Er arbeitete nämlich als Fischermann auf einer kleinen schwimmenden Holzhütte, auch Rompong genannt, die im indonesischen Meer verankert war.

Für ihn war es normal tagelang mit niemanden zu sprechen, denn die Voraussetzung seiner Arbeit war es, eigenständig eine Woche lang zu Fischen, bis der Fang am Ende der Woche abgeholt wurde. Dann erhielt er neuen Proviant für die nächste Woche.

Ein harter Job in Indonesien

Aldi hatte diesen Job schon im Alter von 16 Jahren angetreten, für einen Verdienst von 130 Dollar im Monat. Sein Arbeitsvertrag wurde alle 6 Monate erneuert und von ihm wurde gefordert viele Stunden am Tag aktiv Fische aus dem Meer zu ziehen.

Eigentlich hatte er auch in der Woche des 14. Juli erwartet gelangweilt bei der Arbeit zu sitzen, doch kam alles anders als geplant. Noch wusste er nicht, dass er an die Grenzen seiner Kräfte kommen würde. Alles begann in den indonesischen Gewässern.

Unerwartete Reise

Aldi kannte die Gefahren, denen er bei der Arbeit begegnete, doch konnte er nicht allem aus dem Weg gehen. Tatsächlich riss seine Ankerleine, die seine schwimmende Holzhütte 80 Meilen vom Ufer entfernt im Meer befestigt hielt.

Der Wind war stark und sein Vorgesetzter schaffte es nicht mehr, ihn rechtzeitig zu retten. “Ich dachte, ich würde meine Eltern nie wieder sehen.”, erklärte Aldi “AP”. “Ich habe einfach jeden Tag gebetet.”, erinnert er sich.

Ein wiederkehrendes Problem

Die Ankerleine war nicht zum ersten Mal gerissen. Wenn der Wind, oder die Strömungen stark waren, passierte dies eben manchmal. Bisher hatte es Aldis Vorgesetzter immer geschafft ihn im letzten Moment aus dem Wasser zu ziehen.

Dieses Mal trieb er auf das offene Mehr zu. Er legte 1,200 Meilen in Richtung Guam hinter sich, ohne Hoffnung, jemals entdeckt zu werden. Es würde 49 Tage dauern, bis Aldi Rettung erhielt. Aber wie würde er diese Reise überleben?

Ein Rompong

Aldi hatte keinen Weg, um sein Rompong zu steuern, oder es anzutreiben. Es lag also an ihm so lange wie möglich zu überleben, seine Ressourcen gut einzuteilen und so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erwecken, damit er von vorbeifahrenden Schiffen entdeckt wurde.

Er hatte Proviant dabei, der für eine Woche bestimmt war, doch Aldi wusste, dass er sparsam damit umgehen musste. “Ich war auf dem Floß einen Monat und 18 Tage unterwegs. Das mitgebrachte Essen, war in einer Woche weg. Dann musste ich fischen.”

Aldis Equipment

Obwohl sein Rompong kein Ruder, noch eine Art von mechanischen Antrib hatte, war er mit anderen Dingen ausgestattet. Aldi verfügte über ein Walkie-Talkie, mit dem er später Hilferufe aussenden würde. Auch damit musste er vorsichtig sein,

denn die Batterien würden nicht lange halten. Jedes Mal wenn ein Schiff vorbei kam, versuchte er jemanden zu erreichen. Leider hatte er 49 Tage lang überhaupt kein Glück damit. Wie würde er gerettet werden?

Wasserversorgung

Wie man weiß, kann man nur drei Tage ganz ohne Wasser überleben. Aldi fand eine Lösung, wie er das Meerwasser filtern konnte, um es trinkbar zu machen. “Ich habe meine Kleidung verwendet, um das Wasser zu filtern.”, erklärte Aldi “AP”.

Wenn man am Meer verschollen ist, kann man nur auf etwas Regenwasser hoffen, oder eben das Meerwasser so gut es geht filtern. Es dauerte nicht lange, da kam er in eine weitere kritische Lage die er lösen musste.

Sein Gasherd

Aldi hatte einen Gasherd in seinem Rompong. Der Gasherd funktionierte gut und er kochte alle seine Malzeiten damit. Nach einer Weile ging ihm auch das Gas des Herdes aus und seine Kreativität musste sich erneut beweisen,

sonst hätte es wohl rohen Fisch gegeben. Aldi verwendete tatsächlich Holzteile seines eigenen Rompongs und machte ein Feuer. Diese Methode hätte natürlich nicht für immer funktioniert, doch war es eine vorübergehende Lösung für ihn.

Entdeckt werden

Fajar Firdaus, ein Diplomat des Konsulats in Osaka erzählte der “Post”: “Aldi sagte, dass er Angst hatte und oft geweint hat. Jedes Mal, wenn er ein großes Schiff in der Ferne entdeckt blühte ein Hoffnungsschimmer in ihm auf.

Etwa 10 Schiffe fuhren vorbei, blieben jedoch nicht stehen, oder entdeckten ihn einfach nicht.” Es schien wie eine auswegslose Situation, die er nicht verbessern konnte. Seine Hoffnung war es lange genug zu überleben, bis er irgendwann eine Küste entdeckte.

Rettung von zu Hause aus

Es dauerte eine ganze Weile, bis Aldis Eltern davon erfuhren, was mit ihrem Sohn passiert war. Eine Rettung von ihrem Heimatland aus, schien relativ unrealistisch, denn das offene Meer war unberechenbar und wer wusste schon,

wohin Aldi nach wenigen Stunden, geschweige denn einer Woche getrieben war. Aldis Eltern blieb nichts übrig, als darauf zu hoffen, dass ihr Sohn irgendwann zurück kehren würde. Ein unrealistischer Wunsch, denn ihnen dennoch in Erfüllung ging

Ein Massengutfrachter

Aldi hatte schlussendlich doch noch Glück. In der Ferne erkannte er am 31. August einen Massengutfrachter “Arpeggio” in den Gewässern vor Guam. Und obwohl die Mannschaft ihn nicht entdeckte, nutzte Aldi sein Walkie-Talkie und fand die richtige Frequenz.

Das Schiff mit der Panama Flagge, MV Arpeggio”, erhielt eine Nachricht über ihr Radio – “Hilfe Hilfe Hilfe!” – filterte ein Mannschafts-Mitglied des Schiffes, Emmanuel Soriano heraus. Sofort wurde der Kaptein, Narciso Santillan, informiert.

Rettungsaktion

Sofort wurde eine Rettungsaktion eingeleitet. Offensichtlich war jemand mitten im offenen Meer in Not. Die ganze Situation wurde gefilmt und sogar im Fernsehen ausgestrahlt, denn diese Rettung war keine Kleinigkeit.

Es dauerte eine Weile, bis das Schiff Aldis Floß nahe genug kam, um ihn mitnehmen zu können. Sie mussten vorsichtig sein, denn wenn sie zu nahe kamen, konnten sie das kleine schwimmende Holzhaus versenken. Das wollten sie natürlich vermeiden.

Das Deck erreichen

Um das Deck zu erreichen, musste Aldi sich an einem Rettungsring im Wasser festhalten. Dann schaffte er es zum unteren Ende des Schiffes zu gelangen, um dann eine Leiter hinauf zu klettern. Sobald sie Aldi erreichen konnten,

zogen sie den Jungen auf das Schiff. Es musste ein wunderbare Moment für Aldi gewesen sein. Er hatte es tatsächlich geschafft, 49 Tage auf dem offenen Meer zu überleben, ohne zu wissen, ob er jemals wieder eine Menschenseele treffen würde.

Versorgungsmaßnahmen

Als Aldi an Bord kletterte trug er kurze Hosen und ein schwarzes Ferrari T-Shirt, das ihm dabei geholfen hatte, das Wasser zu filtern. Ihm wurde sofort eine Decke gereicht, er erhielt Wasser und einige Scheiben schwarzes Brot.

Obwohl er zunächst zusammengebrochen war, schaffte er es tatsächlich innerhalb von fünf Minuten wieder auf den Beinen zu stehen und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Das Video zeigt sogar, wie er der Mannschaft die Hände schüttelt.

Wieder auf die Beine kommen

Die Mannschaft half ihm, sich wieder zu erholen. Sie waren noch nicht in der Nähe des nächsten Hafens und Aldi hatte Zeit einen Haarschnitt vom Chefkoch des Schiffes zu erhalten. Außerdem gaben sie ihm neue Kleidung, für die er sich dankbar zeigte.

Aldi konnte gar nicht ausdrücken wie dankbar er war und nur einige Tage später würde er wieder Land unter seinen Füßen spüren. Nun stellte sich nur noch die Frage, wo er überhaupt gelandet war und wie es für ihn weiter gehen würde.

Tokuyama

Am 6. September war es schließlich so weit. Aldi kam in Japan, am Tokuyama Hafen an. Leider durfte er nicht sofort das Schiff verlassen, da sich die Mannschaft erst um seine Papiere kümmern musste. Nachdem sie die Behörden kontaktiert hatten

und ihnen die unfassbare Geschichte erzählten, dauerte es nicht mehr lange, bis Aldi in Japan Willkommen geheißen wurde. Glückstränen rannen über seine Wangen, als er den festen Boden unter seinen Füßen spürte. Es war wirklich unfassbar.

Heimreise

Die Behörden Japans kontaktierten Aldis Heimat und somit erfuhren auch seine Eltern, dass ihr Sohn überlebt hatte. Man kann sich ihre Reaktion vorstellen, nachdem sie über einen Monat nichts von ihrem Kind gehört hatten.

Kurz wurde noch besprochen, ob sich Aldi vor der Heimreise noch in eine Quarantäne begeben musste, doch diese Überlegung wurde über Bord geworfen. Endlich konnte er sich auf sein Heimatland freuen und bald wieder seine Eltern umarmen.

Der Flug

Es würde das erste Mal sein, dass Aldi ein Flugzeug betrat. Er reiste von Osaka, wo sie angelegt hatten, nach Tokyo. Von dort aus wurde ihm ein Direktflug nach Jarkata organisiert. Als wäre das ganze Abenteuer nicht genug gewesen,

konnte Aldi tatsächlich noch etwas neues erleben. Der Flug verlief ruhig und bald befand er sich in seinem Heimatland wieder. Am 9. September kam er zu seiner Familie nach Nord Sulawesi, eine indonesische Provinz.

Ein großer Tag

Die ganze Geschichte war natürlich in den lokalen Nachrichten und sogar das Konsulat in Osaka postete Bilder des jungen Mannes und seiner Familie in der Küstenstadt Manado. Aldi wurde als Held gefeiert, überhaupt so etwas überlebt zu haben.

Aldi sprach mit den Nachrichten und schilderte im Detail, wie es ihm ergangen war. Das Video vom Schiff verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet. Nun stellte sich nur noch die Frage, wie es für Aldi weiter gehen würde?

Rückkehr zur Arbeit?

Nach diesem Abenteuer war eine Sache für Aldi und seine Familie völlig klar. Er würde nicht mehr zu dieser Arbeit zurückkehren. Die Arbeit war zu gefährlich, der Verdienst zu gering und eigentlich hätte es ihn nicht gestört,

nie wieder auf einem Floß zu sitzen. Er würde sich eine andere Beschäftigung suchen, auch wenn dies etwas Zeit benötigen würde. Seine Familie war heilfroh ihn wieder in den Armen halten zu können, das war wichtiger, als alles Andere auf der Welt!